Zahnfrakturen kommen beim Hund relativ häufig vor und entstehen meistens infolge des Spiels mit Steinen oder Stöckchen, bei Beißereien oder durch Unfälle. Dabei kann es zu kleinen, scharfkantigen Zahnschmelz-Absplitterungen bis hin zu größeren Defekten mit Eröffnung der Pulpa (= Nerv und Blutgefäße) kommen. Ist die Pulpahöhle eröffnet, sollte der Zahn schnellstmöglich behandelt werden, um die Infektionsgefahr einzudämmen und den Zahn zu erhalten. Betroffen sind vorrangig die Schneidezähne, die Eckzähne und der Reißzahn. Junge Hunde sind besonders gefährdet, da sich ihre Zähne noch im Aufbau befinden und daher deutlich instabiler sind als die erwachsener Hunde.
Um zu verstehen, was bei einer Zahnfraktur passiert, soll der allgemeine Aufbau des Zahnes kurz erläutert werden. Der Hundezahn setzt sich ähnlich wie beim Menschen aus den drei Substanzen Zement, Dentin und Schmelz zusammen. Zement ist eine knochenähnliche Substanz, die das Zahnfach im Kieferknochen auskleidet und die Zahnwurzel umschließt. Er gehört zum Halteapparat des Zahnes und ist verantwortlich für die Verankerung des Zahnes im Zahnfach.
Der sichtbare, oberhalb des Zahnfleisches liegende Anteil des Zahnes besteht zum einen aus dem innen liegenden, schmerzempfindlichen Dentin, und zum anderen aus dem schmerzunempfindlichen Zahnschmelz. Der Schmelz ist die härteste Substanz des Körpers, kann jedoch bei Schädigungen nicht vom Körper regeneriert werden. Im Inneren des Zahnes liegt die Pulpa, ein Geflecht aus Nerven und Blutgefäßen, welches über den Wurzelkanal versorgt wird. Von den Zellen der Pulpa wird zeitlebens neues Dentin gebildet.
Im Fall leichter Absplitterungen mit nicht eröffneter Pulpahöhle zeigen die Hunde meistens gar keine Symptome. Der abgebrochene Zahn wird häufig nur durch Zufall oder bei einer Routine-Untersuchung beim Tierarzt entdeckt. Wurde die Pulpahöhle durch eine Fraktur eröffnet, können unterschiedlich stark ausgeprägte Krankheitsanzeichen auftreten. Zu den eher unspezifischen Symptomen gehören vermehrte Zungenbewegungen, Speicheln, Appetitlosigkeit, einseitiges Kauen, sowie Aggressivität und reduzierte Spiellust. In schwerwiegenden Fällen können jedoch auch starke Blutungen, Schwellungen und deutliche Schmerzreaktionen im Bereich des betroffenen Zahnes und des Kiefers auftreten.
Ein verletzter Zahn mit eröffneter Pulpahöhle gilt als zahnmedizinischer Notfall, der schnellstmöglich von einem tiermedizinischen Zahnspezialisten untersucht und behandelt werden sollte, um eine Infektion und letztendlich den Verlust des Zahnes zu verhindern. Ältere Frakturen stellen keinen akuten Notfall mehr da, müssen aber auch fachmännisch behandelt werden. Bleiben diese Frakturen lange unentdeckt, da der Hund sich scheinbar an die Schmerzen gewöhnt sind am Zahn selber nur minimale Verfärbungen zu erkennen. Über die eröffnete Pulpahöhle können jedoch Keime in das Innere des Zahnes eindringen und dort eine Pulpitis (= Entzündung der Pulpa) hervorrufen. Im weiteren Verlauf kann daraus eine Pulpanekrose (= Absterben des Nervs) entstehen, die auf umliegendes Weichteil- und Knochengewebe übergreifen kann. Gelangen die Keime ins Blut, können sie sich im Organismus ausbreiten und weitere Organe schädigen.
Je nach Lage und Ausmaß der Fraktur kann der Tierarzt diese bereits im Rahmen seiner klinischen Untersuchung in Verbindung mit einem ausführlichen Vorbericht diagnostizieren. Eine weiterführende Röntgenuntersuchung empfiehlt sich jedoch immer, um auch Frakturen, die unterhalb des Zahnfleisches im Bereich der Zahnwurzel liegen und Ausmaß und eventuelle Schäden am Kieferknochen darzustellen zu können.
Ist die Pulpahöhle nicht eröffnet und nur ein kleiner Teil des Zahnes abgesplittert, besteht keine Infektionsgefahr und die Behandlung beschränkt sich auf das Abschleifen und Polieren des verletzten Zahnes. Bei frischen Frakturen mit eröffnetem Wurzelkanal kann der Tierarzt den Zahn mit Hilfe einer Füllung am Leben erhalten. Unter Narkose wird dabei der obere Teil der Pulpa entfernt und der Zahn mit einer Füllung keimdicht verschlossen. Durch diese Behandlung werden die Dentin-bildenden Zellen angeregt neues Dentin zu bilden, das die empfindliche Pulpa zusätzlich schützt und den Zahn stabilisiert. Diese Behandlung ist jedoch bis maximal 72 Stunden nach der Verletzung und nur bei nicht infizierter Pulpa möglich. Auch das Alter des Hundes spielt eine entscheidende Rolle, da nur bei Hunden von bis zu zwei Jahren noch ein Dickenwachstum des Dentins stattfindet und diese Behandlung damit überhaupt ermöglicht.
Sind die Frakturen älter und die Pulpa bereits infiziert oder abgestorben, kann eine komplette Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden, um den Zahn zu erhalten. Auch diese Behandlung muss in Narkose durchgeführt werden. Dabei wird der gesamte Pulpainhalt entfernt, die Pulpahöhle gereinigt und vollständig aufgefüllt.
Sollte sich auf der Röntgenaufnahme ein bereits angegriffener Kieferknochen dargestellt haben, liegt die Verletzung des Zahnes vermutlich schon länger zurück. Eine Wurzelbehandlung ist in diesem Stadium nicht mehr möglich, der betreffende Zahn muss gezogen werden.
Die Heilungsaussichten richten sich nach dem Zeitpunkt der Diagnose und Behandlung einer Fraktur. Bei frühzeitigem Eingreifen können der Zahn und seine volle Funktionsfähigkeit erhalten werden. Je später mit der Behandlung begonnen wird, desto höher ist das Risiko von Infektionen und Knochenschäden, wodurch sich die Prognose erheblich verschlechtern kann.
Die Legg-Calvé-Perthes Krankheit wird auch als aseptische (= ohne Beteiligung von Krankheitserregern) Femurkopfnekrose (= Absterben des Oberschenkelkopfes) bezeichnet und beschreibt eine nicht-entzündliche Wachstumsstörung junger Hunde. Betroffen sind vor allem Zwerghunderassen und kleine Hunde im Alter von drei bis zehn Monaten.
Es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn man ein Pferd bereits als Jungpferd oder gar Fohlen kauft. Roh und als richtiges Greenhorn braucht das junge Pferd eine Menge Aufmerksamkeit und Wissen, aber es macht uns Reiter letztlich sehr stolz, den Weg zu einem tollen Reiter-Pferd-Team gemeinsam mit unserem Liebling zu gehen. Jeder Pferdebesitzer mit dem Plan das Pferd selber einzureiten zu wollen, sollte sich aber zuerst kritisch fragen, ob die reiterlichen Fähigkeiten dazu ausreichen und ob man die entsprechende Zeit zur Verfügung hat. In jedem Fall sollte man mit einem Trainer Hand in Hand zusammenarbeiten, um schon bei kleineren Problemen gemeinsam Lösungen zu finden. Schließlich geht es um die Basis, die Vorrausetzung für die weitere Ausbildung des Pferdes ist. Eine andere Möglichkeit ist es, das rohe Pferd zum Einreiten zu einem Profi zu geben, der die nötige Routine und Erfahrung im Anreiten junger Pferde besitzt. Oftmals reichen schon wenige Monate aus und man kann dann das Pferd wieder zu sich holen und gemeinsam mit einem Trainer weiter ausbilden.
Tumore der Harnblase oder der Harnröhre sind beim Hund eher selten, jedoch häufig bösartig. In den meisten Fällen handelt es sich um sogenannte Übergangszellkarzinome. Betroffen sind vorrangig ältere, weibliche Hunde. Ein gehäuftes Auftreten konnte bei den Rassen Scottish Terrier, Airedale Terrier, West Highland White Terrier und Beagle beobachtet werden.
Dieser Tumor, der von der Milz ausgeht, gehört zu den bösartigsten Krebserkrankungen des Hundes. Der Milztumor wächst sehr schnell und streut Tochtergeschwülste in sämtliche andere Organe, oft schon bevor der eigentliche Primärtumor entdeckt wird. Betroffen sind meist ältere Hunde im Alter von acht bis zehn Jahren.
Erkrankungen der Nieren kommen beim Pferd eher selten vor, werden jedoch aufgrund ihrer eher unspezifischen Symptome nicht immer sofort erkannt und daher oft erst zu spät behandelt. In vielen Fällen sind Nierenerkrankungen Begleit- oder Folgeerscheinungen anderer Krankheiten.
Diese fälschlicherweise oft auch als Katzen-Leukose bezeichnete Erkrankung wird durch das Feline Leukämie Virus hervorgerufen. Da das Virus jedoch neben bösartigen Tumoren des Lymphgewebes auch viele andere schwerwiegende Symptome verursacht, ist die Bezeichnung etwas irreführend.
Wie bei uns Menschen kann auch im Leben unserer Haustiere einmal ein chirurgischer oder diagnostischer Eingriff notwendig sein, der am wachen Tier nicht durchführbar ist. Für die meisten Operationen sowie einige diagnostische Eingriffe wie beispielsweise Endoskopien oder Zahnbehandlungen ist eine Narkose (= medikamentös induzierter Schlafzustand) notwendig, die auch bei einem gesunden Tier und einem Routine-Eingriff gewisse Risiken birgt. Wir erklären dir, was du vor und nach einem solchen Eingriff beachten musst, um diese Risiken möglichst gering zu halten und welche Komplikationen während einer Narkose auftreten können.
Unter einer Linsenluxation, medizinisch als Luxatio lentis bezeichnet, versteht man eine Erkrankung des Auges, bei der es zur Loslösung und Verlagerung der Linse aus ihrer natürlichen Position kommt. Durch Behinderung des Kammerwasserabflusses kann dieser Zustand schnell zu einer gefährlichen Erhöhung des Augeninnendruckes führen. Wird hier nicht rechtzeitig eingegriffen, droht eine Erblindung.
Das Wetter ist schön an diesem Wochenende und du machst einen langen Ausritt mit deinem Pferd. Doch schon zu Beginn der ersten Galoppstrecke macht sich das Pferd plötzlich sehr steif und beginnt ungewöhnlich stark zu schwitzen. Es möchte sich kaum noch bewegen und drückt den Rücken nach unten. Für einen einfachen Muskelkater erscheinen dir diese Anzeichen jedoch zu stark, außerdem hast du doch die letzten Tage gar nichts mit dem Pferd gemacht. Vermeide jede weitere Bewegung des Pferdes und verständige in einem solchen Fall immer umgehend den Tierarzt, denn die oben beschriebenen Symptome sind sehr schmerzhaft und können erste Anzeichen eines Kreuzverschlages sein. Da diese Muskelerkrankung gehäuft auftritt, nachdem die Pferde ein oder mehr Tage bei gleichbleibender Futterration nicht gearbeitet wurden, ist sie auch unter dem Namen „Feiertagskrankheit“ oder „Monday Morning Disease“ bekannt. Allerdings können auch regelmäßig gearbeitete Pferde erkranken. Eine besondere Gefährdung besteht für Jungpferde schwerer Rassen. Zu Zeiten schwer arbeitender Kutsch- und Arbeitspferde war diese Krankheit sehr gefürchtet. Heute tritt sie nur noch vereinzelt auf, meist bei leichtfuttrigen Pferden mit gutem Ernährungszustand.
Diese schon seit dem Mittelalter bekannte Erkrankung ist eine Bewegungsstörung und betrifft ausschließlich die Hinterbeine des Pferdes. Dabei werden ein oder beide Hintergliedmaßen beim Vorführen übermäßig und ruckartig gebeugt so dass der Fesselkopf fast den Bauch berührt und genauso schlagartig wieder abgesetzt. Das stechschrittartige Gangbild erinnert an das Stolzieren eines Hahnes, daher stammt auch der Name.
Milzbrand oder Anthrax ist eine akut, oft tödlich verlaufende Infektionskrankheit, für die vor allem Rinder und Schafe, aber auch Pferde sehr empfänglich sind. Das „verbrannte“ Aussehen der Milz erkrankter Tiere gab der Krankheit ihren Namen. Milzbrand ist weltweit verbreitet und gilt als Zoonose, da sie auch für den Menschen gefährlich ist. Sie zählt zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen, wird in Deutschland jedoch nur noch selten beobachtet. Das Milzbrand-Bakterium gilt als einer der gefährlichsten Erreger, der auch von Terroristen als biologische Waffe eingesetzt werden könnte.
In jedem Pferdestall ein Muss: die Box mit den wichtigsten Utensilien, um eine Erstversorgung oder kleinere Behandlungen beim Pferd selbst erledigen zu können.