Pilzerkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen der Haut des Pferdes. Sie treten unabhängig von der Jahreszeit auf, sind leicht übertragbar und führen zu kreisrunden, schuppigen, nicht juckenden Hautveränderungen. Betroffen sind vor allem junge Pferde, deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Auch der Mensch kann sich mit einem Hautpilz des Pferdes anstecken, es handelt sich also um eine Zoonose.
Gewisse Hautpilze gehören in einer bestimmten Menge zur natürlichen Hautflora eines gesunden Pferdes, wodurch ein natürlicher Schutz vor Krankheiten gewährleistet wird. Erst wenn es durch eine Schwächung des Immunsystems oder eine Grunderkrankung zu einer übermäßigen Vermehrung einzelner Pilze kommt oder sich das Pferd mit schädlichen Pilzen infiziert, zeigen sich auch Krankheitssymptome.
Die häufigsten Hautpilz-Erreger sind beim Pferd verschiedene Unterarten der Gattungen Trichophyton, insbesondere Trichophyton equinum, sowie weniger oft vorkommend Microsporum. Diese Pilze bilden mikroskopisch kleine Entwicklungsstadien, sogenannte Sporen, die sehr widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen sind und monatelang in Stall, Putzzeug oder auf der Weide überleben können. Pferde können sich also bei entsprechenden Voraussetzungen selbst in ihrer eigenen Box mit einem Hautpilz anstecken.
Zu den häufigsten Auslösern einer Hautpilzerkrankung gehören zum einen die Schwächung der Immunabwehr durch eine lange Medikamentengabe, Unterernährung oder dauerhaften Stress, Vorerkrankungen wie etwa bakterielle Atemwegs- und Darminfekte oder Hautverletzungen und zum anderen mangelnde Hygiene bei reiner Stallhaltung, schimmelige Einstreu, verunreinigtes Futter sowie eine feuchtwarme Umgebung.
Nach einer Inkubationszeit von etwa einer bis zu sechs Wochen beginnt die Erkrankung meist mit kleinen, kreisrunden, leicht schuppigen Hautveränderungen, die vorrangig an Hals, Schultern, Rücken und Flanken auftreten. Außerdem sind vor allem Körperstellen betroffen, an denen das Pferd vermehrt schwitzt, wie etwa die Sattel- und Gurtlage, die Achsel und Kniefalte und auch der Kopf im Bereich der Nase, da Pferde hier zuerst Kontakt mit anderen Pferden aufnehmen und sich anstecken können.
Diese vorerst umschriebenen Veränderungen entstehen durch Ausscheidungsprodukte des Pilzes, die zu einer Entzündungsreaktion der Haut führen. Im weiteren Verlauf können sich diese entzündlichen Veränderungen deutlich vergrößern und zum Teil auch in tiefere Hautschichten eindringen, wodurch es zu Haarausfall und Bläschenbildung und infolgedessen zu krustigen, verklebten Belegen kommen kann. Juckreiz und bakterielle Sekundärinfektionen werden nur selten beobachtet.
Bei einer Übertragung des Hautpilzes auf den Menschen zeigen sich flechtenartige Hautveränderungen an den Händen und Unterarmen. Solltest du derartige Hautläsionen an dir selbst wahrnehmen, suche bitte einen Arzt auf.
Deine Tierarztpraxis wird eine allgemeine Untersuchung durchführen und dich als Besitzer nach dem genauen Vorbericht hinsichtlich Beginn und Dauer der Symptome sowie eventueller Vorerkrankungen oder Stress-auslösender Faktoren wie beispielsweise Stallwechsel oder Teilnahme an Turnieren befragen. Nach Erhebung der Befunde kann eine erste Verdachtsdiagnose gestellt werden.
Um diese Diagnose abzusichern, andere Hauterkrankungen abzugrenzen und die genaue Pilzart zu bestimmen, sind weiterführende Untersuchungen unerlässlich. Einige Microsporum-Unterarten lassen sich unter UV-Licht nachweisen, da einige ihrer Stoffwechselprodukte fluoreszieren. Beim Fehlen der Fluoreszenz kann eine Hautpilzinfektion jedoch nicht ausgeschlossen werden, da nur in etwa 50 bis 80% der Fälle fluoreszierende Stoffwechselprodukte vorkommen.
Mit Hilfe eines Hautgeschabsels (=Entnahme einer oberflächlichen Hautprobe) oder einer Hautbiopsie (=Entnahme einer tiefen Hautprobe) können Pilzsporen unter dem Mikroskop nachgewiesen werden. Eine exakte Diagnose ist allerdings nur nach Anzucht einer Pilzkultur, die auch in der Praxis oder Klinik durchgeführt werden kann, möglich. Eine solche Untersuchung mit Differenzierung der genauen Pilzart dauert jedoch mindestens zwei bis drei Wochen.
Auch wenn eine Pilzerkrankung grundsätzlich von selbst wieder verschwindet, ist eine Behandlung alleine wegen der potentiellen Ansteckungsgefahr notwendig und sinnvoll. Zur äußerlichen Anwendung stehen unterschiedliche äußerlich anzuwendende Medikamente und Waschungen zur Verfügung. Die Behandlung sollte immer etwa ein bis zwei Wochen nach Abklingen der äußerlichen Symptome weitergeführt werden. Nur so können alle Sporen beseitigt und eine eventuelle Neuinfektion verhindert werden.
Seit einigen Jahren ist auch eine Impfung gegen Hautpilz beim Pferd erhältlich. Die Impfung kann durch den Tierarzt sowohl therapeutisch als auch prophylaktische eingesetzt werden. Im Zuge einer Hautpilzbehandlung trägt die Impfung dazu bei, den Heilungsprozess zu beschleunigen und dadurch den Behandlungsaufwand deutlich zu reduzieren.
Die wichtigste zusätzliche Maßnahme im Rahmen einer Hautpilz-Behandlung ist die allgemeine Hygiene. Da die Pilzsporen hervorragend in der Umwelt überleben können, sollten sowohl die Umgebung als auch das Putzzeug und Zubehör des erkrankten Pferdes mehrmals heiß gewaschen und desinfiziert werden. Das erkrankte Pferd sollte erst nach abgeschlossener Behandlung wieder Kontakt zu anderen Pferden bekommen.
Die Heilungsaussichten sind bei Einhaltung aller Therapie- und Hygienemaßnahmen als günstig einzustufen.
Die Einhaltung folgender vorbeugender Maßnahmen kann das Risiko einer Hautpilzinfektion deutlich reduzieren:
Eine Hautpilz-Impfung verhindert nicht die Infektion, reduziert jedoch die Krankheitserscheinungen und beschleunigt die Abheilung. Sie wird vor allem Betrieben mit viel Pferdewechsel, beispielsweise Ausbildungsställen, Betrieben, die sich vor der Einschleppung einer Hautpilzinfektion schützen wollen, beispielsweise Gestüten und Betriebe, in denen es gerade eine Hautpilzinfektion gegeben hat, empfohlen. Es sind Impfstoffe rein gegen Trichophyton equinum oder gegen verschiedene Stämme von Trichophyten und Microsporen erhältlich. Die Impfung wird zweimal im Abstand von zwei Wochen durchgeführt und bietet einen Schutz von neuen Monaten bis zu einem Jahr. Über petsXL kann dir deine Tierarztpraxis einen individuellen Impfplan für dein Pferd schicken und du bekommst automatisch Benachrichtigungen, wenn wieder du wieder einen Termin vereinbaren solltest.
Das Entropium wird umgangssprachlich auch als Roll-Lid bezeichnet und beschreibt die Einwärtsrollung des Ober- oder Unterlides. Es kann das ganze oder nur ein Teil des Lids betroffen sein.
Die Pferdeinfluenza ist, ähnlich wie beim Menschen, eine hochansteckende Viruserkrankung der oberen und unteren Atemwege. Durch ihre klassische Verlaufsform kann sie gut von anderen Atemwegserkrankungen abgegrenzt werden. Mit Ausnahme von Neuseeland und Australien kommt sie auf der ganzen Welt vor. Sie stellt die häufigste durch ein Virus verursachte Atemwegserkrankung beim Pferd dar. Trotz nahezu flächendeckender Impfung gibt es immer wieder Ausbrüche der Erkrankung.
Katzen kommunizieren über verschiedene Kanäle. Ihr Verhalten, ihre Körperhaltung, aber auch ihre Lautsprache sowie für den Menschen größtenteils unsichtbare Duftmarkierungen sprechen Bände. Aber wie ist „kätzisch“ in „menschisch“ zu übersetzen?
Hast du dich auch schon einmal gefragt, ob dein Hund die prächtigen Farbspiele, die uns die Natur manchmal schenkt, erkennen kann? Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie dein Hund dich sieht und wie er überhaupt seine Umwelt mit den Augen wahrnimmt?
Hinter diesem komplizierten Namen verbirgt sich eine aggressive Krebserkrankung des Hundes, auch maligne Histiozytose genannt, die vor allem Berner Sennenhunde, Retriever und Rottweiler betrifft und in Form einer Erbkrankheit bei dieser Rasse eine der häufigsten Todesursachen darstellt. Es erkranken vorrangig Rüden im Alter von zwei bis acht Jahren. Bei anderen Hunderassen tritt die Erkrankung eher selten auf.
Das Gaumensegel ist ein ungefähr 10 cm langer Muskelausläufer, der Nasen- und Rachenraum voneinander trennt. Wie der Name es bereits vermuten lässt, beschreibt die Gaumensegelverlagerung, im Englischen als Dorsal Displacement of the Soft Palate (=DDSP) bezeichnet, eine Lageveränderung, bei der sich das Gaumensegel vorübergehend oder dauerhaft über den Kehldeckel legt und dadurch zu Husten, Schluck- und Atembeschwerden führt.
Unter Kryptorchismus versteht man das nicht Vorhandensein eines oder beider Hoden im Hodensack des Hengstes. Es handelt sich dabei um eine beim Pferd relativ häufig vorkommende Entwicklungsstörung, die bei allen Pferderassen vorkommen kann. Umgangssprachlich werden diese Hengste auch als „Klopp-, Spitz- oder Urhengste“ bezeichnet. Da ein Großteil der kryptorchiden Hengste unfruchtbar ist, hat diese Erkrankung in Bezug auf die Pferdzucht auch eine wirtschaftliche Bedeutung.
Bei einem Melanom handelt es sich um einen Tumor, der aus den Pigmentzellen der Haut, den Melanozyten hervorgeht. Der Tumor produziert Zellen, die Melanin, den dunklen Farbstoff der Haut, enthalten. Ist der Tumor gutartig, spricht man von einem Melanom, ist er bösartig, von einem Melanosarkom. In der Humanmedizin bezeichnet man Melanome gewöhnlich als „schwarzen Hautkrebs“.
Unter (Röntgen-) Durchleuchtung versteht man eine bildgebende Untersuchungsmethode, bei der mit Hilfe von Röntgenstrahlen bewegte Bildserien des zu untersuchenden Körperteils erstellt werden. Das Röntgengerät ist dabei durch einen c-förmigen Arm (=C-Bogen) frei beweglich, so dass das Körperteil oder Organ aus allen Winkeln in Echtzeit am Monitor betrachtet werden kann.
Bei der Staupe handelt es sich um eine seit Langem bekannte und hochansteckende Virus-Infektion, an der verschiedene, fleischfressende Wildtiere sowie Hunde und Frettchen erkranken können. Nach ihrem Entdecker, Henri Carré wird sie auch als Carrésche Krankheit bezeichnet. Seit der 1960 eingeführten Schutz-Impfung haben sich die Seuchenzüge und Verlustraten deutlich reduziert, allerdings werden mit nachlassender Impfmoral und dem ständig steigenden Hunde-Import aus Osteuropa auch in Deutschland wieder vermehrt Staupe-Erkrankungen nachgewiesen.
Unter einer Gastritis versteht man eine Entzündung der Magenschleimhaut, die beim Hund durch oberflächliche oder tiefe Verletzungen entstehen kann. Dauerhafte Reizungen der Magenschleimhaut können zu chronischen Entzündungen und letztendlich zu einem Magengeschwür führen. Die Erkrankung kann einen akuten oder chronischen Verlauf nehmen.
Wie der Mensch oder der Hund kann auch das Pferd an einer Leistungsschwäche des Herzens leiden. Bei einer Herzinsuffienz (=Herzschwäche) kann das Herz nicht mehr genügend Blut durch den Körper pumpen, wodurch es zu einer Sauerstoffunterversorgung der Zellen und zu einem Blutrückstau im Körper- und Lungenkreislauf kommt.