Die meisten Pferdebesitzer kennen inzwischen das Cushing Syndrom und dessen Symptome beim Pferd. Eine Erkrankung mit sehr ähnlicher Symptomatik ist das Equine Metabolische Syndrom (=EMS). Im frühen Stadium wird daher es oft mit dem Equinen Cushing Syndrom verwechselt. Doch was macht nun den Unterschied aus?
In den meisten Fällen ist die Leistungsschwäche das erste Symptom, was wir als Besitzer an unserem Pferd wahrnehmen. Wie beim Cushing Syndrom sind Fetteinlagerungen über den Augen, am Mähnenkamm und am Schweifansatz möglich. Betroffene Pferde sind oft auch insgesamt übergewichtig. Weiterhin gehören vermehrtes Trinken und Wasserlassen zu den Merkmalen dieser Erkrankung. Wiederkehrende Hufreheschübe unklarer Ursache sollten den Besitzer ebenfalls hellhörig machen, da diese Erkrankung bereits zu den Spätfolgen einer EMS gehört.
Die genaue Entstehung dieses Syndroms ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig erforscht. Die Erkrankung kann jede Pferderasse betreffen, allerding tritt sie gehäuft bei Ponys, Kleinpferden und schweren Kaltblutrassen auf, da deren Bewegung häufig nicht zur Energiezufuhr passt. Viele Pferde erhalten zu energiereiches Futter und werden nur eingeschränkt bewegt. Es entwickeln sich Übergewicht und die oben beschriebenen Fettdepots, da nicht genügend Zucker aus dem Blut durch Muskelarbeit verbraucht wird, sondern in Fett umgewandelt wird. Die im Fettgewebe gebildeten Botenstoffe nehmen wiederum Einfluss auf den Insulin- und Zuckerstoffwechsel. Es folgt die sogenannte "Insulinresistenz" (Hemmung der Insulinaktivität), der Blutzuckerspiegel steigt weiter an und das Pferd entwickelt einen Diabetes. Fettzellen enthalten zusätzlich ein Enzym, das für die Umwandlung von inaktivem Cortison in aktives Cortisol verantwortlich ist. Somit steigt der Cortisol-Spiegel und die Gefahr einer Hufrehe, eine erneute Stresssituation für das Pferd, wodurch noch mehr Cortisol produziert wird. Es entsteht ein Teufelskreis. Dem EMS liegt also keine übergeordnete Fehlsteuerung des Hormonhaushalts zu Grunde wie beim Cushing Syndrom, sondern eine Stoffwechselentgleisung.
Auch wenn die Symptome sehr eindeutig zu sein scheinen, ziehe bitte immer einen Tierarzt zu Rate, um sicher zu stellen, dass eine genaue Diagnose gestellt wird. Neben der Feststellung der Leitsymptome können verschiedene Blutuntersuchungen dabei herangezogen werden.
Anders als beim Cushing steht für das Equine Metabolische Syndrom keine spezifische medikamentöse Behandlung zur Verfügung. Je nach Schweregrad der Erkrankung und tierärztlichen Befunden werden unterstützend Entzündungshemmer und Schmerzmittel eingesetzt. Dein Tierarzt wird dich im Einzelfall genauestens beraten.
Mit einem strengen Fütterungs- und Bewegungsmanagement kann die Erkrankung jedoch erfolgreich zurückgedrängt werden. Übergewicht und entstandene Fettpolster müssen reduziert werden, damit weniger Insulin produziert wird. Regelmäßige und ausreichende Bewegung sorgen für eine effektive Reduktion des Blutzuckerspiegels.
Entsprechend muss dann in der Fütterung auf stärkearme Futtermittel umgestiegen werden. Viele der beliebten Pferdemüslis sind hier leider nicht mehr zu empfehlen, da sie größtenteils Gerste und Mais enthalten, beide äußerst stärkereiche Energielieferanten. Einfacher Hafer bietet hier den Vorteil, dass er einen geringeren Stärkeanteil hat, dafür jedoch einen hohen Fett- und Faseranteil. Auch die Leistungsbereitschaft unseres vierbeinigen Partners wird durch Hafer positiv beeinflusst, die Menge des Futters muss dem Energiebedarf des Pferdes jedoch immer genau angepasst werden. Eine gute Alternative zu Hafer sind fertige speziell auf die Bedürfnisse EMS-erkrankter Pferde abgestimmte Futtermittel, die inzwischen auch im Handel erhältlich sind. Gerade leichtfuttrige Pferde können auch durch zu viel Heu zunehmen. Empfohlen wird daher, die tägliche Menge an gutem Heu auf 1% der Körpermasse des Tieres zu beschränken. Du kannst den Zuckergehalt des Heus verringern, indem du eher Heu des zweiten oder dritten Schnitts verwendest. Auf Silage (Übersäuerung) und Weidegang (hoher Zuckeranteil in frischem Gras) sollte verzichtet werden.
Mit einem gut durchdachten Bewegungsplan und entsprechender stärkearmer Fütterung zur Gewichtsreduktion ist die Insulinresistenz bei deinem an EMS erkrankten Pferd wieder umkehrbar. Sollte es bereits zu einer Hufrehe (siehe entsprechender Artikel) gekommen sein, ist die dementsprechende Prognose zu beachten.
Mit einer Fütterung, die insbesondere im Bereich der Kohlenhydrate streng an Rasse, Typ und Bewegung des Pferdes angepasst ist, kannst du Stoffwechselentgleisungen bestens vorbeugen.
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Diese medizinisch korrekt als Fohlenseptikämie bezeichnete und häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit betrifft neugeborene Fohlen bis zu einem Alter von 4 Wochen. Die Krankheitserreger gelangen auf unterschiedlichen Wegen in den Blutkreislauf und können sich so im gesamten Organismus verbreiten. Am häufigsten manifestiert sich die Erkrankung jedoch in den Gelenken, weshalb sie umgangssprachlich unter dem Namen Fohlenlähme bekannt ist.
Hunde und Katzen können aus verschiedenen Gründen erblinden. Für unsere geliebten Vierbeiner bedeutet das jedoch keinesfalls „das Ende“. Gerade Hunde und Katzen, die mit uns Menschen zusammenleben, können den Verlust des Sehvermögens sehr gut durch andere Sinne kompensieren und weiterhin ein fast normales Leben führen.
Unter einem Trachealkollaps versteht man eine Erkrankung des Hundes, bei der es zu einem Zusammenfallen (=Kollaps) der Luftröhre (=Trachea) kommt. Betroffen sind vor allem kleinwüchsige Hunderassen wie etwa Yorkshire Terrier, Zwergspitz, Pudel und Pekinese. Die Krankheit zeigt sich oft schon in den ersten Lebensmonaten mit zum Teil schwerwiegenden Atemproblemen.
Die Sehnen gehören zum Halteapparat und sind die Bindeglieder zwischen der Muskulatur und dem Skelett. Sie bestehen aus starkem, flexiblem Gewebe, übertragen die Energie aus der Muskulatur auf die Knochen und ermöglichen so die gezielte Bewegung. Durch den speziellen Aufbau aus nebeneinander verlaufenden Bindegewebsfasern, die in Bündeln zusammengefasst sind, wird eine enorme Reißfestigkeit und zugleich Elastizität erreicht. Gerade die Beugesehnen der Vorderbeine sind beim Pferd extremen Belastungen ausgesetzt, da mehr als die Hälfte des Körpergewichts von der Vorhand getragen werden muss. Sehnenschäden gehören besonders bei Sportpferden zu den häufigsten Lahmheitsursachen. Die betroffenen Strukturen am Vorderbein sind in den meisten Fällen die oberflächliche Beugesehne, die tiefe Beugesehne, das Unterstützungsband und der Fesselträger (siehe Grafik). Da im Sehnengewebe nur sehr wenig Nerven und Blutgefäße verlaufen, erfolgt die Heilung nur sehr langsam.
Myiasis ist der medizinische Begriff für einen Fliegenmadenbefall bei Kaninchen, der vorrangig in den warmen Sommermonaten und bei verletzten oder geschwächten Tieren auftritt. Die Erkrankung wird oft unterschätzt, kann für das Kaninchen aber durchaus lebensbedrohlich werden.
Diese erst in den letzten Jahren entdeckte Muskelerkrankung kommt vorrangig bei Quarter Horses und Kaltblütern vor und ist gekennzeichnet durch die Speicherung von übermäßig viel Glykogen (= in Zellen gespeicherte tierische Stärke) in der Muskulatur des Pferdes. Im Englischen ist sie unter dem Namen Polysaccharide Storage Myopathy (PSSM) bekannt.
Die Toxoplasmose ist eine primär Katzen betreffende Infektionskrankheit, die jedoch auch auf den Menschen übertragen werden kann, weswegen sie als Zoonose bezeichnet wird. Der Mensch gilt hier als Zwischenwirt, wobei meist gar keine klinischen Symptome auftreten müssen. Wirklich gefährlich wird es erst, wenn schwangere Frauen erstmals mit Toxoplasmen in Kontakt kommen und sich das Ungeborene mit dem Erreger infiziert.
Wie bei uns Menschen kann sich auch das Lungengewebe des Hundes entzünden. Eine solche medizinisch als Pneumonie bezeichnete Lungenentzündung ist auch beim Hund eine ernstzunehmende Erkrankung, die unbehandelt zum Tod des Tieres führen kann.
Von einem Hitzschlag spricht man, wenn sich die Körperinnentemperatur auf über 41 Grad erhöht, wodurch es zu lebensgefährlichen körperlichen Schäden kommen kann. Unter einem Sonnenstich dagegen versteht man einen Wärmestau im Bereich der Hirnhäute, der durch intensive Sonneneinstrahlung auf den Kopf des Tieres entsteht und ebenfalls in schwerwiegenden Fällen zum Tod des Patienten führen kann. Die Körpertemperatur muss bei einem Sonnenstich nicht zwangsläufig erhöht sein.
Die Luftsäcke des Pferdes sind Teil der oberen Atemwege. Sie entwickeln sich im Fohlenalter als eine beidseitige Schleimhaut-Ausstülpung der Ohrtrompete (= Verbindung des Mittelohres mit dem Nasen-Rachen-Raum), die jeweils ungefähr 300 ml fasst. Luftsäcke kommen ausschließlich bei Pferdeartigen und einigen anderen Unpaarhufern vor und stellen damit eine Besonderheit dar. Bezüglich der Funktion des Luftsackes existieren verschiedene Theorien. Am wahrscheinlichsten ist, dass die Luftsäcke der Kühlung des Gehirns dienen. Zwischen dem Rachenraum des Pferds und den Luftsäcken besteht eine Verbindung, weshalb sich Infektionen der oberen Atemwege auch auf den Luftsack ausbreiten können. Im Nachfolgenden sollen die wichtigsten Krankheiten der Luftsäcke beschrieben werden.
Das Sticker-Sarkom ist ein infektiöser Tumor der äußeren Geschlechtsorgane von Rüde und Hündin. Er wird auch als Transmissibler Venerischer Tumor oder Venerische Sarkomatose bezeichnet. Die Krankheit kommt weltweit vor, ist jedoch vorrangig in tropischen und subtropischen Ländern (Mittelmeerraum, Afrika, Osteuropa, Südamerika) zu beobachten, in denen es eine große Population an streunenden Hunden gibt.
Botulismus ist eine schwerwiegende neurologische Erkrankung, die durch die Aufnahme des Botulinum-Toxins (= Giftstoff) aus verunreinigtem Futter entsteht. Schon kleinste Mengen dieses Toxins können beim Pferd zu hochgradigen Vergiftungen mit Todesfolge führen.