Der erste Spaziergang – so ist dein Welpe sicher unterwegs

Die ersten Wochen mit einem Welpen sind aufregend – nicht nur für dich, sondern auch für deinen jungen Hund. Bald kommt der Moment, an dem ihr gemeinsam das erste Mal die Welt außerhalb des Zuhauses entdeckt. Damit der erste Spaziergang ein schönes und sicheres Erlebnis für euch beide wird, gibt es einiges zu beachten.

INHALT
Wann darf dein Welpe nach draußen? Was sollte dein Welpe vor dem ersten Spaziergang gelernt haben? Die richtige Ausrüstung für den Spaziergang Wo du mit deinem Welpen am besten spazieren gehst Wie lange darf der Spaziergang dauern? Was du während des Spaziergangs beachten solltest Was tun, wenn der Welpe nicht mitläuft? Fazit – ein guter Start für viele gemeinsame Abenteuer
Wann darf dein Welpe nach draußen?

Ein Welpe sollte frühestens nach der ersten Grundimmunisierung nach draußen gehen – also ab etwa der achten Lebenswoche. Einige Tierärzt:innen empfehlen, mit längeren Spaziergängen zu warten, bis die zweite Impfung erfolgt ist. In den ersten Lebenswochen ist das Immunsystem des Welpen noch nicht vollständig ausgereift, deshalb ist der Schutz durch Impfungen besonders wichtig.

Dennoch bedeutet das nicht, dass dein Welpe bis dahin nur drinnen bleiben muss. Im Gegenteil: Du kannst ihn in der Anfangszeit vorsichtig an neue Eindrücke gewöhnen. Beispielsweise kannst du ihn auf dem Arm tragen oder im Garten spielen lassen, sofern keine fremden, ungeimpften Tiere anwesend sind. So lernt er die Welt in kleinen Schritten kennen, ohne überfordert zu werden.

Hund auf Rasen
Was sollte dein Welpe vor dem ersten Spaziergang gelernt haben?

Bevor ihr euch auf den ersten Spaziergang wagt, ist es hilfreich, wenn dein Welpe einige Dinge bereits kennt. Dazu gehört vor allem das Tragen eines Halsbandes oder Geschirrs. Übe dies zunächst in ruhiger Umgebung, indem du ihm das Geschirr anlegst und ihn dafür lobst. Trägt dein Welpe es ein paar Minuten lang entspannt, kannst du ihn schrittweise an das Anleinen gewöhnen.

Auch erste Kommandos wie „Sitz“ oder „Komm“ helfen dir beim Spaziergang, die Aufmerksamkeit deines Welpen zu lenken. Natürlich darfst du in dieser Phase keine perfekte Leinenführigkeit erwarten – Geduld, Konsequenz und Lob sind die besten Begleiter auf diesem Weg.

Die richtige Ausrüstung für den Spaziergang

Für den ersten Spaziergang solltest du eine sichere, dem Welpen passende Ausstattung wählen. Ein gut sitzendes Brustgeschirr ist besonders empfehlenswert, da es den empfindlichen Halsbereich schont und mehr Kontrolle bietet. Achte darauf, dass das Geschirr weder zu eng noch zu locker sitzt – ein Fingerbreit Spielraum gilt als Richtwert.

Die Leine sollte leicht und nicht zu lang sein. Flexileinen sind für den Anfang weniger geeignet, da sie bei einem plötzlichen Zug gefährlich werden können und wenig Kontrolle bieten. Eine einfache Führleine von etwa zwei Metern Länge reicht völlig aus.Wenn ihr in der Dämmerung oder im Dunkeln spazieren geht, ist reflektierende Ausrüstung sinnvoll. Es gibt Leinen, Halsbänder und Geschirre mit reflektierenden Elementen, die für mehr Sichtbarkeit sorgen.

Wo du mit deinem Welpen am besten spazieren gehst

Die Wahl des richtigen Ortes für den ersten Spaziergang ist entscheidend. Ruhige Wege, Wiesen oder Parks eignen sich besonders gut. Orte mit wenig Verkehr, wenigen Menschen und möglichst wenig Lärm helfen deinem Welpen, sich langsam an neue Eindrücke zu gewöhnen.

Vermeide zunächst stark frequentierte Straßen, volle Spielplätze oder belebte Einkaufszonen. Auch Begegnungen mit vielen anderen Hunden sollten am Anfang nur in kontrollierter Umgebung stattfinden, etwa in der Welpenschule oder mit bekannten, geimpften Hunden aus dem Umfeld.

Wie lange darf der Spaziergang dauern?

Welpen haben eine noch sehr begrenzte Ausdauer. Eine grobe Faustregel lautet: fünf Minuten Spaziergang pro Lebensmonat – also etwa 15 Minuten bei einem drei Monate alten Welpen. Die tatsächliche Dauer hängt aber auch von der Rasse, dem Temperament und der körperlichen Verfassung ab.

Wichtig ist, dass du den Spaziergang an das Tempo deines Welpen anpasst. Lass ihm Zeit, um zu schnüffeln, sich umzusehen und Eindrücke zu sammeln. Der Spaziergang dient nicht nur der Bewegung, sondern vor allem der Sozialisation und dem Aufbau von Vertrauen.

Was du während des Spaziergangs beachten solltest

Dein Welpe entdeckt die Welt mit allen Sinnen – und besonders gerne mit dem Maul. Achte darauf, dass er draußen nichts Ungeeignetes frisst, etwa weggeworfene Lebensmittelreste, spitze Gegenstände oder Schnecken. Diese können gefährliche Krankheitserreger übertragen.

Lobe deinen Welpen, wenn er ruhig an der Leine läuft, und vermeide hektisches Ziehen oder abruptes Rucken. Positive Verstärkung ist gerade in der Anfangsphase der beste Weg, um gewünschtes Verhalten zu fördern.

Wenn euch andere Hunde begegnen, bleibe ruhig und achte auf die Körpersprache deines Welpen. Zeigt er Unsicherheit, ziehe dich lieber zurück und gib ihm Zeit. Nicht jede Begegnung muss gleich intensiv sein – wichtig ist, dass dein Welpe positive Erfahrungen sammelt.

Was tun, wenn der Welpe nicht mitläuft?

Manche Welpen bleiben beim ersten Spaziergang einfach stehen oder legen sich hin. Das ist völlig normal – es bedeutet oft nur, dass sie überfordert oder müde sind. In solchen Fällen hilft es, beruhigend mit ihm zu sprechen oder ihn mit einem Leckerli zu motivieren. Wenn das nicht reicht, trage ihn ein Stück zurück nachhause oder mach eine Pause an Ort und Stelle.

Vermeide es aber, deinen Welpen dauerhaft zu tragen, denn er soll lernen, sich an der Leine zu bewegen. Geduld ist hier der Schlüssel – mit jedem weiteren Spaziergang wird dein Welpe selbstbewusster.

Fazit – ein guter Start für viele gemeinsame Abenteuer

Der erste Spaziergang ist ein wichtiger Meilenstein im Leben deines Welpen. Mit der richtigen Vorbereitung, der passenden Ausrüstung und viel Geduld kannst du dafür sorgen, dass er sich draußen sicher fühlt und die Welt neugierig erkundet.

Indem du deinen Welpen langsam an neue Eindrücke gewöhnst, stärkst du nicht nur euer Vertrauen, sondern legst auch den Grundstein für entspannte Spaziergänge im späteren Leben. Mach diese ersten Ausflüge zu einem positiven Erlebnis – sie sind der Beginn eurer gemeinsamen Reise.