Hunde und Katzen können aus verschiedenen Gründen erblinden. Für unsere geliebten Vierbeiner bedeutet das jedoch keinesfalls „das Ende“. Gerade Hunde und Katzen, die mit uns Menschen zusammenleben, können den Verlust des Sehvermögens sehr gut durch andere Sinne kompensieren und weiterhin ein fast normales Leben führen.
Eine Erblindung wird in den allermeisten Fällen durch Augenerkrankungen hervorgerufen, die zu Schädigungen der Linse (Grauer Star) oder der Netzhaut führen. Dabei kann sich die Blindheit langsam entwickeln oder auch sehr plötzlich auftreten. Weiterhin können auch Verletzungen am Auge, allgemeine oder erbliche Erkrankungen, wie SARD (= Sudden acquired retinal degeneration) und Diabetes, oder verschiedenste Infektionserkrankungen eine Erblindung verursachen.
Woran merkest du, dass dein Hund oder deine Katze erblindet? Schmerzhafte Augenerkrankungen zeigen sich meist durch deutliche Krankheitssymptome. Immunologisch oder infektiös bedingte Netzhautveränderungen sind jedoch nicht schmerzhaft und können daher oft ohne erkennbare Symptome ablaufen. Für dich als Besitzer ist es daher oft schwierig den Beginn einer Erblindung zu erkennen.
Hinzu kommt, dass sowohl Hunde als auch Katzen einen sehr ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn besitzen und das Sehen für diese Tiere weniger wichtig ist als für uns Menschen. Dieser Umstand erklärt, warum Hund und Katze viel besser mit einer Erblindung umgehen können als wir. Ein nur leicht eingeschränktes Sehvermögen können die Tiere in gewohnter Umgebung gut mit ihren anderen Sinnen ausgleichen, so dass dies ebenfalls lange unentdeckt bleibt.
Bei stärkeren Einschränkungen bis hin zur völligen Erblindung treten zumindest zu Beginn deutliche Symptome der Verwirrung und Desorientierung auf. Vor allem in unbekannter Umgebung kann es vorkommen, dass die betroffenen Tiere gegen Hindernisse oder Wände laufen. Nach einer gewissen Gewöhnung und einer angepassten Haltung können sich jedoch auch diese Tiere gut mit ihrem „Handicap“ arrangieren.
Trotz der guten Fähigkeit der Tiere sich mit der Situation zurecht zu finden, darf der Besuch beim Tierarzt nicht fehlen, um die Ursache der Erblindung oder eine potenzielle zu Grunde liegende Erkrankung ermitteln und behandeln zu können. Im Rahmen einer allgemeinen Untersuchung wird der Tierarzt den generellen Gesundheitszustand des Hundes ermitteln, während er mit Hilfe einer speziellen Untersuchung die verschiedenen Bereiche des Auges genau betrachten kann.
Im Allgemeinen ist eine Erblindung nicht reversibel. Sie stellt jedoch keinen Grund dar, das Tier einzuschläfern! Je nach Ursache der Erblindung sind jedoch unterschiedliche Behandlungen notwendig und sinnvoll, um beispielsweise bei beginnender Erblindung ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern oder auch um eine potenzielle Grunderkrankung zu therapieren. Bei schmerzhaften Veränderungen steht die Schmerzausschaltung an erster Stelle. Sind Linsentrübungen (= Grauer Star) die Ursache der Erblindung, kann in einigen Fällen das Sehvermögen durch die operative Entfernung der getrübten Linse zum Teil oder auch ganz wiederhergestellt werden.
Begleitend zur tierärztlichen Behandlung kannst du als Besitzer deinem Tier durch die folgenden einfachen Maßnahmen schon sehr gut helfen, mit den veränderten Lebensumständen besser zurecht zu kommen.
Für ein blindes Tier ist es am Anfang sehr schwierig sich im Raum zu orientieren. Je besser es die Umgebung kennt, desto leichter fällt ihm die Orientierung. Stelle daher die Möbel im Haus, der Wohnung oder im Garten nicht um und vermeide es, Gegenstände irgendwo abzustellen, wo sie normalerweise nicht stehen. Lege einen festen Platz für Futter- und Wassernäpfe sowie den Schlafplatz des Tieres fest und ändere diese Plätze nicht. Näher dich dem Tier immer, indem du viel mit dem Tier sprichst oder Geräusche machst. Leben noch andere sehende Tiere im Haushalt, kann das für den blinden Hund sehr hilfreich sein, da er sich hervorragend an ihnen orientieren kann. Manchmal hilft es zusätzlich, diese mit kleinen Glöckchen zu versehen, damit sie gehört werden. Des Weiteren müssen scharfe Kanten, Treppen und offene Wasserstellen, wie etwa ein Pool, Teich oder eine Regenwassertonne, gesichert werden, um Gefahren zu vermeiden. Das Treppensteigen kann auch ein blinder Hund wieder erlernen, es braucht jedoch etwas Zeit und Übung.
Spaziergänge sollten mit dem blinden Hund zunächst an der Leine und nur in gewohntem Gebiet stattfinden, um dem Hund Sicherheit zu geben. Mit der Zeit wird sich der Hund an die neue Situation gewöhnen, so dass er in Freilaufgebieten auch wieder ohne Leine laufen kann. Voraussetzung ist natürlich, dass er zuverlässig auf deine akustischen Signale reagiert. Um Missverständnissen bei Hundebegegnungen vorzubeugen kann die Kennzeichnung des betroffenen Tieres mit einer Blindenplakette oder einem Tuch für Spaziergänge sehr hilfreich sein, da fremden Hundehaltern sofort signalisiert wird, dass dieser Hund nichts sehen und daher auch die Körpersprache des anderen Hundes nicht lesen kann.
Auch wenn die Erkrankung in den meisten Fällen nicht heilbar ist, so bestehen doch in vielen Fällen gute Aussichten, dass das betroffene Tier mit der Erblindung noch ein lebenswertes Leben führen kann.
Hinsichtlich der vielfältigen Ursachen einer Erblindung gibt es keine generelle vorbeugende Maßnahme. Mit Hilfe regelmäßiger tierärztlicher Kontrolluntersuchungen der Augen lassen sich jedoch viele Veränderungen und Erkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln, bevor es überhaupt zu einer Erblindung kommen muss.
Die Sehnen gehören zum Halteapparat und sind die Bindeglieder zwischen der Muskulatur und dem Skelett. Sie bestehen aus starkem, flexiblem Gewebe, übertragen die Energie aus der Muskulatur auf die Knochen und ermöglichen so die gezielte Bewegung. Durch den speziellen Aufbau aus nebeneinander verlaufenden Bindegewebsfasern, die in Bündeln zusammengefasst sind, wird eine enorme Reißfestigkeit und zugleich Elastizität erreicht. Gerade die Beugesehnen der Vorderbeine sind beim Pferd extremen Belastungen ausgesetzt, da mehr als die Hälfte des Körpergewichts von der Vorhand getragen werden muss. Sehnenschäden gehören besonders bei Sportpferden zu den häufigsten Lahmheitsursachen. Die betroffenen Strukturen am Vorderbein sind in den meisten Fällen die oberflächliche Beugesehne, die tiefe Beugesehne, das Unterstützungsband und der Fesselträger (siehe Grafik). Da im Sehnengewebe nur sehr wenig Nerven und Blutgefäße verlaufen, erfolgt die Heilung nur sehr langsam.
Myiasis ist der medizinische Begriff für einen Fliegenmadenbefall bei Kaninchen, der vorrangig in den warmen Sommermonaten und bei verletzten oder geschwächten Tieren auftritt. Die Erkrankung wird oft unterschätzt, kann für das Kaninchen aber durchaus lebensbedrohlich werden.
Diese erst in den letzten Jahren entdeckte Muskelerkrankung kommt vorrangig bei Quarter Horses und Kaltblütern vor und ist gekennzeichnet durch die Speicherung von übermäßig viel Glykogen (= in Zellen gespeicherte tierische Stärke) in der Muskulatur des Pferdes. Im Englischen ist sie unter dem Namen Polysaccharide Storage Myopathy (PSSM) bekannt.
Unter einem Trachealkollaps versteht man eine Erkrankung des Hundes, bei der es zu einem Zusammenfallen (=Kollaps) der Luftröhre (=Trachea) kommt. Betroffen sind vor allem kleinwüchsige Hunderassen wie etwa Yorkshire Terrier, Zwergspitz, Pudel und Pekinese. Die Krankheit zeigt sich oft schon in den ersten Lebensmonaten mit zum Teil schwerwiegenden Atemproblemen.
Sowohl beim Kaninchen als auch beim Meerschweinchen gehören Zahnerkrankungen zu den häufigsten Vorstellungsgründen in der Tierarztpraxis. Da ihre Zähne lebenslang nachwachsen, in ihrer heutigen Haltung jedoch nicht ausreichend abgenutzt werden, kommt es häufig zu krankhaften Veränderungen an den Zähnen.
Unter einer Synkope wird ein Ohnmachtsanfall oder Kreislaufkollaps verstanden, der ohne vorherige Anzeichen plötzlich auftritt und zu einem vorübergehendem Bewusstseinsverlust beim Tier führt. Der Hund bricht urplötzlich zusammen und zeigt keine Reaktion mehr. Nach kurzer Zeit kommt er wieder zu sich und verhält sich wie vor der Synkope.
Neubildungen an der Milchdrüse stellen mehr als die Hälfte aller Krebserkrankungen bei der Hündin dar. Vor allem bei älteren, unkastrierten Hündinnen treten diese gut- oder bösartigen Tumoren auf, die sich in Form von anfangs kleinen, später zum Teil sehr großen knotigen Veränderungen an der gesamten Milchleiste zeigen. Es können unterschiedliche Arten von Gesäugetumoren auftreten.
Die meisten Pferdebesitzer kennen inzwischen das Cushing Syndrom und dessen Symptome beim Pferd. Eine Erkrankung mit sehr ähnlicher Symptomatik ist das Equine Metabolische Syndrom (=EMS). Im frühen Stadium wird daher es oft mit dem Equinen Cushing Syndrom verwechselt. Doch was macht nun den Unterschied aus?
Die Toxoplasmose ist eine primär Katzen betreffende Infektionskrankheit, die jedoch auch auf den Menschen übertragen werden kann, weswegen sie als Zoonose bezeichnet wird. Der Mensch gilt hier als Zwischenwirt, wobei meist gar keine klinischen Symptome auftreten müssen. Wirklich gefährlich wird es erst, wenn schwangere Frauen erstmals mit Toxoplasmen in Kontakt kommen und sich das Ungeborene mit dem Erreger infiziert.
Wie bei uns Menschen kann sich auch das Lungengewebe des Hundes entzünden. Eine solche medizinisch als Pneumonie bezeichnete Lungenentzündung ist auch beim Hund eine ernstzunehmende Erkrankung, die unbehandelt zum Tod des Tieres führen kann.
Von einem Hitzschlag spricht man, wenn sich die Körperinnentemperatur auf über 41 Grad erhöht, wodurch es zu lebensgefährlichen körperlichen Schäden kommen kann. Unter einem Sonnenstich dagegen versteht man einen Wärmestau im Bereich der Hirnhäute, der durch intensive Sonneneinstrahlung auf den Kopf des Tieres entsteht und ebenfalls in schwerwiegenden Fällen zum Tod des Patienten führen kann. Die Körpertemperatur muss bei einem Sonnenstich nicht zwangsläufig erhöht sein.
Die Luftsäcke des Pferdes sind Teil der oberen Atemwege. Sie entwickeln sich im Fohlenalter als eine beidseitige Schleimhaut-Ausstülpung der Ohrtrompete (= Verbindung des Mittelohres mit dem Nasen-Rachen-Raum), die jeweils ungefähr 300 ml fasst. Luftsäcke kommen ausschließlich bei Pferdeartigen und einigen anderen Unpaarhufern vor und stellen damit eine Besonderheit dar. Bezüglich der Funktion des Luftsackes existieren verschiedene Theorien. Am wahrscheinlichsten ist, dass die Luftsäcke der Kühlung des Gehirns dienen. Zwischen dem Rachenraum des Pferds und den Luftsäcken besteht eine Verbindung, weshalb sich Infektionen der oberen Atemwege auch auf den Luftsack ausbreiten können. Im Nachfolgenden sollen die wichtigsten Krankheiten der Luftsäcke beschrieben werden.