Arthrose - erkennen und vorbeugen

Welche Pferde bekommen Arthrose? Sehr häufig trifft es ältere Pferde, die schon einige Kilometer in ihrem Leben gelaufen sind oder solche, die einige Zeit aktiv im Sport gelaufen sind. Aber auch Pferde, die generell keine artgerechte und regelmäßige Bewegung erhalten haben, können an Arthrose erkranken. Im Grunde kann man es aber nicht pauschal sagen. Es ist auch gar nicht so einfach, eine Arthrose direkt im Anfangsstadium zu erkennen. Manchmal denkt der Pferdebesitzer an eine kleine temporäre Überlastungsphase, wenn sein Pferd nur schwer aus dem Stroh kommt. Oder man glaubt, es liegt am kalten Winter, dass das Pferd ein bisschen steifbeinig daherkommt. Wer läuft schon gern bei minus 15 Grad locker los? Wo fängt also Arthrose an und wie geht ein Pferdebesitzer am besten damit um?

INHALT
Symptome So entsteht eine Arthrose Wie Sie Ihr Pferd unterstützen
Symptome

Irgendwann ist es zur Regel geworden. Dein Pferd braucht immer länger und länger, um so richtig in Gang zu kommen. Du hast das Gefühl, dass dein Pferd steif und irgendwie unbeweglich ist. Vielleicht stolpert es öfter mal, irgendwann hast du vielleicht sogar das Gefühl, dein Pferd hat leichte Schmerzen beim Laufen. Das können die ersten Anzeichen dafür sein, dass dein Pferd eine Arthrose bekommt. Diese Erkrankung kommt meist schleichend und wird dir wahrscheinlich nicht direkt auffallen.

Folgende Symptome können auf eine Arthrose hindeuten:

  • Das Pferd hat Probleme beim Aufstehen und Hinlegen.
  • Das Pferd fühlt sich steif und unbeweglich an beim Reiten.
  • Das Pferd kann bestimmte Bewegungen auch ohne Reiter nicht mehr ausführen wie früher.
  • Das Pferd lahmt.
  • Das Pferd lahmt nur zu Beginn einer Bewegungseinheit, „läuft sich dann aber ein“.
  • Das Pferd hat Verdickungen an den Gelenken.
  • Das Pferd hat warme, angeschwollene Beine und Gelenke, die schmerzen (Gelenksentzündung = Arthritis).

Pferd mit Arthrose im Gelenk
So entsteht eine Arthrose

Eine Arthrose ist eine degenerative (=durch Verschleiß bedingte) Gelenkserkrankung. Ein Gelenk ist das bewegliche Verbindungsstück zwischen zwei oder mehr Knochen. Damit die Bewegung reibungslos ablaufen kann, befindet sich ein gleitfähiger Knorpel über dem Knochen innerhalb des Gelenkes. Das Gelenk ist von der so genannten Gelenkkapsel umschlossen und mit einer zähflüssigen, gleitenden Substanz gefüllt, der Gelenkschmiere. Von außen wird das Gelenk durch Bänder stabilisiert.

Bei einer Arthrose wird über eine schleichende Zustandsveränderung, einen Verschleiß, das Gelenk „zerstört“. Im Grunde ist es der Knorpel, der sich abnutzt, so dass schließlich Knochen auf Knochen reibt. Voranschreitend wird die Gelenkschmiere immer flüssiger in ihrer Konsistenz und ihre Fähigkeit, die Bewegung geschmeidig zu halten, geht dadurch verloren. Außerdem kommt es immer wieder zu Entzündungen im Gelenk, also zu einer akuten Arthritis. Knochenzubildungen oder entzündete Bänder sind weitere mögliche Folgen. Die normale Funktion des Gelenks wird eingeschränkt und das Pferd hat Schmerzen.

Pferd mit deformierten Beinen
Durch hochgradige Arthrosen verlieren die Gelenke ihre natürliche Form
Wie Sie Ihr Pferd unterstützen

Ist die Diagnose bei deinem Pferd bereits gestellt, ist es wichtig, auf ein paar Faktoren besonders zu achten.

  • Vermeidung harter Liegeflächen
  • Verabreichung spezieller auf die Erkrankung abgestimmter Futtermittel, ggf. auch entsprechende Ergänzungsfuttermittel
  • Verhinderung von Übergewicht -> Über petsXL Gesundheitspass kannst du die Gewichtsdaten deines Pferdes übersichtlich speichern und kontrollieren.
  • Adäquate Aufwärmphase und angepasstes Training
  • Keine zu langen Trainingspausen
  • Regelmäßige Hufpflege und korrekter Hufbeschlag
  • Regelmäßige tierärztliche Kontrolluntersuchungen

Um die Gelenkgesundheit langfristig aufrecht zu erhalten, ist also eine artgerechte Haltung, individuell angepasstes Training und eine ausgewogene Ernährung essenziell. Durch regelmäßige Bewegung wird einer Unterversorgung des Gelenkknorpels vorgebeugt, da dieser auf die Be- und Entlastung beim Laufen angewiesen ist. Nur so kann der Flüssigkeitsaustausch mit der Gelenkschmiere erfolgen, welche die benötigten Nährstoffe für dem Knorpel transportiert. Lange Stehzeiten sollten daher vermieden werden. Es gibt auch die Möglichkeit, mit Kollagenpeptiden den „zerstörten“ Bereich im Gelenk wiederaufzubauen. Kollagen ist ein wichtiger Bestandteil der Knorpelsubstanz. Durch orale Gabe eines entsprechenden Präparates kann die Kollagenbildung wieder angeregt werden.