Hurra, die Welpen kommen! Wenn die Hündin Mama wird

Es ist schon etwas Besonderes, wenn die eigene Hündin Junge bekommt – und für uns als Hundehaltende wahrscheinlich fast genauso aufregend wie für das Tier selbst. Wichtig ist, dass du als Begleitender der werdenden Hundemama immer schön die Ruhe bewahrst – und die Notfall-Nummer deiner Tierarztpraxis griffbereit hast.

INHALT
Die Vorbereitung Die Geburt – erkennen, wann es losgeht Wie geht es danach weiter?
Die Vorbereitung

Bereits einige Tage vor dem Geburtstermin solltest du die Vorbereitungen für eine reibungslose Geburt abgeschlossen haben. Bereite eine Wurfkiste vor, in der Mutter und Kinder gemeinsam die ersten Tage und Wochen nach der Geburt verbringen können. Gewöhne die Hündin bereits vor der Geburt an die Kiste, die mit einer Lieblingsdecke, Kissen und alten Handtüchern ausgestattet werden kann. Alles sollte waschbar und welpensicher sein. Die Kiste sollte groß genug sein, um den Jungen Raum zu geben und hoch genug, sodass die Welpen auch lange genug „eingerahmt“ sind und nicht wegkrabbeln können.

Gerade wenn es eure erste gemeinsame Geburt ist, stelle ruhig eine Liste mit den wichtigsten Punkten zusammen, auf die du am Tag der Geburt dann zurückgreifen kannst. Vergiss dabei nicht die Telefonnummer deiner Tierarztpraxis. Vielleicht muss diese bei Komplikationen in der Geburtsaufregung gerufen werden.

Die Geburt – erkennen, wann es losgeht

Achte in den Tagen vor der Geburt auf Anzeichen von Wehen. Deine Hündin sollte körperlich und mental stabil sein. Damit sind schon einmal gute Voraussetzungen für eine unkomplizierte Geburt gegeben. Auch die Körpertemperatur deiner Hündin solltest du jetzt regelmäßig rektal messen und kontrollieren. Etwa zwölf bis 24 Stunden vor der Geburt wird sie sinken. Zur Eröffnung der Geburt steigt die Temperatur dann wieder an.

Die sogenannte Eröffnungsphase dauert etwa sechs bis zwölf Stunden. Dabei öffnet sich der Muttermund und ein schleimiges Sekret geht ab. Manchmal wird die Hündin in dieser Phase unruhig, ängstlich und sucht einen passenden Platz. Es kann sogar passieren, dass sie erbrechen muss. Erste Wehen arbeiten bereits an der Fruchthülle der Jungen, sind für uns aber meist noch nicht deutlich erkennbar.

Dann folgt die Austreibungsphase. Die Wehen setzen richtig ein. Es kommt zum Pressen. Der erste Welpe wird damit in den Geburtskanal geschoben. Die Fruchtblase reißt eventuell bereits im Mutterleib. Der Welpe wird hinaus gepresst und die Mutter wird ihn befreien, indem sie beispielsweise den Rest der Fruchthülle aufbeißt. Die Nabelschnur wird sie durchbeißen. Danach leckt sie den Welpen intensiv ab und bringt somit Atmung und Kreislauf in Schwung, außerdem werden letzte Schleimreste aus dem Fell entfernt.

Falls ein Welpe länger als ein paar Minuten außerhalb der Hündin in der Fruchthülle stecken bleibt, ist menschliche Hilfe nötig, damit der Kleine nicht erstickt. Aber Vorsicht, greife auch nicht zu schnell ein. Manche Hundemütter mögen es nicht, wenn man sich zu stark einmischt. Vielleicht stockt dann damit der weitere Geburtsvorgang und die noch nicht geborenen Tiere geraten damit in Gefahr. Rubbele danach den kleinen Welpen mit einem Handtuch vorsichtig ab, damit die überlebenswichtigen Körperfunktionen stimuliert werden.

In einem fließenden Geburtsvorgang gebärt eine Hündin nach und nach ihre Jungen. Das Prozedere wiederholt sich. Nabelschnur für Nabelschnur wird von ihr durchtrennt. Bei Mehrlingsgeburten kommen die Welpen in der Regel im Abstand von 30 Minuten auf die Welt. Es kann sich aber auch mal nur um Minuten handeln – oder bis zu Stunden dauern. Allerdings ist eine normale Geburt nach 24 Stunden abgeschlossen. Befürchtest du Geburtsstörungen, dann scheue dich nicht, deine Tierarztpraxis zu kontaktieren.

Die Nachgeburten sollten nach jeder Frucht ausgeschieden werden. Meistens verspeist die Hündin diese direkt. Achte darauf, dass die Anzahl der Nachgeburten, mit denen der Welpen übereinstimmt. Suche ansonsten sofort deine Tierarztpraxis auf.

petsXL Oskar mit Welpen
Wie geht es danach weiter?

Nach der Geburt sollten die Jungen möglichst schnell saugen und von der sehr wichtigen Kolostralmilch trinken. Diese erste Muttermilch ist reich an mütterlichen Antikörpern und stärkt die Abwehrkräfte der Welpen.

Deine Hündin braucht nach einer Geburt Ruhe für sich und ihre Welpen. Gutes Futter und frisches Wasser sind das A und O.

Falls du in den ersten 72 Stunden nach der Geburt feststellst, dass deine Hündin einen grünlich braunen Ausfluss hat, kann das auf ein Problem hinweisen. Ist das Tier vielleicht auch noch apathisch, appetitlos oder hat Fieber, suche sofort deine Tierarztpraxis auf.