Ultraschall

Der Ultraschall, medizinisch als Sonografie bezeichnet, gehört aufgrund seiner einfachen und nicht invasiven Durchführung neben dem Röntgen zum Standard in der Tiermedizin. Mit ihm können verschiedene innere Bereiche des Körpers zweidimensional sichtbar gemacht werden.

INHALT
Funktionsweise Einsatzbereiche Durchführung
Funktionsweise

Unter Ultraschall versteht man Schallwellen, die oberhalb des Hörfrequenzbereichs des Menschen liegen. Im Ultraschallgerät werden elektrische Kristalle durch eine Wechselspannung zum Schwingen gebracht. Die dadurch entstehenden Ultraschallwellen werden über den Schallkopf des Ultraschallgeräts an das Gewebe übertragen. Je nach Dichte der unterschiedlichen Körpergewebe werden die Schallwellen entweder reflektiert, absorbiert, gestreut oder hindurchgelassen. Die wieder im Ultraschallgerät eintreffenden Schallwellen werden in digitale Signale umgewandelt und als Bild dargestellt. Dabei stellen sich Gewebe, die einen Großteil der Schallwellen absorbieren (beispielsweise Knochen), schwarz und Gewebe, die die Schallwellen reflektieren (beispielsweise Flüssigkeiten), weiß dar. Muskulatur, Bindegewebe, Sehnen und andere Weichteile erscheinen im Ultraschallbild in unterschiedlichen Grautönen.

Ultraschallbild Sehnenschaden Pferd
Ultraschallbild einer Sehne (mit Sehnenschaden) beim Pferd
Einsatzbereiche

Die Ultraschalluntersuchung findet in der Tiermedizin ein breit gefächertes Anwendungsgebiet, da viele Gewebe bis zu einer bestimmten Eindringtiefe der Schallwellen gut dargestellt werden können. Die Durchführung ist zudem nicht schmerzhaft und in den meisten Fällen ohne Narkose durchführbar.

Zu den am häufigsten durchgeführten Ultraschalluntersuchungen gehören die Untersuchung der Bauchorgane, gynäkologische Untersuchungen sowie der Herzultraschall mit Messung der Blutstromgeschwindigkeit (siehe Artikel Echokardiographie). Beim Pferd werden außerdem häufig Sehnen, Bänder und Gelenke und auch das Becken, der Hals und der Rücken per Ultraschall untersucht.

Weiterhin kann die Ultraschalluntersuchung dabei helfen, gezielte Punktionen (=Gewebeproben) aus potenziell veränderten Organen oder Strukturen zu entnehmen. Auch Injektionen werden zum Teil unter Ultraschallkontrolle verabreicht.

Durchführung

Kleintiere werden für die Ultraschalluntersuchung in Rücken- oder Seitenlage auf den Untersuchungstisch gelegt. Eine Narkose ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Um ein bestmögliches Bild zu erhalten, wird die zu untersuchende Region geschoren und mit Alkohol entfettet. Für einen besseren Kontakt des Schallkopfes zur Haut wird Ultraschallgel benutzt.

Beim Pferd können Ultraschalluntersuchungen am stehenden Tier durchgeführt werden. Je nach Untersuchung kann dafür eine Beruhigung (=Sedierung) nötig sein.