Die Kaninchenpest oder medizinisch Myxomatose ist eine in ganz Mitteleuropa verbreitete gefährliche Virusinfektion der Haus- und Wildkaninchen. Die Erkrankung ist hochansteckend und kann in ungeschützten Beständen seuchenartige Züge annehmen. Als vorbeugender Schutz steht eine wirksame Schutzimpfung zur Verfügung. Feldhasen dagegen sind dem Erreger gegenüber nahezu unempfindlich.
Der Erreger der Myxomatose ist ein Virus aus der Familie der Pockenviren. Die Infektion kann durch verschieden Stämme des Virus mit unterschiedlich starker Virulenz (= krankmachenden Eigenschaften) hervorgerufen werden. Die Übertragung des Virus erfolgt hauptsächlich über blutsaugende Insekten (Stechmücke, Kaninchenfloh), aber auch über direkten Kontakt zu infizierten Artgenossen oder verunreinigte Gegenstände. Nach der Ansteckung dringt das Virus über die Schleimhäute der oberen Atemwege, der Augen sowie des Genitaltrakts oder über Verletzungen der äußeren Haut in den Körper des Kaninchens ein. In Tieren, die die Erkrankung überleben, kann das Virus noch bis zu 6 Monate nach der Erkrankung ansteckungsfähig bleiben. Diese Tiere sowie viele Wildkaninchen gelten daher als Virusreservoir.
Die Erkrankung tritt gehäuft in den wärmeren und feuchten Monaten des Jahres auf und wird durch engen Kontakt vieler Kaninchen begünstigt. Das Virus kann in der Umwelt, in Kot oder verschmutztem Material Monate lang vermehrungsfähig bleiben.
Nach einer Inkubationszeit (= Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten klinischer Symptome) von 3 bis 10 Tagen treten die ersten meist sehr typischen Krankheitsanzeichen auf. Es werden die ödematöse und die knotige Form der Myxomatose unterschieden, wobei auch Mischformen aus beiden vorkommen können. In der Regel verläuft die ödematöse Form schwerwiegender und endet nahezu immer tödlich, wohingegen die knotige Form deutlich milder verläuft.
Zu den ersten Symptomen der häufigeren ödematösen Form gehören meist teigige Schwellungen an Mund, Augen, Nase, Ohren und Pfoten, die durch die Virusvermehrung und daraus resultierender Flüssigkeitseinlagerung entstehen. Die betroffenen Kaninchen leiden unter Bindehautentzündungen und vermehrtem Tränenfluss. Der Kopf wirkt infolge der Schwellungen oft sehr unförmig. Auch die After- und Genitalregion ist gerötet, entzündet und geschwollen. Der Allgemeinzustand der Tiere verschlechtert sich zusehends, es kommt zu Fieber und häufig auch zu bakteriellen Sekundärinfektionen, die zu eitrigem Nasen- und Augenausfluss führen.
Bei der knotigen Form kommt es vorrangig zu knötchenartigen Hautveränderungen, die zum Teil auch aufbrechen können, aber auch wieder abheilen. Das Allgemeinbefinden der betroffenen Kaninchen ist meist nur geringgradig gestört und auch Schluck- und Atembeschwerden sind weniger stark ausgeprägt als bei der ödematösen Form. Die Erkrankung nimmt einen eher chronischen Verlauf.
Die Erkrankung nimmt einen sehr schnellen Verlauf. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Schluck- und Atembeschwerden, die Tiere können daher kaum noch fressen und trinken und entkräften innerhalb weniger Tage und verenden. Besonders aggressive Virus-Stämme führen zu einem perakuten (= extrem schnellen) Verlauf, bei dem die Tiere häufig ohne Ausprägung aller Symptome bereits nach wenigen Tagen sterben.
Anhand der typischen klinischen Symptome insbesondere bei der ödematösen Form und einem entsprechenden Vorbericht (fehlender Impfschutz) kann der Tierarzt meist bereits eine Verdachtsdiagnose stellen. Um den Verdacht zu bestätigen kann ein Abstrich oder eine Gewebeprobe notwendig sein.
Eine ursächliche Behandlung der Myxomatose ist nicht möglich. Bei mildem Krankheitsverlauf können die Tiere symptomatisch behandelt werden, gelegentlich kann es auch zu einer Spontanheilung kommen. Überlebende Tiere scheiden jedoch auch nach Ende der Erkrankung noch über Monate Erreger aus und entwickeln keine körpereigene Abwehr gegen das Virus. In den meisten Fällen ist der Krankheitsverlauf jedoch sehr aggressiv und fast immer auch trotz Therapie tödlich, so dass eine Behandlung aus seuchenhygienischer Sicht daher nicht ratsam ist. Bei bereits stark ausgeprägten Schluck- und Atembeschwerden sollte das Kaninchen aus Gründen des Tierschutzes eingeschläfert werden.
Die Heilungsaussichten der Erkrankung bei ungeimpften Tieren sind, abgesehen von gelegentlichen Spontanheilungen in der Regel ungünstig. Geimpfte Tiere zeigen einen sehr abgemilderten Krankheitsverlauf und haben daher eine deutlich bessere Prognose.
Der einzig wirksame Schutz zur Vorbeugung der Myxomatose ist die Schutzimpfung. Die Impfung schützt nicht vor der Erkrankung, führt bei Ansteckung jedoch zu einem stark abgemilderten Krankheitsverlauf mit deutlich höherer Überlebenschance. Um den Infektionsdruck möglichst niedrig zu halten ist es allerdings sinnvoll, einen hohen Prozentsatz aller Kaninchen zu impfen. Die Ständige Impfkomission Veterinärmedizin (=StiKo Vet), ein Gremium aus tiermedizinischen Experten, empfiehlt die Impfung gegen Myxomatose deswegen als „Core-Komponente“, was bedeutet, dass jedes Zucht- wie Hauskaninchen zu jeder Zeit gegen diese Krankheit geschützt sein sollte. In Deutschland stehen unterschiedliche Impfstoffe, meist als Kombinationsimpfstoffe gegen Myxomatose und RHD zur Verfügung. Die Impfung kann je nach Impfstoff ab einem Alter von fünf, sechs oder zehn Wochen durchgeführt werden, benötigt teilweise eine zweite Impfung nach vier Wochen und schützt zuverlässig für ein halbes beziehungsweise ein Jahr. Über petsXL kann dir deine Tierarztpraxis einen individuellen Impfplan für dein Kaninchen schicken und du bekommst automatisch Benachrichtigungen, wenn wieder du wieder einen Termin vereinbaren solltest.
Mit Hilfe einiger einfacher Maßnahmen kannst du auch bereits als Besitzer dafür sorgen, dass dein Kaninchen einem geringeren Infektionsrisiko ausgesetzt wird. Dazu gehören das tägliche Reinigen und konstante sauber halten des Kaninchen-Käfigs, das Absuchen von Grünfutter nach Insekten sowie die Vermeidung des Kontakts mit Wildkaninchen.
Leben Freigänger oder Wohnungskatzen gesünder und glücklicher? Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile und was passt zu meiner Katze und meiner Lebenssituation am besten? Hier findest du nützliche Informationen zur Entscheidungsfindung.
So wie wir Menschen und der Hund erkranken auch immer mehr Katzen an der Stoffwechselkrankheit Diabetes. Die Zuckerkrankheit der Katze unterscheidet sich jedoch in einigen wesentlichen Aspekten von der des Hundes und des Menschen. Betroffen sind vor allem kastrierte Kater mittleren Alters. Maine Coon und Siamkatzen weisen eine erhöhte Anfälligkeit für Diabetes auf.
Für Besitzer und Reiter oft ein dramatischer Anblick: von einem Tag auf den anderen zeigt dein Pferd plötzlich eine hochgradige Lahmheit. Die betroffene Gliedmaße wird vermehrt geschont oder gar nicht mehr richtig aufgesetzt. Gelegentlich, jedoch nicht immer, fühlt sich der betroffene Huf wärmer an als die anderen Hufe. Es ist offensichtlich, dein Pferd hat starke Schmerzen und du vermutest das Schlimmste. Nicht selten handelt es sich dabei aber lediglich um ein Hufgeschwür. Der umgangssprachliche Begriff Hufgeschwür ist jedoch irreführend, da es sich nicht um ein Geschwür oder eine Gewebewucherung handelt, sondern um eine eitrige Entzündung in Form eines Abszesses. Rufe in einem solchen Fall bitte umgehend einen Tierarzt, der dein Tier untersucht, einen Verdacht gegebenenfalls bestätigen und sofort behandeln kann.
Rotz, oft auch als Hautrotz oder Hautwurm bezeichnet, gehört zu den am längsten bekannten Erkrankungen des Pferdes. Es handelt sich dabei um eine bakterielle, seuchenhaft auftretende Infektionskrankheit, die durch eitrige Haut- und Schleimhautgeschwüre und einen meist chronischen Verlauf gekennzeichnet ist. Während die Erkrankung in Asien, Afrika und Südamerika noch verbreitet ist, gilt sie in Deutschland bereits seit 1956 als ausgerottet, obwohl sie im Jahr 2015 zum ersten Mal wieder bei einem Pferd festgestellt wurde. Aufgrund der Gefahr auch für den Menschen ist die Erkrankung nach wie vor meldepflichtig.
Sicher siehst du oft, wie deine Samtpfote sich gründlich abschleckt und dabei auch die eine oder andere Stelle im Fell energisch bearbeitet. Katzen pflegen sich selbst. Dennoch ist es nützlich, sie bei ihrer Fellpflege zu unterstützen, nicht zuletzt, um mögliche Parasiten zu finden und direkt zu beseitigen. Auch der Fellwechsel wird für deine Katze angenehmer, wenn ausgefallene Haare regelmäßig ausgebürstet werden. Vor allem bei bestimmten Rassen wie Angora- oder Perserkatzen solltest du täglich dranbleiben, damit dein Liebling gepflegt und gesund bleibt.
Der Hautpilz, auch als Dermatomykose bezeichnet, gehört zu den häufigsten infektiösen Hauterkrankungen der Katze. Er ähnelt in seinem Erscheinungsbild vielen anderen Hauterkrankungen und ist daher nicht immer leicht zu diagnostizieren. Viele Pilzarten sind auch auf den Menschen übertragbar, es handelt sich also um eine Zoonose.
Um diese schon seit 2000 Jahren bekannte Krankheit wirklich zu verstehen ist es zuallererst einmal wichtig den Aufbau der Hufrolle zu kennen. Oftmals heißt es unter Reitern: „Mein Pferd ist lahm, es hat Hufrolle.“ Genaugenommen hat aber jedes Pferd eine Hufrolle, diese Bezeichnung steht nämlich erst einmal nur für den anatomischen Aufbau aus Strahlbein, Schleimbeutel und tiefer Beugesehne. Das Strahlbein ist ein kleiner, länglicher, wie ein Weberschiffchen geformter Knochen, der quer an der Rückseite des Hufgelenkes unter der tiefen Beugesehne liegt. Zwischen der Sehne und dem Strahlbein befindet sich außerdem der Hufrollenschleimbeutel, ein kleines flüssigkeitsgefülltes Säckchen, dass Druck und Reibung zwischen Sehne und Knochen verhindern soll. Erst der Begriff Hufrollenentzündung bzw. Podotrochlose beschreibt die eigentliche Erkrankung, die alle drei Bestandteile betreffen kann.
Die Mitralklappenendokardiose (=MMVD) ist eine chronisch degenerative Erkrankung der Herzklappen. Sie stellt die häufigste Herzerkrankung des Hundes dar und betrifft vor allem ältere Hunde kleinerer Rassen. Eine Ausnahme stellt der Cavalier King Charles Spaniel dar, der häufig schon im Alter von 1,5 bis zwei Jahren erkrankt.
Das Pferdemaul ist ein sensibler Bereich. Nicht nur für die Futteraufnahme, sondern auch für das Reiten mit Zäumung und Mundstück spielen gesunde Zähne eine wichtige Rolle. So manches Kopfschlagen oder Unruhe unter dem Sattel können ihren Ursprung im Maul des Pferdes haben.
Unter einer Venenentzündung oder Phlebitis versteht man eine entzündliche Veränderung der Venenwand. Beim Pferd sind oft die beiden jeweils seitlich am Hals in der sogenannten Drosselrinne liegenden Jugularvenen betroffen, die Blut aus dem Kopfbereich in Richtung Herz transportieren. Aufgrund ihrer Lage und leichten Zugänglichkeit werden sie am häufigsten für Injektionen, Infusionen oder das Legen von Venenkathetern genutzt.
Deine Katze ist bestimmt ab und an für Abwechslung dankbar, vor allem wenn sie permanent in der Wohnung lebt. Natürlich spielen nicht nur Wohnungskatzen gern mit ihrem Menschen, auch Freigänger haben Spaß daran.
Bist du auch fasziniert von der Schönheit, Intelligenz und Charakterstärke der fröhlichen, verspielten Mitbewohner? Wunderbar! Dann haben wir hier einige Tipps für dich.