Sowohl beim Kaninchen als auch beim Meerschweinchen gehören Zahnerkrankungen zu den häufigsten Vorstellungsgründen in der Tierarztpraxis. Da ihre Zähne lebenslang nachwachsen, in ihrer heutigen Haltung jedoch nicht ausreichend abgenutzt werden, kommt es häufig zu krankhaften Veränderungen an den Zähnen.
Etwa ein Drittel aller Zahnerkrankung wird durch erblich bedingte Fehlstellungen des Kiefers und der Backenzähne ausgelöst. Vor allem die Zucht kurzköpfiger Rassen hat dazu geführt, dass sich die gegenüberliegenden Backenzähne durch die Mahlbewegungen beim Fressen nicht mehr ausreichend abnutzen und folglich übermäßig nachwachsen. Hierbei können scharfe spitzen an den Zähnen entstehen, die zu schmerzhaften Verletzungen an Maulschleimhaut und Zunge führen können. Die Backenzähne können zum Teil über der Zunge zusammenwachsen und den normalen Kauvorgang damit erheblich beeinträchtigen.
Ein Großteil (70 %) aller Zahnprobleme ist jedoch erworben und wird durch eine fehlerhafte Ernährung verursacht. Um einen normalen Abrieb der Zähne zu gewährleisten, muss das Kaninchen eine entsprechende Zeit damit verbringen, das Futter zu kauen. Nährstoffarmes, faserreiches Raufutter wie Heu oder frisches Gras, aber auch Gemüse sind hierfür bestens geeignet. Bei zu nährstoffreichem Futter wie Getreidepellets oder süßes Obst, von dem das Tier nur wenig fressen muss, um satt zu werden, ist der Kauvorgang zu kurz, um die Zähne genügend abzureiben. Der Zahn wächst über das normale Maß hinaus und es bilden sich scharfe Kanten und Spitzen, die Zahnfleisch und Zunge verletzen können und den Kauvorgang zusätzlich erschweren.
Durch Fehlstellungen kann es auch zu einer zu starken Belastung einzelner Zähne kommen. Der übermäßige Druck führt dazu, dass die Zähne in den Kiefer hinein statt herauswachsen. Die Folge können Abszesse und Verletzungen der Nasenhöhlen oder der Augen sein. Auch der Magen-Darm-Trakt der Tiere ist nicht für leicht verdauliche und nährstoffreiche Futtermittel ausgelegt und kann entsprechend empfindlich mit Blähungen und Durchfall reagieren.
Zahnerkrankungen beim Kaninchen und Meerscheinchen können sich durch unterschiedliche Symptome zeigen. Nicht alle Anzeichen sind für den Besitzer sofort erkennbar, da sich die Erkrankung meist schleichend entwickelt. Beide Tierarten sind als Beutetiere gewohnt, Erkrankungen möglichst lange zu verstecken, weshalb Zahnprobleme oft erst sehr spät entdeckt werden.
Folgende Symptome können ein Hinweis auf eine bestehende Zahnerkrankung sein:
Bei Vorliegen eines oder mehrerer der oben genannten Anzeichen stelle dein Tier unbedingt zeitnah bei einem Tierarzt vor, um eine potenzielle Zahnerkrankung möglichst frühzeitig diagnostizieren und behandeln zu können.
In erster Instanz wird der Tierarzt dich nach den aufgetretenen Symptomen und dessen Beginn befragen und anhand seiner Untersuchung erste Befunde erheben. Veränderungen an den Schneidezähnen lassen sich bereits bei der allgemeinen tierärztlichen Untersuchung erkennen und feststellen. Um Backenzahnprobleme oder -Erkrankungen zu diagnostizieren, muss der behandelnde Tierarzt die Maulhöhle des Tieres jedoch genauer untersuchen. In den meisten Fällen ist eine genaue Untersuchung nur in einer kurzen Narkose möglich. Um Zahnfehlstellungen, eventuelle knöcherne Veränderungen am Kiefer oder auch versteckte Abszesse darzustellen werden häufig auch Röntgenaufnahmen des Kopfes erstellt.
Je nach Art und Ausmaß der Veränderungen können die Zähne vom Tierarzt in Narkose mit speziellen Geräten abgeschliffen und gekürzt werden. Im Fall erworbener Zahnerkrankungen muss jedoch die Haltung und Fütterung auf lange Sicht angepasst werden, damit sich die Probleme nicht wiederholen oder verschlimmern.
Bei entzündlichen Veränderungen oder Abszessen in der Maulhöhle werden antibiotische und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt, um ein Ausbreiten der Entzündung und eine potenzielle Blutvergiftung zu verhindern. Abszesse müssen häufig chirurgisch entfernt werden. Ebenso müssen hochgradig veränderte oder entzündete Zähne ganz entfernt werden.
WICHTIG: Überlange Schneidezähne dürfen auf keinen Fall mit einer Zange, einem Knipser oder anderem ungeeigneten Gerät gekürzt werden. Durch den Druck der Zange besteht die Gefahr, dass der Zahn sich in Längsrichtung spaltet und diese Spaltung sich bis unter das Zahnfleisch fortsetzt, welches sich daraufhin entzünden kann. Der Zahn splittert und schmerzhafte Kieferabszesse oder Zahnmarkentzündungen können die Folgen sein.
In der Regel haben Zahnerkrankungen beim Kaninchen und Meerschweinchen eine günstige Prognose. Entscheidend für den Behandlungserfolg ist ein möglichst frühzeitiges Eingreifen und eine artgerechte Fütterung. Bei erblich bedingten Zahnfehlstellungen und den Folgeerkrankung ist mit wiederkehrenden Problemen zu rechnen, wobei auch hier die Intervalle durch eine angepasste Fütterung deutlich verlängert werden können.
Im Fall erblich bedingter Zahnfehlstellungen lassen sich Zahnprobleme nicht völlig verhindern. Erworbenen Zahnerkrankungen kann durch bestimmte vorbeugende Maßnahmen jedoch häufig sehr gut vorgebeugt werden. In erster Linie ist auf eine artgerechte Ernährung mit ausreichend faserreichem Futter zu achten, so dass die Zähne auf natürliche Art abgerieben werden. Weiterhin sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt sehr wichtig, um etwaige Veränderungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Ist die Katze rollig, kann das für die Menschen, bei denen sie lebt, schon mal anstrengend werden, denn die Samtpfote wird sich schlagartig völlig verändert zeigen. Der gelebte Instinkt zur Paarungsbereitschaft macht ihr selbst aber auch zu schaffen.
Bei der Szintigrafie können mithilfe von schwach radioaktiv markierten Substanzen krankhafte Veränderungen im Körper sichtbar gemacht werden. Das dabei erzeugte Bild heißt Szintigramm.
Das Hundebaby ist eingezogen und die Freude darüber sehr groß! Eine aufregende Zeit, in der dein neues Familienmitglied eine Menge zu entdecken und zu lernen hat. Natürlich bist auch du als Hunde-Neubesitzer gefordert, für einen guten Start in eine glückliche, gemeinsame Zukunft zu sorgen. Eine der wichtigsten Aufgaben: dein Hund soll schnellstmöglich stubenrein werden.
Unter einer Widerristfistel werden jegliche Erkrankungen am Widerrist des Pferds verstanden, die mit einer Entzündung und Fistelbildung einhergehen.
Viele Menschen finden Vögel faszinierend. Und manche gefiederten Freunde können nicht nur sehr lange mit „ihrem“ Menschen leben, sondern haben auch einen engen Bezug zu ihm. Doch was braucht man eigentlich, damit beim Einzug der gefiederten Mitbewohner alles perfekt vorbereitet ist?
Ein Thema, über das viele Pferdebesitzer nicht so gerne nachdenken, ist, dass Pferde hin und wieder transportiert werden müssen. Dabei ist es wichtig, darauf vorbereitet zu sein und das Verladen und Transportieren unseres Pferdes tatsächlich vorab zu üben. Denn wenn es plötzlich heißt „das Pferd muss auf den Pferdeanhänger“, kann sich so manches Tier widerspenstiger anstellen als gedacht. Verladen und Transport bedeutet ein gewisses Maß an Stress für unsere Pferde. Selbst die Profis unter diesen Pferden, die so manches Wochenende zum Turnier reisen, werden eine gewisse Anspannung zeigen. Aber der Transport ist Übungssache, je mehr wir es zur Routine werden lassen, umso einfacher wird es für das Pferd. Um ein Pferd von A nach B zu bringen, müssen für eine gute Reise selbstverständlich Zugfahrzeug und Pferdeanhänger kompatibel und die technischen Bedingungen erfüllt sein. Sehr wichtig ist auch, dass der Equidenpass des Pferdes mitgeführt wird.
Unter einem Trachealkollaps versteht man eine Erkrankung des Hundes, bei der es zu einem Zusammenfallen (=Kollaps) der Luftröhre (=Trachea) kommt. Betroffen sind vor allem kleinwüchsige Hunderassen wie etwa Yorkshire Terrier, Zwergspitz, Pudel und Pekinese. Die Krankheit zeigt sich oft schon in den ersten Lebensmonaten mit zum Teil schwerwiegenden Atemproblemen.
Die Sehnen gehören zum Halteapparat und sind die Bindeglieder zwischen der Muskulatur und dem Skelett. Sie bestehen aus starkem, flexiblem Gewebe, übertragen die Energie aus der Muskulatur auf die Knochen und ermöglichen so die gezielte Bewegung. Durch den speziellen Aufbau aus nebeneinander verlaufenden Bindegewebsfasern, die in Bündeln zusammengefasst sind, wird eine enorme Reißfestigkeit und zugleich Elastizität erreicht. Gerade die Beugesehnen der Vorderbeine sind beim Pferd extremen Belastungen ausgesetzt, da mehr als die Hälfte des Körpergewichts von der Vorhand getragen werden muss. Sehnenschäden gehören besonders bei Sportpferden zu den häufigsten Lahmheitsursachen. Die betroffenen Strukturen am Vorderbein sind in den meisten Fällen die oberflächliche Beugesehne, die tiefe Beugesehne, das Unterstützungsband und der Fesselträger (siehe Grafik). Da im Sehnengewebe nur sehr wenig Nerven und Blutgefäße verlaufen, erfolgt die Heilung nur sehr langsam.
Myiasis ist der medizinische Begriff für einen Fliegenmadenbefall bei Kaninchen, der vorrangig in den warmen Sommermonaten und bei verletzten oder geschwächten Tieren auftritt. Die Erkrankung wird oft unterschätzt, kann für das Kaninchen aber durchaus lebensbedrohlich werden.
Diese erst in den letzten Jahren entdeckte Muskelerkrankung kommt vorrangig bei Quarter Horses und Kaltblütern vor und ist gekennzeichnet durch die Speicherung von übermäßig viel Glykogen (= in Zellen gespeicherte tierische Stärke) in der Muskulatur des Pferdes. Im Englischen ist sie unter dem Namen Polysaccharide Storage Myopathy (PSSM) bekannt.
Diese medizinisch korrekt als Fohlenseptikämie bezeichnete und häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit betrifft neugeborene Fohlen bis zu einem Alter von 4 Wochen. Die Krankheitserreger gelangen auf unterschiedlichen Wegen in den Blutkreislauf und können sich so im gesamten Organismus verbreiten. Am häufigsten manifestiert sich die Erkrankung jedoch in den Gelenken, weshalb sie umgangssprachlich unter dem Namen Fohlenlähme bekannt ist.
Hunde und Katzen können aus verschiedenen Gründen erblinden. Für unsere geliebten Vierbeiner bedeutet das jedoch keinesfalls „das Ende“. Gerade Hunde und Katzen, die mit uns Menschen zusammenleben, können den Verlust des Sehvermögens sehr gut durch andere Sinne kompensieren und weiterhin ein fast normales Leben führen.