Unter einer Gastritis versteht man eine Entzündung der Magenschleimhaut, die beim Hund durch oberflächliche oder tiefe Verletzungen entstehen kann. Dauerhafte Reizungen der Magenschleimhaut können zu chronischen Entzündungen und letztendlich zu einem Magengeschwür führen. Die Erkrankung kann einen akuten oder chronischen Verlauf nehmen.
Die Magenschleimhaut ist normalerweise durch eine Schicht aus Schleim und Epithelzellen (=Zellen des Deckgewebes) vor der im Magen vorhandenen und für die Verdauung sehr wichtigen Magensäure geschützt. Sobald es zu einer Schädigung dieser Zellen kommt, kann Säure an die tieferliegenden, empfindlichen Bereiche der Schleimhaut gelangen, sie angreifen und zerstören. Durch den Zellabbau wird Histamin (=Gewebshormon) freigesetzt, was zu einer weiteren Steigerung der Säureproduktion und folglich auch der Schleimhautschäden führt. Die Durchblutung und damit auch die Regeneration betroffener Bereiche ist gestört. Es entsteht ein Teufelskreis.
Die Auslöser der anfänglichen Reizung können in primäre und sekundäre Ursachen eingeteilt werden.
Zu den primären oder exogenen (=äußeren) Ursachen gehören folgende Faktoren:
Zu den sekundären oder endogenen (= inneren) Ursachen gehören folgende Faktoren:
Je nach Ursache, Ausprägung und Verlauf einer Gastritis können sehr unterschiedliche Symptome auftreten. Klassisches Anzeichen einer akuten Gastritis ist plötzlich einsetzendes Erbrechen, welches meistens direkt nach der Futteraufnahme auftritt. Die Tiere erbrechen oft nur gelblichen Schaum, in dem zum Teil auch Blut enthalten ist. Im weiteren Verlauf kommt es in Abhängigkeit vom Schweregrad der Entzündung zu Bauchschmerzen, Speicheln, Durchfall, Schwäche und Austrocknung. Betroffene Tiere zeigen oft erhöhten Durst und trinken vermehrt, wodurch sich das Erbrechen weiter verschlimmert und sie hohe Mengen an Flüssigkeit und Elektrolyten verlieren.
Die chronische Gastritis entwickelt sich eher schleichend über mehrere Wochen. Es treten unspezifische Symptome wie Appetitmangel, Abmagerung, stumpfes Fell und blasse Schleimhäute auf. Die Tiere zeigen ebenfalls Erbrechen, das jedoch nicht dauerhaft, sondern nur ab und zu auftritt und nicht im Zusammenhang mit der Fütterung steht. Als Folge von Blutungen, Eiweißverlusten und mangelnder Nährstoffaufnahme können Gewichtsverlust und Anämie (=Blutarmut) hinzukommen. Da die Tiere meist zwischen den einzelnen Krankheitsepisoden noch fressen und saufen, kommt es nicht zu Austrocknung und Flüssigkeitsverlusten. Bei sekundär verursachten Entzündungen stehen häufig die Symptome der Grunderkrankung im Vordergrund, so dass die Gastritis zum Teil sogar übersehen wird.
Solltest du den Verdacht haben, dass dein Tier an Magenschmerzen leidet, solltest du es zeitnah bei einem Tierarzt vorstellen. Dieser wird deinen Hund gründlich untersuchen und sich deinen Vorbericht anhören. Im Rahmen der Diagnostik sind für den behandelnden Tierarzt, insbesondere bei einer chronischen Gastritis, äußerst genaue Informationen über Entwurmung, Fütterung, Fressverhalten, Zeitpunkt und Art des Erbrechens sehr wichtig. Erhärtet sich der Verdacht einer Gastritis, wird der Tierarzt aufgrund der unspezifischen Symptome und der vielen möglichen Ursachen nach dem Ausschlussverfahren vorgehen.
Eine weiterführende Röntgenuntersuchung wird durchgeführt, um das Vorhandensein von Fremdkörpern, Darmverschlüssen oder einer Magenerweiterung abzuklären. Die Blutuntersuchung liefert wertvolle Hinweise im Hinblick auf potentielle Grunderkrankungen oder Infektionen, Blutverluste, den Grad der Austrocknung und mögliche Elektrolytverschiebungen.
Mit Hilfe einer Gastroskopie (=Magenspiegelung) kann die Schleimhaut des Magens und des oberen Dünndarms direkt beurteilt werden. Die Untersuchung muss unter Narkose durchgeführt werden, bietet jedoch gleichzeitig die Möglichkeit, Gewebeproben zu entnehmen, deren Untersuchung möglicherweise Hinweise auf die Ursache liefern kann.
Grundsätzlich muss, sofern bekannt, als erstes die Ursache der Gastritis abgeschaltet oder im Falle einer zu Grunde liegenden Erkrankung diese behandelt werden. Bei einer akuten Gastritis reicht in leichten Fällen meist schon ein 24-stündiger Nahrungsentzug aus, um die Schleimhaut abheilen zu lassen. Auch hier muss jedoch danach mit einer Magen-Schonkost langsam in kleinen Portionen wieder angefüttert werden.
Hunde mit schweren, akuten Entzündungen müssen meist zusätzlich zum Nahrungsentzug mit Flüssigkeit, Elektrolyten und Medikamenten gegen das Erbrechen versorgt werden. Zum Schutz der gereizten Magenschleimhaut können auch schleimhautschützende und säurebindende Präparate verabreicht werden. In besonders schweren Fällen ist die stationäre Unterbringung und Behandlung in einer Tierklinik anzuraten, um eine lückenlose Überwachung zu gewährleisten.
Chronische Entzündungen werden ähnlich behandelt, wobei die Flüssigkeits- und Elektrolyt-Therapie meist weniger Bedeutung hat. Wichtig ist in diesem Fall insbesondere die angepasste Ernährung, wobei es zum einen auf den Inhalt (Schonkost) als auch auf die Art und Umgebung der Fütterung ankommt. Die Tiere sollten ihre Nahrung in ruhiger, stressarmer Umgebung mehrmals täglich in regelmäßigen Abständen einnehmen können.
Deine Tierarztpraxis wird dir im Einzelfall einen genauen Therapieplan erstellen und kann dir die Medikationen für deinen Hund digital an petsXL übermitteln, so dass du alle anstehenden Medikamentengaben in deiner Timeline findest und dir selbst dazu Erinnerungen einstellen kannst.
Die Heilungsaussichten einer Magenschleimhautentzündung beim Hund können je nach Schweregrad und Verlauf der Erkrankung variieren. Akute Entzündungen heilen meist in ein bis zwei Wochen, oft sogar ohne Behandlung ab und haben daher eine sehr gute Prognose. Chronische Magenschleimhautentzündungen haben eine deutlich schlechtere Prognose, da sich die Behandlung zum Teil über mehrere Monate hinziehen und mit Komplikationen verbunden sein kann.
Betrachtet man die vielen verschiedenen Auslöser einer Gastritis, ist eine umfassende Vorsorge kaum möglich. Mit Hilfe einiger einfacher Maßnahmen kann man das Risiko einer Gastritis jedoch deutlich reduzieren. Dazu gehören unter anderem regelmäßige tierärztliche Kontrolluntersuchungen und Entwurmungen sowie der umsichtige Einsatz von Medikamenten. Besprich die Notwendigkeit eines Arzneimittels im Einzelfall bitte immer mit deinem Tierarzt.
Bei einem Melanom handelt es sich um einen Tumor, der aus den Pigmentzellen der Haut, den Melanozyten hervorgeht. Der Tumor produziert Zellen, die Melanin, den dunklen Farbstoff der Haut, enthalten. Ist der Tumor gutartig, spricht man von einem Melanom, ist er bösartig, von einem Melanosarkom. In der Humanmedizin bezeichnet man Melanome gewöhnlich als „schwarzen Hautkrebs“.
Unter Kryptorchismus versteht man das nicht Vorhandensein eines oder beider Hoden im Hodensack des Hengstes. Es handelt sich dabei um eine beim Pferd relativ häufig vorkommende Entwicklungsstörung, die bei allen Pferderassen vorkommen kann. Umgangssprachlich werden diese Hengste auch als „Klopp-, Spitz- oder Urhengste“ bezeichnet. Da ein Großteil der kryptorchiden Hengste unfruchtbar ist, hat diese Erkrankung in Bezug auf die Pferdzucht auch eine wirtschaftliche Bedeutung.
Die Kastration des Hengstes gehört zu den häufigsten medizinischen Eingriffen am Pferd und bezeichnet die operative Entfernung der männlichen Geschlechts- oder Keimdrüsen (= Hoden). Es handelt sich hierbei um eine nach dem Tierschutzgesetz erlaubte Amputation. Ein kastrierter Hengst wird als Wallach bezeichnet und ist dauerhaft unfruchtbar.
Der Begriff „räudiger Hund“ ist bestimmt jedem schon einmal begegnet. Doch was ist die Räude eigentlich genau? Unter dem Begriff Räude versteht man eine durch verschiedene Milbenarten hervorgerufene, ansteckende Hauterkrankung des Hundes. Die klassische Räude wird beim Hund durch die Sarcoptes-Milbe (Krätzemilbe) verursacht. Es gibt jedoch noch weitere Milbenarten, die zu vergleichbaren Hautveränderungen führen.
Pilzerkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen der Haut des Pferdes. Sie treten unabhängig von der Jahreszeit auf, sind leicht übertragbar und führen zu kreisrunden, schuppigen, nicht juckenden Hautveränderungen. Betroffen sind vor allem junge Pferde, deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Auch der Mensch kann sich mit einem Hautpilz des Pferdes anstecken, es handelt sich also um eine Zoonose.
Das Entropium wird umgangssprachlich auch als Roll-Lid bezeichnet und beschreibt die Einwärtsrollung des Ober- oder Unterlides. Es kann das ganze oder nur ein Teil des Lids betroffen sein.
Wie der Mensch oder der Hund kann auch das Pferd an einer Leistungsschwäche des Herzens leiden. Bei einer Herzinsuffienz (=Herzschwäche) kann das Herz nicht mehr genügend Blut durch den Körper pumpen, wodurch es zu einer Sauerstoffunterversorgung der Zellen und zu einem Blutrückstau im Körper- und Lungenkreislauf kommt.
Die Giardiose ist eine Durchfallerkrankung bei Hunden und Katzen, die durch einzellige Dünndarmparasiten hervorgerufen wird. Es werden unterschiedliche Giardien-Typen unterschieden, von denen die meisten für den Menschen ungefährlich sind. Einige seltene Formen können jedoch auch auf den Menschen übertragen werden, es handelt sich also um eine Zoonose. Besonders gefährdet sind Kleinkinder und immungeschwächte Menschen, weswegen strikte Hygienemaßnahmen bei Giardiose oberstes Gebot sind.
Unter Narkolepsie versteht man eine krankhafte Schlafstörung, bei der die Tiere zuerst scheinbar dösen, dann jedoch plötzlich einschlafen und zum Teil haltlos umstürzen. Die Schlafstörung ist in den meisten Fällen mit dem Verlust der Muskelspannung, der sogenannten Kataplexie vergesellschaftet.
Das Wobbler-Syndrom beschreibt einen Komplex von Symptomen, die durch Nervenschädigungen im Bereich der Halswirbelsäule entstehen. Der oft typische ataktische (= unregelmäßige) Gang der betroffenen Tiere gab der Erkrankung ihren Namen, denn das englische Wort „to wobble“ bedeutet wackeln oder schwanken. Sie tritt besonders oft bei dem Dobermann und der Deutschen Dogge auf, aber auch andere Hunde großer Rassen können betroffen sein. Männliche Hunde erkranken doppelt so häufig wie weibliche.
Die Beschälseuche oder Dourine ist eine weltweit verbreitete, anzeigepflichtige Pferdekrankheit, die durch den Deckakt übertragen wird. Sie ist hochansteckend, verbreitet sich sehr schnell und verläuft nahezu ausschließlich tödlich. Sie kommt hauptsächlich in Asien, Nord- und Südafrika vor. Dank entsprechender Bekämpfungsmaßnahmen gilt die Erkrankung in Australien, Nordamerika und Mitteleuropa inzwischen als erloschen.
Diese sehr selten auftretende Erkrankung des Pferdes ist trotz des etwas irreführenden Namens (Hämatom = Bluterguss) kein einfacher Bluterguss, sondern ein vom Siebbein oder den Nasennebenhöhlen ausgehender langsam wachsender Tumor, der starke Blutungen auslösen kann. Das Siebbeinhämatom kann bei Pferden jeden Alters vorkommen, am häufigsten betroffen sind Pferde zwischen 8 und 15 Jahren.