Der Versuch einer Katze durch ein gekipptes Fenster nach draußen zu gelangen, kann schwere gesundheitliche Schäden zur Folge haben. Meist schaffen die Katzen es noch mit dem Kopf und Oberkörper hindurch zu schlüpfen und bleiben dann jedoch mit dem Becken im schrägen Spalt stecken. Befreiungsversuche verschlimmern die Situation nur noch, so dass die Katze immer weiter nach unten in den Spalt rutscht und sich einklemmt. Die Folgen sind zum Teil schwere äußere und innere Verletzungen, die zusammengefasst als Kippfenster-Syndrom bezeichnet werden und nicht selten auch zum Tod der Katze führen können.
Das gekippte Fenster stellt für Katzen, insbesondere wenn sie nicht unter Beobachtung sind, eine große Gefahr dar. Katzen, die allein in der Wohnung gelassen werden, versuchen oft durch ein gekipptes Fenster nach draußen zu gelangen.
Durch die Einklemmung und die oft heftigen Befreiungsversuche kann es zu Verletzungen von Knochen, Nerven und inneren Organen kommen. Die unterhalb der Wirbelsäule liegende Bauchaorta (= Hauptschlagader) wird häufig so stark gequetscht, dass es zu Durchblutungsstörungen der dahinter liegenden Körperteile kommt. Die Folgen der Minderdurchblutung sind vor allem Lähmungen der Hintergliedmaßen. Die Hinterbeine fühlen sich durch die unterbrochene Blutversorgung kalt an und die Katzen reagieren auf Berührungen verspätet oder gar nicht.
Solltest du eine Katze in einem gekippten Fenster eingeklemmt vorfinden, befreie sie vorsichtig indem du sie nach oben aus dem Spalt heraushebst und bringe sie umgehend in eine Tierarztpraxis oder besser noch in eine Tierklinik. Die Tiere befinden sich meist in einem Schockzustand und haben starke Schmerzen. Die Schleimhäute sind blass, die Herzfrequenz ist erhöht und die Körpertemperatur herabgesetzt. Eine sofortige tierärztliche Versorgung ist wichtig, um potenzielle bleibende Schäden zu verhindern. Massive Befreiungsversuche können zu Knochenbrüchen im Bereich der Lendenwirbelsäule, inneren Blutungen und Organschäden führen. So kann es bei Schädigungen der Blase beispielsweise zum Absatz von blutigem Harn kommen. In einigen Fällen schaffen die Katzen es, sich selbst zu befreien. Achte dennoch auf verdächtige Symptome, da sie sich trotzdem verletzt haben können.
Je nachdem wie lange die Katze eingeklemmt war, kann es auch einige Stunden bis Tage nach der Verletzung zu lebensbedrohlichen Schocksituationen kommen. Durch die Minderdurchblutung sammeln sich Giftstoffe im Gewebe und im Blut können sich Blutgerinnsel bilden. Wenn die Gefäße plötzlich wieder durchgängig sind, können diese Giftstoffe und Blutgerinnsel über das Blut in den gesamten Kreislauf gelangen. Die entstehenden Schäden werden als „Reperfusionssyndrom“ bezeichnet.
Die Diagnose ist für den Tierarzt meist relativ einfach, da der Besitzer sein Tier häufig im Fenster eingeklemmt vorfindet und dem Tierarzt so den Unfallhergang genau beschreiben kann. In der Praxis wird der Tierarzt die Katze untersuchen und anhand der vorhandenen Verletzungen seine Befunde erheben. Bei Lähmungen in der Hinterhand werden spezielle neurologische Tests durchgeführt, um zu überprüfen, welche Reflexe noch vorhanden sind und welche nicht. Auf diese Weise kann die Lokalisation der Schädigung eingegrenzt werden.
Eine röntgenologische Untersuchung sollte bei Kippfenster-Katzen immer durchgeführt werden, um eventuelle innere Verletzungen oder Knochenbrüche darzustellen oder auszuschließen. Auch Ultraschalluntersuchungen liefern weitere wichtige Informationen über eventuelle Organschäden und innere Verletzungen.
In erster Instanz muss der Schockzustand der Katze behandelt werden. Dazu werden Infusionen und Medikamente zur Stabilisierung des Kreislaufs und zur Aufrechterhaltung der Nierenfunktion verabreicht. Zusätzlich werden entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente eingesetzt. Regelmäßige Physiotherapie kann im weiteren Verlauf hervorragend eingesetzt werden, um durch Regeneration der Weichteile und Muskelaufbau den Heilungsprozess zu unterstützen.
Die Prognose ist stark abhängig vom Schweregrad der Verletzungen, dem Zeitpunkt der Diagnose und dem Ansprechen auf die Therapie. Bei sofortiger tierärztlicher Versorgung, guter Nachsorge und keinerlei Komplikationen besteht eine günstige Prognose. Wird die Katze jedoch erst spät gefunden oder treten Komplikationen wie Blutgerinnsel oder Vergiftungen auf, verschlechtert sich die Prognose. In einigen Fällen können je nach Verletzung geringe Störungen im Gangbild der Katze zurückbleiben.
Um dem Kippfenster-Syndrom vorzubeugen, verschließe vor dem Verlassen des Hauses alle Fenster oder bringe spezielle Schutzvorrichtungen an den Fenstern an, so dass deine Katze gar nicht erst versucht, aus dem gekippten Fenster zu klettern.
Unter einer Parodontitis versteht man die Entzündung des Zahnhalteapparats, die bei Hunden die häufigste Erkrankung der Maulhöhle darstellt. Ab einem Alter von fünf Jahren kann bei bereits mehr als dreiviertel aller Hunde eine Parodontitis festgestellt werden. Die Erkrankung kann unbehandelt schwerwiegende Folgen für den gesamten Organismus haben.
Auch wenn diese Erkrankung wegen der ähnlichen Symptomatik umgangssprachlich oft als Schlaganfall des Hundes bezeichnet wird, handelt es sich hierbei nicht wie beim Menschen um eine Durchblutungsstörung des Gehirns, sondern um eine Störung des Gleichgewichtsorgans, das sich im Innenohr des Hundes befindet.
Nicht selten kommt es bei Hunden als auch Katzen zur Pankreatitis (=Entzündung der Bauchspeicheldrüse), die sehr schmerzhaft ist und schnell lebensbedrohlich werden kann.
Die Hüftgelenksdysplasie, besser bekannt als HD ist eine sehr häufig vorkommende Skeletterkrankung des Hundes. Es handelt sich um eine erblich bedingte Fehlentwicklung des Hüftgelenkes, die vorrangig bei großen Rassen vorkommt und zum Teil bis zur Hälfte aller Hunde einer Rasse betrifft.
Die Ellenbogengelenkdysplasie beschreibt einen Krankheitskomplex erblich bedingter Entwicklungsstörung des Ellenbogengelenks. Sie tritt vor allem bei schnellwüchsigen großen Hunderassen während der Wachstumsphase auf und führt zu unterschiedlich stark ausgeprägten Lahmheiten.
Tumore der Maulhöhle können sowohl beim Hund als auch bei der Katze auftreten. Beim Hund ist etwa die Hälfte dieser Tumore bösartig, bei der Katze leider bis zu 90%. Aufgrund der schlechten Einsehbarkeit der Maulhöhle werden diese Tumoren häufig erst sehr spät entdeckt.
Mit zunehmendem Alter steigt die Anzahl der Katzen, die an der schleichend verlaufenden chronischen Nierenerkrankung (=CNE) leiden. 30 - 40 % aller über 10jährigen Katzen sind davon betroffen. Häufig bleibt sie lange unbemerkt. Die allmähliche Abnahme der Funktion der Nieren schreitet aber immer weiter voran. CNE ist eine der häufigsten Todesursachen bei Katzen und leider unheilbar.
Tumore an den Eierstöcken der Stute zählen zu den häufigsten Zubildungen des Geschlechtsapparats der Stute. Sie können unabhängig von Rasse und Alter auftreten und sind oft Grund für Verhaltensauffälligkeiten oder Störungen im Sexualzyklus der Stute. Je nach betroffener Zellart können unterschiedliche Tumorarten vorkommen, sie sind in der Regel jedoch gutartig.
Landschildkröten sind faszinierende Tiere, die auch viele Kinder sehr gern mögen. Doch bevor eine Schildkröte einzieht, sollte klar sein, dass weit mehr dazu gehört, als sie niedlich oder interessant zu finden.
Wie heißt es so schön, wenn sich zwei völlig gegensätzliche Menschen begegnen und Verständigungsprobleme haben: „Die sind wie Hund und Katze“. Tatsächlich scheinen Hunde und Katzen grundverschieden zu sein. Doch es muss nicht immer schlecht sein, was sich gegensätzlich zeigt. Es ist durchaus möglich, dass die beiden ein friedliches Familienleben in einem Haushalt genießen können.
Die Magnetresonanztomografie, auch als Kernspintomografie bezeichnet, gehört zu den modernsten und sichersten bildgebenden Verfahren. Sie wird in der Tiermedizin zur Diagnostik verschiedenster Erkrankungen eingesetzt.
Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine hochansteckende, bakterielle Infektion des Fortpflanzungsapparats der Stute, die vor allem durch den Deckakt übertragen wird. Der Hengst ist dabei nur Träger des Erregers, er zeigt keine klinischen Symptome. Die Erkrankung, die im Englischen unter Contagious Equine Metritis (=CEM) bekannt ist, wurde 1977 erstmals genauer beschrieben und gehört in Deutschland zu den meldepflichtigen Krankheiten.