Gebissloses Reiten bedeutet ganz einfach Reiten ohne ein Gebiss im Pferdemaul. Es gibt verschiedenste Gründe und ebenso viele Varianten, ein Pferd gebisslos zu reiten. Natürlich bestehen neben den Vorteilen immer auch Nachteile. Überlege dir vorab, welche gebisslose Zäumung zu dir, deinem Pferd und eurer Reitweise passt. Und schließlich macht Übung den Meister.
Beim gebisslosen Reiten ist die Einwirkung und Hilfengebung im Gegensatz zum Reiten mit Gebiss (siehe Artikel Trensengebisse) etwas verlagert. Die Zügelhilfe wirkt anstatt auf das Maul vermehrt auf den Nasenrücken und das Genick des Pferdes. Die reiterliche Einwirkung erreichst du außerdem insgesamt weniger über die Zügelhilfen und dafür mehr über die Gewichts- und Schenkelhilfen.
Gebissloses Reiten kommt zum einen in der Jungpferde-Ausbildung zum Einsatz. Das Pferdemaul soll so lange wie möglich sensibel bleiben. Weitere Gründe sind zeitweilige oder auch dauerhafte Probleme im Maul, mit den Zähnen, dem Zahnfleisch oder der Zunge. Es kann auch zu wenig Platz für ein Gebiss im Maul sein. Ein weiterer Grund für gebissloses Reiten sind Anlehnungsprobleme, wenn das Pferd nicht an das Gebiss herantreten will oder sich darauf festbeißt. Überprüfe und durchdenke aber immer zuerst deine Reitweise, bevor du versuchst, Probleme mit einer alternativen Zäumung zu lösen. Zwischenzeitlich einmal gebisslos zu reiten gibt dir ein direktes Feedback zur Qualität deiner Hilfen und der Ausbildung deines Pferdes.
Dein Pferd hat keinen Fremdkörper im Maul, der eventuell Druck ausübt. Richtig gemacht, handelt es sich um eine sanfte Reitweise.
Da die Gewichts- und Schenkelhilfen mehr an Gewicht bekommen, schult gebissloses Reiten die Unabhängigkeit vom Zügel. Diese ist, ob mit oder ohne Gebiss, reiterliches Ziel.
Auch mit einem gebisslosen Zaum kannst du zu viel Druck ausüben. Dieser wirkt nur an anderer Stelle als mit Gebiss, nämlich auf Nasenbein, Unterkiefer und Genick. Das Nasenbein kann bei zu viel Druck im schlimmsten Fall sogar brechen. Im Genick kann der Schleimbeutel gereizt werden und dadurch eine Genickbeule (siehe entsprechender Artikel) entstehen.
Um gebisslos zu reiten, musst du schon in der Lage sein, deinem Pferd genaue Gewichts- und Schenkelhilfen zu geben. Auch das Durchparieren will mit einer sanfteren, gebisslosen Zäumung sicher geübt sein, um Unfälle zu vermeiden. Außerdem sind Biegung, Stellung und Versammlung schwieriger herzustellen.
Im Turniersport ist die gebisslose Zäumung nach LPO (=Leistungsprüfungsordnung der FN) in der Dressur nicht erlaubt. Spring-Prüfungen darfst du erst ab der Klasse M** gebisslos reiten.
Achte auch darauf, dass deine Pferde-Haftpflicht-Versicherung gebissloses Reiten mit einschließt.
Das Bosal ist geschichtlich ein schon sehr alter Zaum und wird hauptsächlich in der Western-Reiterei eingesetzt. Es besteht aus einem Nasenriemen (=Bosal), einem Genickriemen (=Bosalhanger) und den Zügeln (=Mecate). Diese sind beide unterhalb des Unterkiefers am Bosal, nicht seitlich befestigt. Die Wirkung erfolgt vor allem auf den Nasenrücken, aber auch über das seitliche Anlegen der Zügel am Hals.
Beim Sidepull (siehe Foto) sind die Zügel an seitlich beweglichen Ringen befestigt, so dass eine gute Lenkung möglich ist. Es ist wie ein enger anliegendes Halfter aufgebaut und wirkt über den Nasenrücken. Sidepulls werden beim Western- und Geländereiten sowie in der Dressurarbeit eingesetzt.
Das Bitless Bridle ähnelt dem Sidepull. Es kreuzen sich jedoch die Kehlriemen unter dem Pferdekopf. Diese werden dann durch seitliche Ringe geführt und mit den Zügeln verbunden. Dadurch bewirkt der Zug an einem Zügel Druck auf der anderen Kopfseite des Pferdes. So wirkt das Bitless Bridle auf Kinn beziehungsweise Kiefer, Ganasche, Nasenrücken und auf das Genick. Die Umstellung des Reiters und Pferdes auf diese überkreuzte Art der Hilfengebung, die dazu etwas zeitverzögert ankommt, benötigt meist eine Weile.
Beim Glücksrad / LG-Zaum werden die Zügel an jeder Seite an Ringen verschnallt. Diese Ringe haben Speichen wie ein Wagenrad und sind außerdem mit dem Nasenriemen, Kinnriemen und Backenstück verbunden. Der Druck wirkt demnach auf den Nasenrücken und das Genick. Je nachdem wie weit vorne die Zügel eingeschnallt werden, ist die Hebelwirkung bei Zügelanzug größer.
Das Hackamore ist in seiner Wirkung der Kandare ähnlich. Die hebelartigen Anzüge (=Shanks) üben Druck auf Nasenrücken, Kinn und Genick aus. Je länger die Shanks, desto stärker der Druck. Da sich aber auch schon mit kurzen Anzügen viel Druck ausüben lässt, darf ein Hackamore nur von erfahrenen Reiter:innen genutzt werden. Hackamores werden vor allem in der Springreiterei eingesetzt.
Der Kappzaum wird häufig zum Longieren verwendet. Du kannst ihn aber auch zum Reiten nutzen. Die seitlich auf dem Nasenriemen befestigten Ringe liegen jedoch meistens nicht direkt an der Seite, sondern etwas weiter vorne. So ist eine seitliche Hilfengebung schwieriger als beispielsweise beim Sidepull. Bei manchen Kappzaum-Modellen kann ein Gebiss eingehängt werden, so dass diese wahlweise mit oder ohne Gebiss genutzt werden können.
Mit einem Halsring kannst du auch komplett ohne Kopfzäumung reiten. Stülpe ihn einfach über den Pferdekopf. Seitlich angelegt wirkt er richtungsweisend, vorne am Hals angelegt bremsend.
Das Osteosarkom ist der häufigste primäre Knochentumor beim Hund. Dieser aggressive Tumor entsteht im Knochen, hat eine hohe Metastasierungsrate (= Streuungsrate) und kommt vor allem bei großen Hunden und Riesenrassen vor. Ein erhöhtes Risiko an einem Osteosarkom zu erkranken, besteht für Bernhardiner, Deutsche Doggen, Dobermänner, Deutsche Schäferhunde, Golden Retriever, Rottweiler und Greyhounds. Bei diesen Rassen treten die Tumore vor allem an den langen Röhrenknochen der Gliedmaßen auf. Kleinere Hunderassen sind deutlich seltener betroffen. Hier sind die Tumore eher an den kurzen und platten Knochen des Körperstammes zu finden.
Bei der Augeninnendruckmessung (=Tonometrie) wird mittels eines speziellen Druckmessgeräts (=Tonometer) der physikalische Druck gemessen, der im Inneren des Auges herrscht.
Das Wort Brachyzephalie stammt aus dem Griechischen und bedeutet Kurzköpfig- oder Rundköpfigkeit. Es beschreibt die erblich bedingte kürzere und breitere Schädelform einiger Hunde- und Katzenrassen, die an das „Kindchenschema“ junger Tiere erinnert. Die gesundheitlichen Folgen dieses verkürzten Gesichtsschädels sind weitreichend und werden als brachycephales Syndrom bezeichnet.
Magengeschwüre galten bei Pferden lange als „Berufskrankheit“ der Renn- und Turnierpferde. Man vermutete, dass das frühe Anreiten, der Stress der Rennbahn oder die vielen Transporte zu internationalen Turnieren das Entstehen von Magengeschwüren hervorrief. Inzwischen weiß man aber, dass diese Erkrankung Pferde aller Rassen und Leistungsniveaus betreffen kann. Auch das offensichtlich entspannt auf der Wiese grasende Kinderpony des Nachbarn kann an einem Magengeschwür leiden. Zwar sind immer noch circa 90% aller Rennpferde von Magengeschwüren betroffen, aber der Anteil erkrankter Freizeitpferde liegt inzwischen auch bei 37%.
Viele Menschen mögen Hunde oder Katzen, andere wünschen sich einen Wellensittich und wieder andere holen sich eine Schlange ins Haus. Vielleicht eine etwas ungewöhnliche Haustierwahl, aber mit Sachverstand und der Liebe zu dieser speziellen Tierart kann es für Mensch und Tier eine besondere Beziehung werden.
Die Katze kann, was wir nicht können: richtig scharf sehen, auch in der Dunkelheit. Es kann spannend und einschüchternd sein, einer Katze in die Augen zu sehen, denn sie wird das „Blinzelspiel“ sicher gewinnen und ist uns auch sonst beim Sehvermögen überlegen.
Unter einer Sebadenitis versteht man eine fortschreitende entzündliche Veränderung der Talgdrüsen der Haut bei Hund und Katze, die letztendlich mit deren irreversibler Zerstörung einhergeht. Die Krankheit wurde 1986 erstmals beim Hund beschrieben.
Die gängigen Haltungsformen für Pferde sind die klassische Boxenhaltung, die Haltung im Laufstall (Aktivstall), in Paddock-Trails, die saisonale Weidehaltung und die Offenstallhaltung. Eines sollte jedem Pferdebesitzer klar sein. Pferde wollen laufen. In der Steppe sind sie manchmal bis zu 16 Stunden täglich unterwegs, um Nahrung und Wasser zu suchen. Grasend ziehen sie durchs Land. Nun sind unsere Pferde gezüchtet und domestiziert für unsere gemeinsame Zeit mit ihnen, sie sind keine Steppenponys mehr. Wir füttern sie, wir pflegen sie. Dennoch braucht das Pferd an sich Bewegung. Das sollen wir unbedingt bei der Wahl der Pferdehaltung im Kopf behalten. Das bedeutet auch, dass eine reine Boxenhaltung ohne einen ausreichend großen Paddock zur freien Bewegung nicht artgerecht ist. Außerdem muss immer für einen Kontakt unter Artgenossen gesorgt werden, denn Pferde sind Herdentiere.
Zweimal im Jahr haben unsere Pferde einen anstrengenden Job zu absolvieren: Beim Fellwechsel ist Höchstleistung gefragt, denn der Stoffwechsel läuft dabei auf Hochtouren. Manch altes oder krankes Pferd hat damit schon zu kämpfen. Du als Pferdebesitzer kannst deinem Pferd helfen, entspannter durch den Fellwechsel zu kommen.
Beim Dummkoller, früher auch als Sterngucker-Krankheit bezeichnet, handelt es sich um eine unheilbare, für das Pferd charakteristische Gehirnerkrankung, die jedoch heute zum Glück kaum noch zu beobachten ist. Diese das Bewusstsein stark beeinträchtigende Krankheit gehörte bis 2002 zu den Hauptgewährsmängeln, weswegen ein Pferd binnen 14 Tagen nach dem Kauf zurückgegeben werden konnte.
Impfungen beim Pferd dienen der Gesundheitsvorsorge und schützen vor möglichen Krankheiten und ihrer Ausbreitung. Je nachdem was du mit deinem Pferd machen möchtest, sind verschiedene Impfungen sinnvoll und für Turnierpferde sogar vorgeschrieben. Alle Impfungen werden von deiner Tierarztpraxis im Equidenpass korrekt dokumentiert.
Grundsätzlich gilt: Jeder Hund braucht ein gewisses Maß an Pflege, die einen mehr, die anderen weniger. Bei einigen lohnt sich sogar der Gang zum Hundefriseur. Du kannst als Hundehalter in jedem Fall auch zu Hause Hand anlegen.