Bei einem Melanom handelt es sich um einen Tumor, der aus den Pigmentzellen der Haut, den Melanozyten hervorgeht. Der Tumor produziert Zellen, die Melanin, den dunklen Farbstoff der Haut, enthalten. Ist der Tumor gutartig, spricht man von einem Melanom, ist er bösartig, von einem Melanosarkom. In der Humanmedizin bezeichnet man Melanome gewöhnlich als „schwarzen Hautkrebs“.
Der genaue Auslöser der Tumorbildung ist nicht bekannt. Allerdings besteht eine genetische Disposition für bestimmte Rassen und Fellfarben. So sind Pferde der Rassen Araber, Percheron und Lippizaner besonders häufig betroffen. Melanome können bei Pferden aller Fellfarben vorkommen, sind jedoch bei Schimmeln deutlich häufiger anzutreffen. Mehreren wissenschaftlichen Studien zufolge treten bei schätzungsweise 80% aller Schimmel über 15 Jahre Melanome auf, wobei diese zum größten Teil gutartig sind.
Melanome können an allen Körperstellen auftreten, kommen jedoch bevorzugt an der Unterseite der Schweifrübe, in der Perianalregion (um den After und bei der Stute um die Vulva herum) und am Kopf unterhalb des Ohres vor. Sie stellen sich im Anfangsstadium als vereinzelte, feste, kleine Knoten dar, die in den meisten Fällen schwarz sind und unter der Haut liegen. Die Oberfläche der Tumore kann jedoch auch haarlos und geschwürig verändert sein. Im weiteren Verlauf der Erkrankung entwickeln sich meist in der direkten Umgebung unter der Haut liegende Tochtergeschwülste. Diese, bis Walnuss-großen Knoten können über Jahre hinweg scheinbar unverändert bleiben und stellen in dieser Form lediglich Schönheitsfehler dar.
Gelegentlich kann es auch in der Beckenhöhle zu einer Bildung von Melanomen kommen. Bei entsprechender Größe können sie nahegelegene Organe wie etwa Enddarm oder Vagina einengen. Melanome können im Hinblick auf ihre Wachstumsgeschwindigkeit und ihren Malignitätsgrad (= Grad der Bösartigkeit) in verschiedene Gruppen unterteilt werden. Eine Vielzahl an Melanomen wächst nur sehr langsam und metastasiert (= streut) nicht. Andere Melanome wachsen ebenfalls sehr langsam und erscheinen über Jahre hinweg nahezu unverändert, bis es zu einer plötzlichen Metastasierung kommen kann. Verursachen kann diese Umwandlung eines gutartigen in einen bösartigen Tumor sowohl ein mechanischer Reiz als auch eine bestimmte Stresssituation. Die dritte Gruppe umfasst alle Melanome, die von Beginn an sehr schnell wachsen und unmittelbar metastasieren. Dabei können sich die Krebszellen des ursprünglichen Tumors über die Lymphbahnen im gesamten Körper verteilen. Von Tochtergeschwülsten befallen werden vorrangig Brust- und Bauchfell, Leber, Lunge, Milz und die Lymphknoten innerer Organe.
Äußerliche Anzeichen einer bereits stattgefundenen Metastasierung können neurologische Symptome, Abmagerung sowie Probleme beim Fressen als auch beim Kotabsatz sein. Lasse daher auch ein harmlos wirkendes Knötchen bei deinem Pferd zeitnah von einem Tierarzt untersuchen und wenn möglich behandeln.
Die Diagnose eines Melanoms kann der Tierarzt in der Regel anhand der äußerlich sichtbaren klinischen Anzeichen stellen. Nur in seltenen Fällen bei untypischem Aussehen sind Biopsien (= Gewebeproben) notwendig.
Gutartige, nicht metastasierende Melanome an Schweifrübe oder Kopf haben eine gute Prognose und stellen lediglich einen Schönheitsfehler dar. Sind keine Hautveränderungen an der Oberfläche des Tumors zu beobachten, sollten sie gar nicht berührt oder behandelt werden. Ausschließlich bei vereinzelten Melanomen empfiehlt sich die chirurgische Therapie, wenn diese entweder aufgrund ihrer Lage (Gurtlage, Halfter- bzw. Trensenlage) oder ihrer veränderten Oberfläche Probleme bereiten. Erfolgversprechend ist diese Operation jedoch nur, wenn immer auch der zugehörige Lymphknoten mit entfernt wird, um eine Metastasierung zu verhindern beziehungsweise einzudämmen.
Bei Auftreten einer Vielzahl von ineinander übergehenden Tumoren in der Perianalregion oder im Gesichtsbereich unterhalb des Ohres wird der Tierarzt in der Regel keine Operation mehr durchführen, da die Manipulation an einem ansonsten ruhenden Tumor zu dessen Aktivierung und zur nachfolgenden Metastasierung führen könnte. In einigen Fällen ist die Entfernung der Lymphknoten möglich, so dass diesen Tieren eine Überlebenschance von 3-5 Jahren gegeben werden kann. Es bestehen ansonsten keine Aussichten auf eine Heilung. Die Tiere leben mit den Tumoren solange sie können und es zu keiner Störung des Allgemeinbefindens kommt.
Eine neuartige, noch in der Entwicklung befindliche Therapiemethode ist die Immuntherapie. Hierbei werden körpereigene Immun-Botenstoffe verabreicht, die das Immunsystem dazu anregen sollen, das Tumorwachstum einzudämmen. Hierzu laufen derzeit noch wissenschaftliche Studien an tiermedizinischen Hochschulen.
Die Entwicklung eines Melanoms lässt sich nicht verhindern. Im Falle bereits vorhandener langsam wachsender Melanome kann jedoch durch Unterlassen jedweder Manipulation daran einer Aktivierung der Tumorzellen und nachfolgender Weiterverbreitung vorgebeugt werden.
Pilzerkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen der Haut des Pferdes. Sie treten unabhängig von der Jahreszeit auf, sind leicht übertragbar und führen zu kreisrunden, schuppigen, nicht juckenden Hautveränderungen. Betroffen sind vor allem junge Pferde, deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Auch der Mensch kann sich mit einem Hautpilz des Pferdes anstecken, es handelt sich also um eine Zoonose.
Die Kastration des Hengstes gehört zu den häufigsten medizinischen Eingriffen am Pferd und bezeichnet die operative Entfernung der männlichen Geschlechts- oder Keimdrüsen (= Hoden). Es handelt sich hierbei um eine nach dem Tierschutzgesetz erlaubte Amputation. Ein kastrierter Hengst wird als Wallach bezeichnet und ist dauerhaft unfruchtbar.
Der Begriff „räudiger Hund“ ist bestimmt jedem schon einmal begegnet. Doch was ist die Räude eigentlich genau? Unter dem Begriff Räude versteht man eine durch verschiedene Milbenarten hervorgerufene, ansteckende Hauterkrankung des Hundes. Die klassische Räude wird beim Hund durch die Sarcoptes-Milbe (Krätzemilbe) verursacht. Es gibt jedoch noch weitere Milbenarten, die zu vergleichbaren Hautveränderungen führen.
Das Entropium wird umgangssprachlich auch als Roll-Lid bezeichnet und beschreibt die Einwärtsrollung des Ober- oder Unterlides. Es kann das ganze oder nur ein Teil des Lids betroffen sein.
Die Pferdeinfluenza ist, ähnlich wie beim Menschen, eine hochansteckende Viruserkrankung der oberen und unteren Atemwege. Durch ihre klassische Verlaufsform kann sie gut von anderen Atemwegserkrankungen abgegrenzt werden. Mit Ausnahme von Neuseeland und Australien kommt sie auf der ganzen Welt vor. Sie stellt die häufigste durch ein Virus verursachte Atemwegserkrankung beim Pferd dar. Trotz nahezu flächendeckender Impfung gibt es immer wieder Ausbrüche der Erkrankung.
Katzen kommunizieren über verschiedene Kanäle. Ihr Verhalten, ihre Körperhaltung, aber auch ihre Lautsprache sowie für den Menschen größtenteils unsichtbare Duftmarkierungen sprechen Bände. Aber wie ist „kätzisch“ in „menschisch“ zu übersetzen?
Bei der Staupe handelt es sich um eine seit Langem bekannte und hochansteckende Virus-Infektion, an der verschiedene, fleischfressende Wildtiere sowie Hunde und Frettchen erkranken können. Nach ihrem Entdecker, Henri Carré wird sie auch als Carrésche Krankheit bezeichnet. Seit der 1960 eingeführten Schutz-Impfung haben sich die Seuchenzüge und Verlustraten deutlich reduziert, allerdings werden mit nachlassender Impfmoral und dem ständig steigenden Hunde-Import aus Osteuropa auch in Deutschland wieder vermehrt Staupe-Erkrankungen nachgewiesen.
Unter einer Gastritis versteht man eine Entzündung der Magenschleimhaut, die beim Hund durch oberflächliche oder tiefe Verletzungen entstehen kann. Dauerhafte Reizungen der Magenschleimhaut können zu chronischen Entzündungen und letztendlich zu einem Magengeschwür führen. Die Erkrankung kann einen akuten oder chronischen Verlauf nehmen.
Unter (Röntgen-) Durchleuchtung versteht man eine bildgebende Untersuchungsmethode, bei der mit Hilfe von Röntgenstrahlen bewegte Bildserien des zu untersuchenden Körperteils erstellt werden. Das Röntgengerät ist dabei durch einen c-förmigen Arm (=C-Bogen) frei beweglich, so dass das Körperteil oder Organ aus allen Winkeln in Echtzeit am Monitor betrachtet werden kann.
Wie der Mensch oder der Hund kann auch das Pferd an einer Leistungsschwäche des Herzens leiden. Bei einer Herzinsuffienz (=Herzschwäche) kann das Herz nicht mehr genügend Blut durch den Körper pumpen, wodurch es zu einer Sauerstoffunterversorgung der Zellen und zu einem Blutrückstau im Körper- und Lungenkreislauf kommt.
Die Giardiose ist eine Durchfallerkrankung bei Hunden und Katzen, die durch einzellige Dünndarmparasiten hervorgerufen wird. Es werden unterschiedliche Giardien-Typen unterschieden, von denen die meisten für den Menschen ungefährlich sind. Einige seltene Formen können jedoch auch auf den Menschen übertragen werden, es handelt sich also um eine Zoonose. Besonders gefährdet sind Kleinkinder und immungeschwächte Menschen, weswegen strikte Hygienemaßnahmen bei Giardiose oberstes Gebot sind.
Unter Narkolepsie versteht man eine krankhafte Schlafstörung, bei der die Tiere zuerst scheinbar dösen, dann jedoch plötzlich einschlafen und zum Teil haltlos umstürzen. Die Schlafstörung ist in den meisten Fällen mit dem Verlust der Muskelspannung, der sogenannten Kataplexie vergesellschaftet.