Es ist natürlich, dass dein Pferd gelegentlich mit dem Kopf schlägt, um Insekten abzuwehren oder weil es aufgeregt oder angespannt ist. Unwillkürliches, andauerndes Hoch- und Herunterschlagen des Kopfes ohne ersichtliche Ursache ist jedoch nicht mehr natürlich. Es ist charakteristisch für das Headshaking Syndrom. Im Gegensatz zum Koppen oder Weben stellt das Headshaking Syndrom meistens keine Verhaltensstörung, sondern eine neurologische Erkrankung dar, die unbedingt tierärztlich abgeklärt werden sollte.
In den meisten Fällen entwickelt sich die Krankheit schleichend und wird daher auch nicht immer sofort erkannt. Beginn kann eine Überempfindlichkeit im Bereich von Kopf und Nüstern festgestellt werden, was dazu führt, dass die Tiere versuchen, ihren Kopf oder die Nase an Wand, Boden oder Vorderbeinen zu reiben. Betroffene Pferde beginnen über das normale Maß hinaus plötzlich ruckartig mit dem Kopf zu schlagen. Die Bewegungen des Kopfes können dabei horizontal, vertikal oder kreisend sein. Die Symptome sind von Pferd zu Pferd sehr unterschiedlich ausgeprägt und führen zum Teil so weit, dass normales Reiten nicht mehr möglich ist. Die Pferde werden durch das Kopfschlagen abgelenkt, gestresst und können damit sich selbst, den Reiter und auch die Umwelt gefährden. Hinzukommen können weitere Begleitsymptome wie übermäßiges Niesen, Schnauben, Lethargie, Nervosität, mangelnde Konzentration und Gewichtsverlust. Die Symptome treten vermehrt im Frühjahr und Sommer auf und können durch Sonnenlicht ausgelöst oder verstärkt werden (=Photosensibilität).
Nach wie vor sind nicht alle Ursachen der Erkrankung vollends erforscht. Das Headshaking Syndrom wird daher in zwei Formen unterteilt. Zum einen spricht man vom symptomatischen Headshaking, wenn eine erklärbare Ursache vorliegt. Etwa 70 zu Grunde liegende Erkrankungen oder andere Ursachen sind bisher bekannt, die zu vermehrtem Kopfschlagen führen können. Dazu gehören beispielsweise Zahnprobleme, Augen- oder Ohrerkrankungen, Nasen- oder Nasenebenhöhlen-Veränderungen, Infektionskrankheiten und auch Rücken- oder Rittigkeitsprobleme. Stress, unpassendes Zaumzeug oder schlechte Haltungs- und Futterbedingungen können ebenfalls zum Headshaking führen.
Ist keine erkennbare Ursache bekannt, spricht man vom idiopathischen Headshaking. Neueren Studien zufolge könnte diese Form mit der Trigeminusneuralgie des Menschen verglichen werden. Der Trigeminus ist ein Gehirnnerv, von dem ausgehend Schmerzsignale an das Gehirn weitergeleitet werden. Der Nerv verläuft über den seitlichen Kopfbereich des Pferdes und versorgt mit seinen drei Anteilen einen Großteil des gesamten Kopfes. Es wird vermutet, dass ein nahe am Nerven entlanglaufendes Gefäß zur Reizung des Trigeminus führt. Die daraus entstehende Überempfindlichkeit führt dazu, dass die Reizschwelle stark herabgesetzt ist und bereits minimale, normalerweise nicht zu einer Reaktion führende Stimulationen eine extreme Reizung des Nervens hervorrufen können. Diese wird dann vom Gehirn als Schmerzsignal empfunden.
Nicht zuletzt wegen der Vielfalt an verschiedenen Ursachen ist eine gründliche tierärztliche Untersuchung in allen Fällen von Headshaking dringend anzuraten.
Neben einer eingehenden allgemeinen Untersuchung wird der Tierarzt spezielles Augenmerk auf die Untersuchung des Kopfes legen. Zur Untersuchung eines Headshakers sollte immer auch ein großes Blutbild inklusive aller möglichen Test auf neurologische Infektionskrankheiten, wie beispielsweise Herpesvirus, Borna oder Borreliose, erfolgen. Je nach Art und Ausprägung des Syndroms kann auch eine Röntgenuntersuchung des Kopfes sowie eine endoskopische Untersuchung der oberen Luftwege und des Luftsacks sinnvoll sein.
In vielen Fällen des idiopathischen Headshakings kann trotz intensiver Diagnostik keine Ursache gefunden werden. Es ist daher äußerst wichtig, dass der Tierarzt über diese Art des Ausschlussverfahrens etwaige Auslöser besser eingrenzen oder ausschließen kann. Diese gründliche Vorgehensweise kann daher eine Vielzahl an Tests und Untersuchungen beinhalten. Besprich das genaue Vorgehen im Einzelfall bitte immer mit deiner behandelnden Tierarztpraxis.
Durch die Vielzahl an unterschiedlichen, nicht immer leicht zu diagnostizierenden Ursachen ist auch die Behandlung stark abhängig von den im Einzelfall erhobenen Befunden. Liegt im Fall des symptomatischen Headshakings eine Grunderkrankung als Ursache vor, muss diese selbstverständlich behandelt werden.
Beim idiopathischen Headshaking wird aufgrund mangelnder Ursache vorerst das Symptom behandelt. In leichten Fällen kann mit Hilfe eines feinmaschigen Netzes, welches über den Nüstern befestigt wird, Abhilfe geschaffen werden. Erklärt wird der Erfolg dieser Behandlung mit der ständigen mechanischen Reizung durch das Netz, welche den Nerv vor anderen Reizen abschirmt und so zu einer Linderung des Schmerzreizes führt. Dunkle Gesichtsmasken helfen bei stark lichtinduziertem Headshaking.
Eine medikamentöse Therapie mit krampflösenden oder antiallergischen Mitteln kann in einigen Fällen erfolgreich sein. Diese Präparate fallen allerdings meist unter die Liste der Doping-relevanten Medikamente und sind daher für Pferde, die an Turnieren teilnehmen nicht geeignet.
Da etwa 90% aller Headshaker an einer Überempfindlichkeit des Trigeminus-Nerven leiden, haben sich als weitere Behandlungsmethode verschiedene Operations- und Stimulationstechniken zur Behandlung dieser Neuralgie entwickelt. Allerdings gibt es bisher noch keine Operationsmethode, die einen zufrieden stellenden Erfolg ohne Nebenwirkungen verspricht und daher sollten vor der Entscheidung zu einer Operation die jeweiligen Nutzen und Risiken gegeneinander abgewogen werden.
Oft ist auch eine Kombination verschiedener Behandlungsmethoden erforderlich, um betroffenen Pferden ein Stück Lebensqualität zurück geben zu können. Was genau bei deinem Pferd zum Einsatz kommt, besprich bitte in jedem Fall mit deinem Tierarzt.
Pferden mit einem symptomatischen Headshaking kann nach erfolgreicher Therapie der auslösenden Erkrankung ein meist beschwerdefreies weiteres Leben ermöglicht werden. Je genauer die Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten.
Aber auch die Chancen, dass ein Pferd mit der Diagnose des idiopathischen Headshakings wieder geritten werden kann, sind heute bedeutend höher als noch vor ein paar Jahren. Auch wenn die Krankheit in vielen Fällen nicht komplett geheilt werden kann, so ist es doch inzwischen bei vielen Pferden möglich, die Symptome auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, das ihnen ein pferdegerechtes Leben ermöglicht.
Ob Mensch, ob Tier: Vorsorgeuntersuchungen sind sinnvoll. Vorsorge ist die beste Medizin, denn früh erkannt, kann eine Krankheit oft schnell geheilt werden. Sei also aufmerksam, gehe zu den Vorsorgeuntersuchungen in deine Tierarztpraxis und habe selber ein gutes Auge für die Gesundheit deines Hundes.
Die Blutegeltherapie ist seit der Antike bekannt. Inzwischen ist der Blutegel als Arzneimittel anerkannt und wird sowohl in der Human- als auch der Tiermedizin zur Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und Blutverdünnung angewandt.
Einige der vom Menschen auf ein gewünschtes Aussehen gezüchteten Rassen haben mit schwerwiegenden, gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Atembeschwerden, Gelenk-Schäden, Augen-Probleme oder begrenzte Möglichkeit der Kommunikation – die Liste der Erkrankungen und der betroffenen Tierrassen ist lang. Aber was genau ist eine Qualzucht?
Du magst Kaninchen? Dann lass am besten gleich zwei oder mehr einziehen, alleine fühlen sie sich nämlich sehr einsam. Bevor Kaninchen einziehen, solltest du sicherstellen, dass genug Platz für alle zur Verfügung steht.
Wirkt deine Katze plötzlich angeschlagen und schlapp. Oder verhält sie möglicherweise anders als sonst, vermeidet vielleicht neuerdings Streicheleinheiten? Bei untypischem Verhalten solltest du sofort aufmerksam werden. Habe selber ein gutes Auge für die Gesundheit deine Katze und gehe zu den Vorsorgeuntersuchungen in deine Tierarztpraxis .
Urlaub mit dem Hund? Da stellt sich für die meisten Tierfreund:innen keine Frage. Urlaub mit einer Katze kann hingegen durchaus ein größeres Wagnis werden. Katzen sind eigenwillige Freigeister. Vor allem die Freigänger bewegen sich selbstständig in ihrer gewohnten Umgebung. Wird diese verändert, kann das die Katze sehr irritieren. Dennoch gibt es auch gute Gründe, die Katze nicht zu lange allein zu Hause zu lassen. Etwa, wenn es keine weitere Bezugsperson gibt, die sie ausreichend gut versorgen kann und wenn du vielleicht für eine längere Zeit verreisen willst.
Du liebst Sport – und du liebst deinen Hund. Warum also nicht das eine mit dem anderen verbinden? Sogar, wenn du den Wettbewerb oder immer neue Herausforderungen suchst oder den Sport extremer betreiben möchtest, kann das mit deinem Partner Hund möglich sein.
Namensgeber dieser weit verbreiteten Virusinfektion ist der ungarische Veterinärpathologe Aladar Aujeszky, der die Erkrankung 1902 zum ersten Mal beschrieben hat. Sie wird durch das Herpesvirus des Schweins hervorgerufen und kann Hunde und Katzen, aber auch Rinder, Schafe und Ziegen betreffen und verläuft fast ausschließlich tödlich. Auf den Menschen kann die auch als Pseudowut bezeichnete Erkrankung nicht übertragen werden. Die Pseudowut gehört nach aktueller Rechtsprechung zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen und wird staatlich bekämpft.
Die Familie ist sich einig, ein Haustier darf einziehen. Es soll aber ein Tier sein, das nicht zu viel Arbeit macht. Es soll Freude bereiten, aber auch nicht zu viel Aufmerksamkeit fordern – und am besten auch schon von einem Grundschulkind mitversorgt werden können. Klingt das für dich nach einem vertrauten Anforderungskatalog? Dann könnte ein kleiner Trupp Meerschweinchen genau richtig für dich sein.
Bei größeren Blutverlusten durch Unfall oder Operationen, Gerinnungsstörungen sowie bei verschiedenen Erkrankungen sind auch Tiere auf Bluttransfusionen angewiesen. Hierfür wird Spendertieren Blut entnommen. Wie beim Menschen gibt es auch bei Tieren verschiedene Blutgruppen, die beachtet werden müssen.
Stülpt sich die unter dem inneren Augenwinkel liegende Nickhautdrüse nach außen, spricht man vom sogenannten Nickhautdrüsenvorfall. Er ähnelt vom Aussehen einer Kirsche und wird deshalb auch als Cherry Eye bezeichnet. Besonders betroffen sind kurzköpfige Rassen.
Wenn die Nase läuft und deine Katze Atemgeräusche hat, kann eine harmlose Ursache dahinterstecken. Manchmal zeigt sich so aber auch eine Erkrankung, die dringend behandelt werden muss.