Botulismus ist eine schwerwiegende neurologische Erkrankung, die durch die Aufnahme des Botulinum-Toxins (= Giftstoff) aus verunreinigtem Futter entsteht. Schon kleinste Mengen dieses Toxins können beim Pferd zu hochgradigen Vergiftungen mit Todesfolge führen.
Verursacht wird die Erkrankung durch das Bakterium Clostridium botulinum, das weltweit verbreitet ist und im Erdreich, im Wasser und in landwirtschaftlichen Produkten vorkommt. Durch die Bildung von sehr widerstandsfähigen Sporen (= Überdauerungsform) kann das Bakterium lange Zeit in der Umwelt überleben. In dieser Form ist es für Mensch und Tier nicht infektiös. Erst die Bildung eines der sieben verschiedenen Neurotoxine (= Nervengifte) macht es so gefährlich. Das Botulinum-Toxin gilt als das stärkste aller Bakterientoxine.
Zum Auskeimen benötigen die Sporen ein luftabgeschlossenes, eiweißreiches und feuchtes Milieu mit einem pH-Wert von über 4,5. Damit bieten beispielsweise luftdicht abgeschlossene Silage-Ballen, in welche die Bakteriensporen während des Verarbeitungsprozesses über Wasser, Erde oder Kleinnager hineingelangen, beste Voraussetzungen für die Auskeimung, Vermehrung und Toxinbildung.
Die Toxine werden mit dem Futter in den Magen-Darm-Trakt des Pferdes aufgenommen, gelangen von dort über die Darmschleimhaut in die Blutbahn und verteilen sich so im gesamten Körper. Das Gift wirkt insbesondere auf die Nervenzellen, wo es die Reizweiterleitung von den Nerven auf die Muskeln blockiert, so dass es zu einer schlaffen Lähmung kommt.
Im Falle des deutlich seltener vorkommenden sogenannten Wundbotulismus dringen die Bakterien in eine Wunde ein und können sich dort unter Luftabschluss vermehren. Das produzierte Gift gelangt ebenfalls in den Blutkreislauf des Pferdes.
Eine weitere Sonderform entsteht durch die Aufnahme der Bakterien über die Nahrung mit nachfolgender Vermehrung und Toxin Bildung im Magen-Darm-Trakt. Diese Form kommt am häufigsten bei jungen Fohlen vor und wird dort als „Shaker Foal Syndrome“ bezeichnet. Die Darmflora erwachsener Pferde scheint mit einem Schutzmechanismus gegen die Vermehrung und Aufnahme der Sporen ausgestattet zu sein.
Die Inkubationszeit, das heißt die Zeit von der Aufnahme des Toxins bis zum Auftreten klinischer Symptome, kann in Abhängigkeit der aufgenommen Toxin-Menge zwischen 12 Stunden und einigen Tagen liegen. Je kürzer die Inkubationszeit ist, desto schwerwiegender ist die Erkrankung.
Im akuten Verlauf kann es zu plötzlichen starken Lähmungen mit Festliegen und Atemnot kommen. Oft entwickeln sich die Anzeichen der Erkrankung jedoch langsam und über mehrere Tage fortschreitend. Die Lähmungserscheinungen beginnen meist an der Hinterhand und setzen sich über den Körper und Hals bis zum Kopf fort, wo es zur Lähmung der Kiefer-, Zungen- und Halsmuskulatur kommt. Die Folge sind Schluckbeschwerden, die häufig als erstes Anzeichen vom Besitzer als verlangsamtes Fressverhalten wahrgenommen werden. Die betroffenen Pferde speicheln vermehrt und lassen die Zunge heraushängen. Auch die Augenlid- und Schweifbewegungen sind deutlich herabgesetzt. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es zu schwankendem Gang, Schwäche, Koliksymptomen, Sehstörungen und Muskelzittern bis hin zum Festliegen kommen. Charakteristisch für eine Botulismus-Erkrankung ist, dass die Pferde bei ungestörtem Bewusstsein sind, kein Fieber zeigen und nicht unter Schmerzen leiden. In den meisten Fällen tritt der Tod durch Lähmung der Atemmuskulatur und darauffolgendes Ersticken ein.
Die Diagnosestellung am lebenden Tier ist für den Tierarzt nicht ganz einfach. Anhand der erhobenen klinischen Befunde kann er lediglich eine Verdachtsdiagnose stellen. Die klinischen Anzeichen sind nicht immer sofort sehr spezifisch und andere Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen müssen abgegrenzt werden.
Einen endgültigen Beweis kann nur der Nachweis des Botulinum-Toxins aus dem Magen-Darm-Trakt, dem Blutserum oder aus Wunden liefern. Allerdings gelingt der Nachweis am lebenden Tier nur äußerst selten und der fehlende Nachweis bedeutet nicht, dass kein Toxin vorhanden ist. Eine weitere Möglichkeit, das Vorhandensein des Toxins nachzuweisen ist ein Tierversuch. Dabei wird Mäusen Blutserum erkrankter Pferde verabreicht. Der Nachweis gilt als positive, wenn die Versuchstiere bestimmte Verhaltensweisen zeigen und zeitnah verenden.
Die Erkrankung ist nicht heilbar. Mit einem Gegengift könnte man die Erkrankung im frühen Stadium stoppen, wenn das Toxin noch nicht an die Nervenzellen gebunden ist. Ein solches Gegengift existiert jedoch nur in der Humanmedizin, wirkt nur gegen bestimmte Toxin-Typen und ist sehr teuer (2500 bis 3000 Euro). Aus diesem Grund beschränkt sich die allgemeine Vorgehensweise auf eine rein symptomatische Therapie. Dazu gehören der Ausgleich von Flüssigkeitsverlusten über Infusionen, die Ernährung über eine Nasen-Schlund-Sonde, Medikamente, die zur Muskelentspannung führen und teilweise antibiotische Präparate.
Ist die Erkrankung bereits so weit fortgeschritten, dass die erkrankten Tiere festliegen, sollten sie aus Tierschutzgründen euthanasiert (= eingeschläfert) werden, da die Lähmungen in diesem Zustand nicht mehr rückgängig zu machen sind.
Die Heilungsaussichten bei Botulismus sind schlecht, auch wenn einige Tiere die Erkrankung überleben können. Generell gilt, je schneller die Tiere wieder stehen und fressen können, desto besser ist die Prognose.
Aufgrund der Unheilbarkeit der Erkrankung ist eine entsprechende Vorsorge immens wichtig. Eine Schutzimpfung gibt es in Deutschland zurzeit jedoch nicht. Da der Auslöser der Erkrankung fast ausschließlich kontaminierte Silage ist, sollte insbesondere auf die Stallhygiene und die Qualität dieses Futtermittels geachtet werden. Gute Silage kann man an einer intakten Plane, am leicht säuerlich-aromatischen Geruch, am leicht bräunlich-grünen Aussehen, am Trockensubstanzgehalt und am pH-Wert (Messgerät erforderlich) erkennen. Auch bereits bei der Silage-Produktion kann durch das Mähen in einer Schnitthöhe von 10 cm statt direkt über dem Boden verhindert werden, dass Erde und Tierkadaver mit in den Ballen eingeschlossen werden.
Stall und Weide sollten zudem regelmäßig auf Tierkadaver untersucht werden und auf eine Düngung mit Geflügelmist sollte verzichtet werden, da dieser die Ausbreitung des Erregers besonders begünstigt. Verdorbene Silage sollte verbrannt und nicht auf dem Misthaufen entsorgt werden, da sich die Bakterien ansonsten dort weiter vermehren können.
Die Toxoplasmose ist eine primär Katzen betreffende Infektionskrankheit, die jedoch auch auf den Menschen übertragen werden kann, weswegen sie als Zoonose bezeichnet wird. Der Mensch gilt hier als Zwischenwirt, wobei meist gar keine klinischen Symptome auftreten müssen. Wirklich gefährlich wird es erst, wenn schwangere Frauen erstmals mit Toxoplasmen in Kontakt kommen und sich das Ungeborene mit dem Erreger infiziert.
Wie bei uns Menschen kann sich auch das Lungengewebe des Hundes entzünden. Eine solche medizinisch als Pneumonie bezeichnete Lungenentzündung ist auch beim Hund eine ernstzunehmende Erkrankung, die unbehandelt zum Tod des Tieres führen kann.
Von einem Hitzschlag spricht man, wenn sich die Körperinnentemperatur auf über 41 Grad erhöht, wodurch es zu lebensgefährlichen körperlichen Schäden kommen kann. Unter einem Sonnenstich dagegen versteht man einen Wärmestau im Bereich der Hirnhäute, der durch intensive Sonneneinstrahlung auf den Kopf des Tieres entsteht und ebenfalls in schwerwiegenden Fällen zum Tod des Patienten führen kann. Die Körpertemperatur muss bei einem Sonnenstich nicht zwangsläufig erhöht sein.
Die Luftsäcke des Pferdes sind Teil der oberen Atemwege. Sie entwickeln sich im Fohlenalter als eine beidseitige Schleimhaut-Ausstülpung der Ohrtrompete (= Verbindung des Mittelohres mit dem Nasen-Rachen-Raum), die jeweils ungefähr 300 ml fasst. Luftsäcke kommen ausschließlich bei Pferdeartigen und einigen anderen Unpaarhufern vor und stellen damit eine Besonderheit dar. Bezüglich der Funktion des Luftsackes existieren verschiedene Theorien. Am wahrscheinlichsten ist, dass die Luftsäcke der Kühlung des Gehirns dienen. Zwischen dem Rachenraum des Pferds und den Luftsäcken besteht eine Verbindung, weshalb sich Infektionen der oberen Atemwege auch auf den Luftsack ausbreiten können. Im Nachfolgenden sollen die wichtigsten Krankheiten der Luftsäcke beschrieben werden.
Neubildungen an der Milchdrüse stellen mehr als die Hälfte aller Krebserkrankungen bei der Hündin dar. Vor allem bei älteren, unkastrierten Hündinnen treten diese gut- oder bösartigen Tumoren auf, die sich in Form von anfangs kleinen, später zum Teil sehr großen knotigen Veränderungen an der gesamten Milchleiste zeigen. Es können unterschiedliche Arten von Gesäugetumoren auftreten.
Die meisten Pferdebesitzer kennen inzwischen das Cushing Syndrom und dessen Symptome beim Pferd. Eine Erkrankung mit sehr ähnlicher Symptomatik ist das Equine Metabolische Syndrom (=EMS). Im frühen Stadium wird daher es oft mit dem Equinen Cushing Syndrom verwechselt. Doch was macht nun den Unterschied aus?
Das Thema Entwurmung wird unter Pferdebesitzern immer wieder diskutiert. Für alle, die sich fragen, ob es überhaupt nötig ist, sein Pferd zu entwurmen, lautet die Antwort ja. Wer im Rahmen einer Kolik-OP schon einmal sehen konnte, wie Unmengen von Würmen Teile des Dünn- oder Dickdarms komplett verschließen können, der stellt sich diese Frage nicht mehr. Wurmbefall kann ohne Behandlung zur lebensgefährlichen Bedrohung für Pferde werden. Anfänglich kann ein auffallend häufiges Scheuern der Schweifrübe ein Indiz hierfür sein. Im weiteren Verlauf können innere Organe geschädigt werden und es kann zu Koliken kommen. Das Pferd magert trotz ausreichender Fütterung ab. Die Parasiten schwächen das Pferd mehr und mehr. Regelmäßige Entwurmungen sind notwendig, damit der Befall auf ein für den Organismus des Pferdes erträgliches Maß zurückgedrängt wird. Eine völlige Wurmfreiheit ist kaum zu erzielen, da es durch die Umwelt immer wieder zu neuen Infektionen kommt. Beim Entwurmen unterscheidet man zwei Methoden, die strategische und die selektive Entwurmung. Auf alternative Entwurmungsmethoden solltest du verzichten.
Die Endoskopie ist ein bildgebendes, minimalinvasives Verfahren, bei dem mit Hilfe eines Endoskops Körperhöhlen und Hohlorgane eingesehen und untersucht werden können. Endoskope sind entweder starr oder flexibel und haben an ihrer Vorderseite eine Lichtquelle sowie eine Kamera, die das Bild direkt an einen Bildschirm überträgt.
Unter bildgebender Diagnostik werden alle Verfahren von Diagnostikgeräten verstanden, die ein zwei- oder sogar dreidimensionales Bild des Körperinneren erzeugen. Mit ihrer Hilfe können unter anderem krankheitsbedingte Veränderungen festgestellt werden.
Ein Pferd als Partner zu haben, ist etwas ganz Besonderes. Es gibt die verschiedensten Arten des Pferdesports. So kann jeder das finden, was ihn erfüllt und was Mensch und Pferd Spaß bereitet. Im Folgenden haben wir einige der bekanntesten Sparten und Begriffe für dich aufgelistet.
Viele Reiter:innen packt es irgendwann: Das Turnierfieber - die Lust, zum Wettbewerb anzutreten und sich mit anderen Gleichgesinnten zu messen. So einfach drauflos geht es allerdings nicht. Im Turniersport musst du ein paar Voraussetzungen erfüllen, bevor ihr euch als Reiter:in-Pferd-Team ins Abenteuer stürzen dürft. Je nach Sparte der Reiterei oder des Fahrens gibt es diverse Vorschriften und Regeln, die es zu beachten gilt. Im Folgenden findest du die wichtigsten Informationen für die klassische englische Reitweise.
Die Frage nach dem passenden Pferd treibt sicher einige Suchende um. Es ist schwer auf Anhieb zu sagen, ob du als Käufer eine innige Verbindung zu einem Pferd, das du Probe geritten bist, aufbauen wirst. Freundschaft und Liebe wachsen über die Zeit. Doch sich im Vorfeld ein paar Gedanken zu machen hilft bestimmt, damit du am Ende hoffentlich dein perfektes Pferd findest.