Hinter diesem komplizierten Namen verbirgt sich eine aggressive Krebserkrankung des Hundes, auch maligne Histiozytose genannt, die vor allem Berner Sennenhunde, Retriever und Rottweiler betrifft und in Form einer Erbkrankheit bei dieser Rasse eine der häufigsten Todesursachen darstellt. Es erkranken vorrangig Rüden im Alter von zwei bis acht Jahren. Bei anderen Hunderassen tritt die Erkrankung eher selten auf.
Histiozyten sind Zellen des Abwehrsystems, die hauptsächlich im Bindegewebe, aber auch in allen anderen Organen vorkommen und als „Fresszellen“ Mikroorganismen, Zellreste und tote Zellen aufnehmen und zersetzen. Durch eine Mutation kommt es zu einer krankhaften Vermehrung der entarteten Zellen in einem oder mehreren Organen, die eine ausgeprägte Tendenz zur Metastasierung (=Bildung von Tochtergeschwülsten) haben. Die Tochtergeschwülste breiten sich schnell aus und führen durch ihr invasives Wachstum zu schweren Organschäden und damit letztendlich zum Tod des Tieres.
Die Ursache dieser Entartung ist bisher unbekannt. Beim Berner Sennehund konnte jedoch eine genetische Veranlagung nachgewiesen werden.
Hinsichtlich der Erscheinungsform wird unterscheiden, ob die Erkrankung lokal begrenzt ist (Hautform) oder sich auf den gesamten Organismus ausbreitet (disseminierte Form). Eine weitere besonders aggressive Form ist das hämophagozytäre (= blutfressende) Histiozytom, wovon häufig das Knochenmark betroffen ist. Die Tumorzellen „fressen“ die roten Blutkörperchen des erkrankten Hundes auf, wodurch dieser eine Blutarmut bekommt.
Da es sich beim Histiozytom um einen Tumor des blutbildenden Systems handelt, kann nahezu jedes Organ des Körpers befallen sein, wobei die Haut bei der disseminierten Form meist nicht beteiligt ist. In den häufigsten Fällen sind die Lunge, die Leber, die Milz, die Lymphknoten und das Knochenmark betroffen. Je nach Lokalisation des Tumors kann das Erscheinungsbild der Erkrankung daher sehr unterschiedlich und wenig charakteristisch sein. Betroffene Hunde fallen meist durch unspezifische Symptome wie Schwäche, Abgeschlagenheit, Fressunlust, Fieber und Abmagerung auf. Ist die Lunge beteiligt, zeigen sich Atembeschwerden und Husten. In seltenen Fällen können auch Ataxien, Lähmungen oder epileptische Anfälle auftreten. Die disseminierte Form zeigt einen schnell fortschreitenden Verlauf und führt in den meisten Fällen in weniger als einem halben Jahr zum Tod.
Die Hautform äußert sich in Form von Knoten- und Plaquebildung in der Haut, wobei besonders Nasen- und Augenschleimhaut und beim Rüden der Hodensack betroffen sind. Die Hautveränderungen treten oft in Schüben auf, sind schwer abgrenzbar und neigen zu geschwürigem Charakter. Die Erkrankung verschlimmert sich mit jedem Schub und metastasiert besonders in Lymphknoten, Milz und Knochenmark.
Im Fall des blutfressenden Histiozytoms kommt es infolge der Aufnahme der roten Blutkörperchen in die Tumorzellen zu einer Blutarmut, die zu blassen Schleimhäuten und Schwäche führt. Solltest du eine derartige Veränderung bei deinem Hund festgestellt haben, stelle ihn bitte umgehend bei einem Tierarzt vor.
Der Tierarzt wird anhand deines Vorberichts und einer eingehenden klinischen Untersuchung bereits Hinweise auf eine tumoröse Erkrankung bekommen. Meist zeigen sich vergrößerte Lymphknoten und Schwellungen von Leber oder Milz, leider ist die Erkrankung jedoch beim Auftreten von Symptomen schon weit fortgeschritten.
Dieser erste Verdacht kann mit Hilfe einer Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung weiter erhärtet werden. Im Röntgen- oder Ultraschallbild können jedoch lediglich Umfangsvermehrungen dargestellt werden, die genaue Tumorart kann nur mit Hilfe der Entnahme einer Gewebeprobe ermittelt werden. Bei der so genannten Feinnadelaspiration wird mit einer dünnen, langen Nadel der entsprechende Tumor punktiert und eine Zellprobe entnommen, die daraufhin im Labor untersucht werden kann. Anhand des Zelltyps und dessen Veränderung kann die Art des Tumors genauer bestimmt werden. Die Untersuchung ist je nach Lage des Tumors (z.B. Lunge) jedoch teilweise nur mit hohen Risiken für den Patienten durchführbar und daher besonders gut abzuwägen. Schwieriger wird die Diagnostik für den Tierarzt im Fall des blutfressenden Histiozytoms, da zwar Leber- und Milzvergrößerungen im Röntgen oder Ultraschall zu erkennen sind, aber keine eigentlichen Tumore.
Eine Heilung dieser Krebserkrankung ist nicht möglich. Zur Therapie eingesetzt werden Chemotherapeutika (= Mittel zur Abtötung der Tumorzellen) oder eine Strahlentherapie, die jedoch lediglich die Lebensqualität des Hundes verbessern und den Verlauf der Erkrankung hinauszögern können. Auch operative Maßnahmen sind aufgrund der Lokalisation der Tumore selten praktikabel oder erfolgversprechend. Bei stark ausgeprägten, therapieresistenten Symptomen, wie etwa einer hochgradigen Atemnot durch Tumormassen in der Lunge, sollte das Tier in Anbetracht der aussichtslosen Heilungschancen eingeschläfert werden.
Die Aussichten auf eine Heilung sind bei dieser aggressiven Krebserkrankung grundsätzlich schlecht. Eine Heilung ist trotz vielfältiger Therapiemöglichkeiten nicht gegeben. Die Lebenserwartung erkrankter Tiere beträgt nach Diagnosestellung in Abhängigkeit von der Tumorform, der Art der Therapie und dem Ansprechen auf die Therapie zwischen einigen Wochen und wenigen Monaten.
Da nach wie vor unbekannt ist, weshalb es zur Entartung der Zellen kommt, ist eine Vorbeugung im eigentlichen Sinne nicht möglich. Aufgrund der erblichen Veranlagung des Berner Sennenhundes wurde in Zusammenarbeit mit einer deutschen Universität ein sogenannter genomischer Test entwickelt, der dem Züchter Auskunft über die Langlebigkeit und das Risiko seines Zuchthundes an HS zu erkranken gibt. Diese Ergebnisse ermöglichen dem verantwortungsvollen Züchter, gezielte Verpaarungen durchzuführen, um die Häufigkeit des Auftretens der Erkrankung zu reduzieren.
Die Prostata oder Vorsteherdrüse ist die wichtigste Geschlechtsdrüse des Rüden. Sie liegt hinter der Harnblase und umkleidet den Anfang der Harnröhre. Das von der Prostata gebildete Sekret ist Bestandteil des Spermas und wird zusammen mit den in den Hoden gebildeten Spermien als Ejakulat ausgeschieden. Erkrankungen der Prostata werden meist bei älteren, unkastrierten Rüden diagnostiziert. Dabei kann es zu unterschiedlichen Veränderungen der Drüse kommen.
Erkrankungen der Krallen sind beim Hund relativ selten. Durch Verletzungen, starkes Lecken oder auch mangelnde Pflege kann sich jedoch auch beim Hund das Krallenbett durch das Eindringen von Bakterien oder Pilzen entzünden. Die Symmetrische Lupoide Onychodystrophie (kurz: SLO) ist die häufigste Form der Krallenbettentzündung beim Hund. Diese zwar selten vorkommende, jedoch äußerst schmerzhafte Erkrankung des Krallenbetts, betrifft vor allem große Hunde (Dogge, Rhodesian Ridgeback, Schäferhund) und kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden.
Diese auch beim Hund noch nicht vollständig erforschte Erkrankung des Gehirns verursacht Krampfanfälle, die für den Hundebesitzer zum Teil sehr erschreckend sein können. Die Epilepsie lässt sich sehr gut mit Medikamenten behandeln, ihre Ursache ist jedoch nach wie noch nicht vollständig geklärt.
Manche Hunde tragen ihr Haar lang, andere kurz, die nächsten getrimmt… Der Hundefriseur erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Und selbst Hunde, die einen Haarschnitt gar nicht nötig hätten, können sich beim Waschen-Schneiden-Föhnen entspannen.
Unter einer Hernie versteht man eine Aussackung der Bauchwand nach außen, in die sich Bauchfell und Eingeweide vorwölben können. Die Perianalhernie, auch als Dammbruch bezeichnet ist eine zu 90% bei älteren, unkastrierten Rüden vorkommende Erkrankung, bei der es zu einem Vorfall von Fett und Bauchorganen unter die Haut im Bereich des Dammes (= Bereich zwischen After und äußeren Geschlechtsorganen) kommt.
Diese auch als Collieaugen-Anomalie (kurz: CEA) bezeichnete Augenerkrankung ist eine Erbkrankheit der Collies, Shelties und einiger verwandter Rassen. Es handelt sich dabei um eine angeborene Entwicklungsstörung des Augenhintergrundes beider Augen, die zu Sehstörungen oder sogar zur Erblindung führen kann.
Das Entropium wird umgangssprachlich auch als Roll-Lid bezeichnet und beschreibt die Einwärtsrollung des Ober- oder Unterlides. Es kann das ganze oder nur ein Teil des Lids betroffen sein.
Die Pferdeinfluenza ist, ähnlich wie beim Menschen, eine hochansteckende Viruserkrankung der oberen und unteren Atemwege. Durch ihre klassische Verlaufsform kann sie gut von anderen Atemwegserkrankungen abgegrenzt werden. Mit Ausnahme von Neuseeland und Australien kommt sie auf der ganzen Welt vor. Sie stellt die häufigste durch ein Virus verursachte Atemwegserkrankung beim Pferd dar. Trotz nahezu flächendeckender Impfung gibt es immer wieder Ausbrüche der Erkrankung.
Katzen kommunizieren über verschiedene Kanäle. Ihr Verhalten, ihre Körperhaltung, aber auch ihre Lautsprache sowie für den Menschen größtenteils unsichtbare Duftmarkierungen sprechen Bände. Aber wie ist „kätzisch“ in „menschisch“ zu übersetzen?
Hast du dich auch schon einmal gefragt, ob dein Hund die prächtigen Farbspiele, die uns die Natur manchmal schenkt, erkennen kann? Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie dein Hund dich sieht und wie er überhaupt seine Umwelt mit den Augen wahrnimmt?
Pilzerkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen der Haut des Pferdes. Sie treten unabhängig von der Jahreszeit auf, sind leicht übertragbar und führen zu kreisrunden, schuppigen, nicht juckenden Hautveränderungen. Betroffen sind vor allem junge Pferde, deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Auch der Mensch kann sich mit einem Hautpilz des Pferdes anstecken, es handelt sich also um eine Zoonose.
Die Kastration des Hengstes gehört zu den häufigsten medizinischen Eingriffen am Pferd und bezeichnet die operative Entfernung der männlichen Geschlechts- oder Keimdrüsen (= Hoden). Es handelt sich hierbei um eine nach dem Tierschutzgesetz erlaubte Amputation. Ein kastrierter Hengst wird als Wallach bezeichnet und ist dauerhaft unfruchtbar.