Das Kaninchen als Haustier – so klappt der Start

Wenn du mit dem Gedanken spielst, ein Kaninchen als Haustier zu halten, solltest du unbedingt im Vorfeld recherchieren, wie diese Tiere gern leben und was sie brauchen. Stelle dir auch die Frage, warum es überhaupt ein Kaninchen sein soll. Als reine Kuscheltiere für die jüngsten Tierfans sollten die kleinen Hoppler nicht angeschafft werden. Insbesondere Kinder sollten von Anfang an lernen, dass zum Umgang mit den Tieren ein gewisses Maß an Verständnis und Verantwortung dazugehört.

INHALT
Was es vor dem Kauf zu wissen gilt Wie Kaninchen gern leben Drinnen oder draußen – so wohnt „Hasi“ perfekt
Was es vor dem Kauf zu wissen gilt

Sie sind klein, süß und flauschig – doch als Kuscheltiere gänzlich ungeeignet. Denn Kaninchen sind Fluchttiere, die dämmerungsaktiv sind und Angst bekommen, wenn man sie auf dem Arm festhalten und knuddeln will. Das sieht vielleicht nicht immer so aus, weil sie es über sich ergehen lassen und sich fügen, aber wenn ein Kaninchen ständig herumgetragen und gedrückt wird, empfindet es großen Stress.

Die Haltung von Kaninchen ist anspruchsvoller als allgemein bekannt. Kaninchen brauchen Platz und ihren Verbund. Ein einsames Leben ist nichts für diese Tiere. Deshalb solltest du dich mit dem Gedanken anfreunden, von Anfang an wenigstens zwei Tiere bei dir aufzunehmen. Kaninchen werden am besten als gegengeschlechtliches Pärchen gehalten. Da sie sich aber schnell vermehren, ist die Kastration des Bocks sehr ratsam. Bei gleichgeschlechtlichen Pärchen kommt es oft zu Konflikten zwischen den Tieren. Gleiches gilt auch für die Gruppenhaltung. Hier wählt man idealerweise etwa genauso viele Männchen (kastriert) wie Weibchen, die zusammengehalten werden.

Wie Kaninchen gern leben

Damit Kaninchen sich in ihrem kleinen oder größeren Verbund wohlfühlen, brauchen sie genügend Auslauf. Sie wollen Sprünge machen, buddeln, sich verstecken und das Gefühl von Freiheit haben. Aus diesem Grund ist es immer wichtig, egal ob bei der Haltung im Haus oder draußen, den Tieren ein zusätzliches Freilaufgehege einzurichten.

Natürlich kannst du mit viel Geduld und Liebe deine Kaninchen auch zähmen und sie streicheln. Beobachte die Tiere dafür aufmerksam im Kontakt miteinander, lerne die „Sprache der Kaninchen“ kennen und belohne die süßen Hoppler immer wieder mit Leckereien. Baue Vertrauen auf, so dass kleine Kuscheleinheiten zu Kaninchen-Bedingungen zur gemeinsamen Freude werden.

Falls du Hund oder Katze hast, sorge bitte unbedingt dafür, dass deine Kaninchen sicher vor deren Angriffen sind. Schon das Verbellen oder das Herumpirschen am Heim der kleinen Kaninchen sorgt für unnötigen Stress. Ein fester Käfig und ein stabiles Gehege sind wichtig. Lasse deine Kaninchen nicht zur Beute werden, sondern schaffe zuverlässig Sicherheit.

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Drinnen oder draußen – so wohnt „Hasi“ perfekt

Im Prinzip ist es kein Problem, eine Gruppe Kaninchen ganzjährig draußen zu halten, wenn die Tiere von Anfang an die Chance haben, sich einzugewöhnen. Bringe sie am besten im Sommer nach draußen, damit sie sich im Herbst dann den sinkenden Temperaturen nach und nach anpassen können. Sorge dafür, dass die Tiere im Außenbereich mit einem schönen Häuschen, Tunneln, Buddelecken, dem Fressplatz und einem großen Stück Freifläche ihr Dasein genießen könnten.

Sollte das nicht machbar sein, ist selbstverständlich auch eine Wohnungshaltung für die flauschigen Hoppler möglich. Ein großer Käfig ist wichtig, auch täglicher Freilauf gehört zu einer artgerechten Haltung. Käfige für den Innenbereich aus dem Zoofachgeschäft sind meist nicht geeignet, da diese oft viel zu klein sind. Mit ein wenig Kreativität kannst du selbst ein großartiges Zuhause für deine Kaninchen bauen.

Falls deine Kaninchen im Haus Freilauf bekommen, achte bitte unbedingt auch hier auf Sicherheit. Kaninchen fressen gerne Kabel an, diese sollten entsprechend gesichert beziehungsweise aufgeräumt sein. Die neugierigen Nager verstecken sich außerdem in allem, was höhlenartig erscheint. Mögliche Schlupflöcher sollten also so beschaffen sein, dass es den Kaninchen auch gelingt, selbstständig wieder rauszukommen.

Plane jeden Tag Zeit für dein Haustier ein. Der Stall sollte täglich gereinigt werden. Sorge dafür, dass stets frisches Wasser, ausreichend Raufutter und auch regelmäßig Frischfutter vorhanden ist. Ein Knabberstein gehört auch dazu, an diesem können sich die Tiere selbst die Zähne immer wieder kürzen.

Es ist übrigens gut möglich, Kaninchen an eine Art Toilette – ähnlich einer Katzentoilette – zu gewöhnen, damit du nicht überall in der Wohnung kleine Köttel finden musst.

Auch Kaninchen sollten regelmäßig zum Tierarzt. Ein jährlicher Check-up plus Impfung stellt die Basis für ein langes, gesundes Kaninchenleben dar. Wenn du zudem bemerkst, dass die Augen trüb sind oder tränen, die Zähne zu lang oder der Po schmutzig ist, dann warte nicht lange und stelle dein Kaninchen deinem Tierarzt vor.