Unter einer Widerristfistel werden jegliche Erkrankungen am Widerrist des Pferds verstanden, die mit einer Entzündung und Fistelbildung einhergehen.
Der Widerrist befindet sich zwischen den Schulterblättern und stellt den Übergang von der Hals- zur Brustwirbelsäule des Pferdes dar. Das Nackenband, welches vom Hinterhaupt des Pferdes über die Halswirbelsäule entlang Richtung Pferderücken verläuft, findet hier seinen Ansatz. Der Widerrist setzt sich aus den bis zu 30 cm langen Dornfortsätzen der vorderen Brustwirbelzusammen. Am höchsten Punkt dieser Fortsätze liegt dem Widerrist ein Schleimbeutel auf, der die Bewegungen zwischen Sehnen und Knochen abpuffert.
Die Ursache von Entzündungen im Widerristberiech sind häufig falsch sitzende Sättel oder Fahrgeschirre, die zu einer dauerhaften Reizung des Schleimbeutels führen. Durch kleinste Wunden, Quetschungen oder Stiche können sich diese Entzündungen schließlich infizieren und zur Abszess- oder Fistelbildung führen. Je nach Lage der Fistel kann es bei längerem Bestehen zu Nekrosen (= Absterben von Gewebe) des Nackenbandes, der Faszien (= Bindegewebe), der Knorpelkappen und knöchernen Enden der Dornfortsätze kommen.
Zu Beginn der Erkrankung ist meist nur eine leichte Schwellung in der Widerristgegend zu beobachten. In einigen Fällen zeichnen sich die Lymphgefäßstränge kreisförmig auf der umliegenden Haut ab. Im weiteren Verlauf kann sich aus seitlich am Widerrist gelegenen Fistelöffnungen eitriges Sekret entleeren, das an der Brustwand herabläuft. Haarausfall und nässende Hautentzündungen sind die Folge. Die betroffenen Pferde zeigen deutliche Schmerzen im Bereich der Entzündung sowie Schwierigkeiten beim Vorführen der Vordergliedmaßen.
Die Diagnose ist für den Tierarzt in den meisten Fällen schon anhand der klinischen Symptome und deinem Vorbericht zu stellen. Durch Sondierung des Fistelkanals erhält der Tierarzt einen ersten Eindruck vom Ausmaß und der Lage der Fistel.
Um jedoch die genaue Lage und den Verlauf einer Fistel zu bestimmen, ist eine Füllung der Fistel mit Kontrastmittel mit nachfolgender Röntgenuntersuchung notwendig. Im Röntgenbild kann zudem festgestellt werden, ob bereits knöcherne Strukturen in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Die Behandlung richtet sich nach Ausmaß und Schweregrad der Erkrankung. Meist wird eine lokale Spül- und Reinigungsbehandlungen mit der allgemeinen Gabe hochdosierter Antibiotika kombiniert. Um gezielt therapieren zu können, sollte die Wahl des richtigen Antibiotikums nach Möglichkeit durch ein Antibiogramm (= Labortest zur Bestimmung der Empfindlichkeit mikrobieller Krankheitserreger gegenüber Antibiotika) bestimmt werden.
In schwerwiegenden Fällen und solchen, die unter konservativer Therapie nicht abheilen, kann auch ein chirurgisches Vorgehen erforderlich sein. Der Fistelgrund wird dabei durch spezielle Schnitte eröffnet und gereinigt.
Die Heilungsaussichten hängen sehr stark vom Ausmaß der Erkrankung und dem Zeitpunkt der Diagnose ab. Oberflächliche Fisteln mit nur geringgradigen Gewebeveränderungen heilen unter konsequenter und intensiver Behandlung meistens ab, wohingegen tiefer liegende Fisteln mit Beteiligung der Faszien (= bindegewebige Hülle) oder Taschenbildung auch nach intensiver, monatelanger Behandlung häufig nicht vollständig abheilen.
Kommt es zu einer Abschwemmung der Eiter-Erreger mit dem Blut, können lebensbedrohliche Allgemeininfektionen und weitreichende Organschäden (z.B. Lungenentzündungen) die Prognose weiter verschlechtern.
Die Widerristfistel tritt heutzutage dank einem deutlich erhöhten Bewusstsein für die Wichtigkeit eines gutsitzenden Sattels oder Kutschgeschirrs wesentlich seltener auf als in der Vergangenheit. Lass den Sitz deines Sattels oder deines Geschirres regelmäßig durch einen Spezialisten kontrollieren, um zu verhindern, dass es zu Druck- oder Scheuerstellen im Bereich des Widerrists kommt. Im Fall offener Wunden oder Stichen im Bereich des Widerrists ist es empfehlenswert, für eine gewisse Zeit auf Sattel, Longiergurt oder Geschirr zu verzichten, damit keine zusätzliche Reizung entsteht und Verletzungen komplikationslos abheilen können.
Sowohl Hunde als auch Katzen können auf bestimmte Futtermittelbestandteile allergisch reagieren. Dabei kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Inhaltsstoffe des Futters. Allein 1 bis 5% aller und 10% der allergischen Hauterkrankungen des Hundes sind auf Futtermittelallergien zurück zu führen. Betroffen sind Tiere jeder Rasse und jeden Alters. Wie beim Menschen kann auch bei Hund und Katze eine Zunahme von Allergien beobachtete werden.
Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine meist angeborene Gefäßmissbildung der Leber, die erstmals 1949 beschrieben wurde. Der „Shunt“ ist ein Verbindungsgefäß, welches das aus dem Körperkreislauf kommende Blut an der Leber vorbei direkt in die Hauptvene und damit ungefiltert zum Herzen leitet. Durch die fehlende Entgiftungsleistung der Leber kommt es dadurch zu einer schleichenden inneren Vergiftung des Tieres.
Die Pulmonalstenose, auch als Pulmonalarterienstenose bezeichnet, gehört zu den häufigsten angeborenen Herzerkrankungen des Hundes und beschreibt die Verengung der Lungenschlagader, die aus der rechten Herzkammer entspringt. Bei der Katze kommt diese Herzerkrankung nur äußerst selten vor.
Entzündungen der Hoden und Nebenhoden, die meist gemeinsam auftreten und medizinisch als Orchitis und Epididymitis bezeichnet werden, sind zwar selten, können jedoch zu verminderter bis hin zu fehlender Fruchtbarkeit des Hengstes führen.
Die Leptospirose ist eine weltweit verbreitete, ansteckende Infektionskrankheit des Hundes die auch auf den Menschen übertragbar ist, weswegen man auch von einer Zoonose spricht. Diese durch Bakterien hervorgerufen Erkrankung wurde 1852 zuallererst beim Hund entdeckt. Fast ein halbes Jahrhundert später wurde sie auf einer Hundeausstellung in Stuttgart beobachtet, weshalb sie anfänglich auch den Namen Stuttgarter Hundeseuche trug. In Deutschland gehört die Leptospirose zu den meldepflichtigen Tierkrankheiten.
Vögel wie Wellensittiche, Beos oder Papageien können nicht nur sprechen lernen, sie sind auch fähig, kleine Aufgaben zu lösen. Mit ausreichend Geduld und ein paar Kniffen zur Dressur können Mensch und Vogel gemeinsam sehr viel Spaß haben. Und das Ergebnis kann sich oft auch sehen lassen!
Ist die Katze rollig, kann das für die Menschen, bei denen sie lebt, schon mal anstrengend werden, denn die Samtpfote wird sich schlagartig völlig verändert zeigen. Der gelebte Instinkt zur Paarungsbereitschaft macht ihr selbst aber auch zu schaffen.
Bei der Szintigrafie können mithilfe von schwach radioaktiv markierten Substanzen krankhafte Veränderungen im Körper sichtbar gemacht werden. Das dabei erzeugte Bild heißt Szintigramm.
Sowohl beim Kaninchen als auch beim Meerschweinchen gehören Zahnerkrankungen zu den häufigsten Vorstellungsgründen in der Tierarztpraxis. Da ihre Zähne lebenslang nachwachsen, in ihrer heutigen Haltung jedoch nicht ausreichend abgenutzt werden, kommt es häufig zu krankhaften Veränderungen an den Zähnen.
Unter einer Synkope wird ein Ohnmachtsanfall oder Kreislaufkollaps verstanden, der ohne vorherige Anzeichen plötzlich auftritt und zu einem vorübergehendem Bewusstseinsverlust beim Tier führt. Der Hund bricht urplötzlich zusammen und zeigt keine Reaktion mehr. Nach kurzer Zeit kommt er wieder zu sich und verhält sich wie vor der Synkope.
Das Ektropium ist eine Lidfehlstellung, die hauptsächlich das Unterlid betrifft. Der äußere Rand des Augenlids ist dabei nach außen gedreht und hängt herab, weswegen es auch als „Hängelid“ bezeichnet wird. Durch die Fehlstellung ist ein normaler Lidschluss nicht mehr möglich und das Auge bleibt permanent leicht geöffnet.
Unter einem Trachealkollaps versteht man eine Erkrankung des Hundes, bei der es zu einem Zusammenfallen (=Kollaps) der Luftröhre (=Trachea) kommt. Betroffen sind vor allem kleinwüchsige Hunderassen wie etwa Yorkshire Terrier, Zwergspitz, Pudel und Pekinese. Die Krankheit zeigt sich oft schon in den ersten Lebensmonaten mit zum Teil schwerwiegenden Atemproblemen.