Die Kastration des Hengstes gehört zu den häufigsten medizinischen Eingriffen am Pferd und bezeichnet die operative Entfernung der männlichen Geschlechts- oder Keimdrüsen (= Hoden). Es handelt sich hierbei um eine nach dem Tierschutzgesetz erlaubte Amputation. Ein kastrierter Hengst wird als Wallach bezeichnet und ist dauerhaft unfruchtbar.
Ein Hengst wird im Schnitt mit 1 bis 1,5 Jahren geschlechtsreif. Ab diesem Zeitpunkt kann er, wenn er nicht ungehindert decken soll, nicht mehr mit Stuten zusammen in der Gruppe stehen. Da nur die wenigsten Hengste gekört und in der Zucht eigesetzt werden, ist die Kastration ab diesem Zeitpunkt die Methode der Wahl, um zu verhindern, dass sich der Hengst fortpflanzt. Die Kastration beeinflusst das Sexual- und Territorialverhalten des Hengstes. Nach Entfernung der Keimdrüsen werden die Tiere infolge des fehlenden Geschlechtshormons Testosteron deutlich ruhiger und umgänglicher und können als Wallach erheblich einfacher gehalten und geritten werden.
Tierärztliche Experten empfehlen die Kastration jedoch erst im Alter von 2,5 bis 3 Jahren durchzuführen, da das Tier zu diesem Zeitpunkt körperlich nahezu komplett entwickelt ist. Befürworter der frühen Kastration führen dagegen an, dass der Leistenspalt mit zunehmendem Alter immer weiter wird und das Komplikationsrisiko damit höher ist.
Insbesondere bei älteren Hengsten können auch medizinische Gründe dazu führen, dass der Hengst kastriert werden muss. Dazu gehören Hodenentzündungen oder -Drehungen, Darmvorfälle, Leistenbrüche oder Tumoren.
Der Eingriff kann sowohl am stehenden als auch am abgelegten Pferd erfolgen. Da wie bereits erwähnt der Leistenspalt bei älteren Hengsten deutlich breiter ist als bei sehr jungen, wird bei älteren Hengsten grundsätzlich zu einer Kastration im Liegen geraten, um Komplikationen zu vermeiden.
Weiterhin wird zwischen der unbedeckten oder geöffneten und der bedeckten oder geschlossenen Kastration unterschieden. Bei der unbedeckten Kastration wird der sogenannte Scheidenhautfortsatz (= Prozessus vaginalis: Aussackung des Bauchfells) eröffnet, so dass ein direkter Zugang zur Bauchhöhle entsteht. Bei der bedeckten Kastration, die nahezu ausschließlich am abgelegten Hengst vorgenommen werden kann, wird der Scheidenhautfortsatz nicht eröffnet, sondern insgesamt gequetscht und abgebunden, so dass der Zugang zur Bauchhöhle verschlossen ist. Der Hoden wird bei diesem Eingriff mitsamt dem Fortsatz entnommen.
Die unbedeckte Kastration am stehenden Tier kann der Tierarzt im Stall durchführen, sie empfiehlt sich jedoch eher für Junghengste bis zu einem Alter von drei Jahren. Der Vorteil dieser Methode ist, dass keine Allgemeinnarkose notwendig ist und der Hengst bei vollem Bewusstsein bleibt. Er wird lediglich sediert (= mit Medikamenten ruhiggestellt) und im Bereich der Operation wird das Gewebe örtlich betäubt. Auch wenn es sich um eine verhältnismäßig kurze Operation handelt, klärt der Tierarzt den Tierhalter im Voraus über mögliche Risiken auf.
Bei der Kastration am stehenden Tier besteht trotz Ruhigstellung immer die Gefahr, dass sich das Pferd wehrt oder ablegt. Aufgrund des eröffneten Scheidenhautfortsatzes besteht bei der unbedeckten Kastration die Gefahr, dass es zum Vorfall von Darmschlingen, zu lebensgefährlichen Blutungen aus den Samenstranggefäßen oder zu aufsteigenden Infektionen kommen kann, die schlimmstenfalls zu einer Samenstrangfistel oder zu einer Bauchfellentzündung führen können. Um diese Risiken zu umgehen, sollten die Gefäße sicher abgebunden und die Kastrationswunde verschlossen werden, was jedoch ausschließlich am in Vollnarkose abgelegten Pferd durchzuführen ist. Bei der bedeckten Kastration besteht bei erwachsenen Hengsten aufgrund des größeren Umfangs des Scheidenhautfortsatzes ein erhöhtes Blutungsrisiko. Dazu kommen die allgemeinen Risiken einer Vollnarkose und dem damit verbundenen Ablegen des Pferdes, wie etwa Kreislaufstörungen, Durchblutungsstörungen und Verletzungen in der Aufstehphase.
Die ersten 24 Stunden nach der Operation muss das Pferd engmaschig überwacht werden, um eventuelle Netz- oder Dünndarmvorfälle oder anhaltende Blutungen frühzeitig zu erkennen. Je nach den örtlichen Gegebenheiten muss entschieden werden, ob das im Stall kastrierte Pferd entweder aufgestallt oder auf der Weide gehalten wird. Die Überwachung im Stall ist erheblich einfacher, aktive Bewegung verhindert jedoch, dass es zu Verklebungen und Ödemen im Bereich der Operationswunde kommt.
Das Entropium wird umgangssprachlich auch als Roll-Lid bezeichnet und beschreibt die Einwärtsrollung des Ober- oder Unterlides. Es kann das ganze oder nur ein Teil des Lids betroffen sein.
Die Pferdeinfluenza ist, ähnlich wie beim Menschen, eine hochansteckende Viruserkrankung der oberen und unteren Atemwege. Durch ihre klassische Verlaufsform kann sie gut von anderen Atemwegserkrankungen abgegrenzt werden. Mit Ausnahme von Neuseeland und Australien kommt sie auf der ganzen Welt vor. Sie stellt die häufigste durch ein Virus verursachte Atemwegserkrankung beim Pferd dar. Trotz nahezu flächendeckender Impfung gibt es immer wieder Ausbrüche der Erkrankung.
Katzen kommunizieren über verschiedene Kanäle. Ihr Verhalten, ihre Körperhaltung, aber auch ihre Lautsprache sowie für den Menschen größtenteils unsichtbare Duftmarkierungen sprechen Bände. Aber wie ist „kätzisch“ in „menschisch“ zu übersetzen?
Hast du dich auch schon einmal gefragt, ob dein Hund die prächtigen Farbspiele, die uns die Natur manchmal schenkt, erkennen kann? Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie dein Hund dich sieht und wie er überhaupt seine Umwelt mit den Augen wahrnimmt?
Nicht nur draußen, sondern auch im Haushalt lauern allerhand Gefahren für Katzen. Dabei sind besonders junge, verspielte und neugierige Kätzchen gefährdet. Triff deshalb schon bevor eine Katze bei dir einzieht die nötigen Sicherheitsvorkehrungen. Mit dem richtigen Blick bist du auf der sicheren Seite.
Hinter diesem komplizierten Namen verbirgt sich eine aggressive Krebserkrankung des Hundes, auch maligne Histiozytose genannt, die vor allem Berner Sennenhunde, Retriever und Rottweiler betrifft und in Form einer Erbkrankheit bei dieser Rasse eine der häufigsten Todesursachen darstellt. Es erkranken vorrangig Rüden im Alter von zwei bis acht Jahren. Bei anderen Hunderassen tritt die Erkrankung eher selten auf.
Unter Kryptorchismus versteht man das nicht Vorhandensein eines oder beider Hoden im Hodensack des Hengstes. Es handelt sich dabei um eine beim Pferd relativ häufig vorkommende Entwicklungsstörung, die bei allen Pferderassen vorkommen kann. Umgangssprachlich werden diese Hengste auch als „Klopp-, Spitz- oder Urhengste“ bezeichnet. Da ein Großteil der kryptorchiden Hengste unfruchtbar ist, hat diese Erkrankung in Bezug auf die Pferdzucht auch eine wirtschaftliche Bedeutung.
Bei einem Melanom handelt es sich um einen Tumor, der aus den Pigmentzellen der Haut, den Melanozyten hervorgeht. Der Tumor produziert Zellen, die Melanin, den dunklen Farbstoff der Haut, enthalten. Ist der Tumor gutartig, spricht man von einem Melanom, ist er bösartig, von einem Melanosarkom. In der Humanmedizin bezeichnet man Melanome gewöhnlich als „schwarzen Hautkrebs“.
Unter (Röntgen-) Durchleuchtung versteht man eine bildgebende Untersuchungsmethode, bei der mit Hilfe von Röntgenstrahlen bewegte Bildserien des zu untersuchenden Körperteils erstellt werden. Das Röntgengerät ist dabei durch einen c-förmigen Arm (=C-Bogen) frei beweglich, so dass das Körperteil oder Organ aus allen Winkeln in Echtzeit am Monitor betrachtet werden kann.
Bei der Staupe handelt es sich um eine seit Langem bekannte und hochansteckende Virus-Infektion, an der verschiedene, fleischfressende Wildtiere sowie Hunde und Frettchen erkranken können. Nach ihrem Entdecker, Henri Carré wird sie auch als Carrésche Krankheit bezeichnet. Seit der 1960 eingeführten Schutz-Impfung haben sich die Seuchenzüge und Verlustraten deutlich reduziert, allerdings werden mit nachlassender Impfmoral und dem ständig steigenden Hunde-Import aus Osteuropa auch in Deutschland wieder vermehrt Staupe-Erkrankungen nachgewiesen.
Unter einer Gastritis versteht man eine Entzündung der Magenschleimhaut, die beim Hund durch oberflächliche oder tiefe Verletzungen entstehen kann. Dauerhafte Reizungen der Magenschleimhaut können zu chronischen Entzündungen und letztendlich zu einem Magengeschwür führen. Die Erkrankung kann einen akuten oder chronischen Verlauf nehmen.
Wie der Mensch oder der Hund kann auch das Pferd an einer Leistungsschwäche des Herzens leiden. Bei einer Herzinsuffienz (=Herzschwäche) kann das Herz nicht mehr genügend Blut durch den Körper pumpen, wodurch es zu einer Sauerstoffunterversorgung der Zellen und zu einem Blutrückstau im Körper- und Lungenkreislauf kommt.