Die periodische Augenentzündung ist seit über 2000 Jahren bekannt und die häufigste beim Pferd auftretende Augenerkrankung. Sie beschreibt eine wiederkehrende Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea: auch Aderhaut genannt) beim Pferd. In der Veterinärmedizin wird daher inzwischen die Bezeichnung „Equine rezidivierende Uveitis“ (kurz: ERU) verwendet. Die Erkrankung tritt wiederholt, anfangs in längeren und später in kürzeren Intervallen auf und kann zu erheblichen Beeinträchtigungen des Sehvermögens führen. Da die betroffenen Pferde oft an dieser Erkrankung erblindeten und man vermutete, dass sie mit den Mondphasen zusammenhing, wurde sie im Volksmund auch als Mondblindheit bezeichnet.
Die Symptome variieren sehr stark in Abhängigkeit von der Schwere der Entzündung und werden daher im Anfangsstadium auch oft übersehen. Mit Fortschreiten der Erkrankung steigern sich die Symptome und den Besitzern fällt ein zusammengekniffenes Auge oder ein vermehrter Tränenfluss auf. Da die Abgrenzung zwischen einer eher harmlosen Bindehautentzündung und der schwereren inneren Augenentzündung (die oft auch mit einer Rötung der Bindehaut einhergeht) für den Tierhalter nicht immer einfach ist, sollte bei einem solchen Verdacht immer umgehend ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.
Die im Inneren des Auges ablaufenden Entzündungsprozesse führen je nach genauer Lokalisation zu mehr oder weniger intensiven Schmerzen, die jedoch nicht immer gleich stark von jedem Pferd gezeigt werden. Charakteristisch für die ERU ist das wiederkehrende Auftreten, wodurch sie sich von anderen Augenentzündungen mit ähnlichen Symptomen abgrenzt. Zu den typischen Symptomen einer ERU gehören ein vermehrter Tränenfluss, eine starke Lichtscheue, eine Schwellung und Wärme der Augenlider, ein starker Lidkrampf, enggestellte Pupillen und in einigen Fällen auch Schäden an der Hornhaut. Im weiteren Verlauf der Erkrankung können Apathie und Fieber auftreten.
Um eine exakte Diagnose stellen zu können, ist die Vorgeschichte für den Tierarzt von enormer Bedeutung. Nur so kann er eine einfache von einer periodischen Augenentzündung unterscheiden. Zusätzlich zur allgemeinen Untersuchung wird der Tierarzt eine spezielle Augenuntersuchung mittels Augenspiegel durchführen, um das Augeninnere und den Augenhintergrund genauer betrachten zu können. Die Diagnose ist in den meisten Fällen anhand der eindeutigen klinischen Symptome zu stellen. Ein sicherer Nachweis von Leptospiren-Antikörpern gelingt allerdings nur mit Hilfe einer in Kurznarkose durchgeführten Entnahme von Flüssigkeit aus der vorderen Augenkammer. Eine Blutuntersuchung empfiehlt sich in jedem Fall, um Informationen über den allgemeinen Gesundheitsstatus des Pferdes und eventuelle Entzündungsparameter zu erhalten.
Die Aderhaut (Uvea) des Pferdeauges ist leider sehr empfänglich für Entzündungen. Aus diesem Grund können verschiedene allgemeine Erkrankungen wie Druse oder andere Atemwegserkrankungen eine Augenentzündung zur Folge haben. Trotz intensiver Forschungsarbeit sind nach wie vor jedoch noch nicht alle Faktoren bekannt, die an der Entstehung der ERU beteiligt sind. Nach neuesten Erkenntnissen kommen die folgenden Faktoren als Auslöser in Frage:
Wurden insbesondere die Leptospiren lange als vorrangiger Auslöser der ERU angesehen, wird heute vielmehr davon ausgegangen, dass die Bakterien in erster Linie die Barriere zwischen Blut und Auge (die sogenannte "Blut-Augen-Schranke) durchbrechen und damit zu autoimmunvermittelten Prozessen im Innenauge führen. Der periodische Charakter der Entzündung entsteht durch im Auge verbleibenden Entzündungsprodukte, die bei einem erneuten Kontakt mit dem Antigen ein wiederholtes Entzündungsgeschehen einleiten.
Durch den Entzündungsprozess können zwischen Regenbogenhaut und Linse Verklebungen entstehen, die zusammen mit Entzündungsprodukten, die sich auf dem hinteren Teil der Linse ablagern, zu einer Linsentrübung führen können. Die Entzündung führt auch im Glaskörper zu Trübungen mit membranartigen Einlagerungen, die die Sicht weiter einschränken. Eine verfärbte Regenbogenhaut und Fibrinablagerungen in der vorderen Augenkammer können auch nach der akuten Phase noch vom Tierarzt festgestellt werden. Bereits 4 bis 8 Wochen nach Abklingen des ersten Schubs kann es zur erneuten Entzündung kommen. Die Abstände zwischen den einzelnen Schüben sind anfangs ähnlich, können sich jedoch im weiteren Verlauf auch deutlich verkürzen. Folgeschäden der Entzündungen können die Hornhaut-, Linsen- sowie die Glaskörpertrübung sein, ein erhöhter oder erniedrigter Augeninnendruck und Verklebungen zwischen der Regenbogenhaut und der Linse. Kommt es durch mehrmalige unbehandelte Entzündungsschübe zu einer Ablösung der Netzhaut vom Augenhintergrund führt dies in den meisten Fällen zu einer irreversiblen Erblindung des Pferdes.
Im akuten Stadium der Erkrankung erfolgt die konservative, lokale Behandlung des erkrankten Auges. Hierfür werden je nach Grad der Entzündung und der Symptome schmerz- und entzündungshemmende Augensalben oder -tropfen eingesetzt. Pupillenerweiternde Medikamente sind nur dann sinnvoll, wenn auch eine starke Pupillenverengung vorliegt. Kommen diese Präparate zum Einsatz, darf das betreffende Auge in den darauffolgenden Tagen keinem starken Sonnenlicht ausgesetzt werden, da die normale Pupillenreaktion durch die Medikation in den ersten Tagen verhindert wird. Eine dunkle Box oder eine entsprechende Augenmaske bieten Schutz und verhindern, dass durch einen zu starken Lichteinfall die Netzhaut geschädigt werden könnte. Besprich mit deinem Tierarzt, welche Augensalben oder -tropfen im Einzelfall sinnvoll sind und ob auch allgemeine Schmerzmittel oder Entzündungshemmer verabreicht werden müssen.
Rein medikamentös ist die Erkrankung jedoch meist nicht in den Griff zu bekommen. Um eine fortschreitende Schädigung des Auges und neue Entzündungsschübe zu verhindern, besteht die Möglichkeit einer Glaskörperoperation. Die sogenannte "Vitrektomie" bezeichnet die Entfernung des Glaskörperinhalts inklusive aller Entzündungsprodukte und Bakterien und die nachfolgende Auffüllung mit einer Ersatzflüssigkeit. Empfohlen wird diese Operationstechnik nahezu ausschließlich für Leptospiren-bedingte Entzündungen. Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt und wird nur von wenigen darauf spezialisierten Tierärzten durchgeführt. Bestehen noch keine Schädigungen von Linse oder Netzhaut, sind die Erfolgsaussichten dieser Operation sehr gut, da auch die Seefähigkeit durch Entnahme der getrübten Glaskörperinhalts verbessert wird. Nichtsdestotrotz sind jede Operation und jede Narkose immer auch mit Risiken verbunden. Daher wird dein Tierarzt mit dir besprechen, inwieweit eine Operation bei deinem Pferd sinnvoll ist.
Wird eine Glaskörper-Operation aufgrund zu weit fortgeschrittener Schädigung des Auges vom Tierarzt nicht empfohlen, gibt es die Möglichkeit weitere Entzündungsschübe durch die Implantation eines Chemotherapeutikums langfristig zu unterdrücken.
Je früher eine Behandlung eingeleitet wird und je weniger die Augen geschädigt sind desto besser sind die Aussichten auf den vollständigen Erhalt der Sehfähigkeit des Auges. Mit Hilfe der Vitrektomie können inzwischen viele von ERU betroffen Pferde vor einem Fortschreiten der Erkrankung geschützt werden. Sind durch die Entzündung bereits irreparable Schäden an Linse oder Netzhaut entstanden, ist die Prognose als sehr schlecht einzustufen und mit einer Erblindung zu rechnen.
Aufgrund der vielschichtigen Ursachen der ERU ist eine umfassende Prophylaxe kaum zu erreichen. Ein wichtiger Aspekt in der Gesunderhaltung des Pferdeauges sind aber gute Haltungsbedingungen, gute Futter- und Einstreuqualität und hygienische Tränken. Da Mäuse als Überträger der Leptospiren gelten, ist auch auf eine adäquate Schädlingsbekämpfung im Stall zu achten.
Es empfiehlt sich außerdem regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durch den Tierarzt bei jedem einzelnen Pferd durchführen zu lassen, um mögliche Veränderungen oder Erkrankungen frühzeitig aufdecken zu können.
Unter einer Uveitis versteht man eine Entzündung der Aderhaut des Auges. Sie kann in eine vordere und eine hintere Entzündung unterteilt werden und äußert sich durch eine enge Pupille und gerötete Bindehäute.
Die Genickbeule wird wegen ihres Aussehens auch als Talpa, was Maulwurfsgeschwulst bedeutet, bezeichnet. Sie beschreibt alle entzündlichen Umfangsvermehrungen der Weichteile im Genickbereich des Pferdes. Die Mehrzahl der Fälle sind auf Entzündungen der unter dem Nackenband liegenden Schleimbeutel zurückzuführen.
Schon in den vergangenen Jahrhunderten spielte der Blick ins Pferdemaul eine wichtige Rolle, allerdings vorrangig, um das Alter des Pferdes zu bestimmen. Heutzutage geht es eher um die Themen Zahnpflege und Zahnerkrankungen beim Pferd. Zahnhygiene ist ein durchaus wichtiger Aspekt in der Gesunderhaltung des Pferdes. Die regelmäßige tierärztliche Kontrolle von Maulhöhle und Zähnen sollte mindestens einmal pro Jahr stattfinden. Die jährliche Kontrolluntersuchung und Routine-Zahnbehandlung kann von jeder Pferdepraxis durchgeführt werden. Bei speziellen Zahnproblemen oder Komplikationen empfiehlt es sich, eine auf Pferdezähne spezialisierte Praxis hinzuzuziehen. Typische Zahnprobleme beim Pferd sind Zahnstein sowie Haken- und Kantenbildung an den Backenzähnen durch ungleichmäßige Abnutzung. Bei der routinemäßigen Behandlung sind diese Befunde schnell behoben und Folgeschäden werden direkt abgewendet. Doch wie erkennen wir als Pferdebesitzer, ob unser Pferd Zahnprobleme hat?
Lust auf ein wenig Spiel und Spaß mit deinem Kaninchen? Kaninchen sind intelligente Tiere. Mit Geduld und den richtigen Schritten kann es auch ein „High Five“ oder „Platz“ vorführen.
Was für viele Menschen eine ausgelassene Tanznacht wird, ist leider für eine ganze Menge Hundebesitzer ein heikles Thema: Silvester mit dem Feuerwerk ängstigt unsere geräuschempfindlichen Vierbeiner und kann zu großen Problemen führen.
Der Winter fordert Menschen und Tiere anders als der Sommer. Der Körper muss sich auf die kalte, dunklere Jahreszeit einstellen. Wir können auch unserem Hund helfen, sehr gut durch den Winter zu kommen.
Von dieser wenig bekannten, neurologischen Erkrankung des Rückenmarks und der Wirbelsäule sind vor allem ältere, große Hunde ab einem Gewicht von 20 kg betroffen. Die Krankheit entwickelt sich sehr langsam, ist für den Hund jedoch sehr schmerzhaft und verursacht fortschreitende Lähmungserscheinungen im Bereich der Hinterhand.
Es passiert auf der Koppel oder auch in der Box, dein Pferd verletzt sich und blutet eventuell auch. Was ist zu tun? Nur ein kleiner Kratzer, eine Beule oder gar eine riesige, klaffende Fleischwunde? Muss ich den Tierarzt rufen oder kann ich das selbst versorgen und wenn ja, wie? Wie kann ich das Verletzungsrisiko in Zukunft minimieren? Durch Tritte, Bisse, Stürze oder auch Fremdkörper können Schnitt-, Stich- oder Schürfwunden, Prellungen, Quetschungen oder Verbrennungen beim Pferd entstehen, die je nach Schweregrad eine tierärztliche Behandlung erforderlich machen. Wie schwerwiegend eine Verletzung ist, hängt immer auch von ihrer Lokalisation und der Beteiligung umliegender Strukturen, wie etwa Muskeln, Sehnen oder Gelenke, ab. Wie bei uns Menschen werden auch beim Pferd gedeckte und offene Verletzungen unterschieden. Bei gedeckten Verletzungen ist die Haut des Pferdes unbeschädigt, weshalb diese Art der Verletzung nicht immer leicht zu erkennen ist. So kann es zum Bespiel durch einen Tritt zu einem Bluterguss gekommen sein, der uns als Besitzer eventuell erst beim Putzen oder durch ein Lahmen des Pferdes auffällt. Bei Beschädigung der Haut spricht man von offenen Verletzungen oder auch Wunden. Es kommt zu mehr oder weniger starken Blutungen, aber auch hier können kleinere Wunden aufgrund des Fells übersehen werden.
Bewegt sich dein Hund steifer, mag nicht mehr die Treppe runter gehen oder ins Auto springen? Lahmt er oder ist ein Gelenk geschwollen? Rund 20% aller Hunde entwickeln im Laufe ihres Lebens Gelenk-Erkrankungen wie Arthritis und Arthrose. Doch was ist der Unterschied?
Die Ohrenentzündung des Hundes ist einer der häufigsten Vorstellungsgründe in der Tierarztpraxis. Oft wird die Erkrankung jedoch zu spät erkannt und nicht konsequent behandelt. Der anatomische Aufbau des Gehörgangs beim Hund und dessen Länge begünstigen das Auftreten von Entzündungen. Aufgrund verschiedener Faktoren sind einige Hunderassen noch anfälliger für Entzündungen im Bereich der Ohren. Die Außenohrentzündung, auch Ohrenzwang genannt, tritt am häufigsten auf. Mittel- und Innenohrentzündungen kommen seltener vor. Diese können sich aber, sofern sie nicht frühzeitig erkannt werden, zu behandlungsintensiven, chronischen Erkrankungen entwickeln.
Der Hautpilz, auch als Dermatomykose bezeichnet, gehört zu den häufigsten infektiösen Hauterkrankungen der Katze. Er ähnelt in seinem Erscheinungsbild vielen anderen Hauterkrankungen und ist daher nicht immer leicht zu diagnostizieren. Viele Pilzarten sind auch auf den Menschen übertragbar, es handelt sich also um eine Zoonose.
Wenn sich unser Pferd vermehrt scheuert, sollten wir genauer hinschauen, da Juckreiz das Leitsymptom vieler Hautkrankheiten oder Allergien beim Pferd sein kann. Aber auch einige Stoffwechselerkrankungen können beim Pferd Juckreiz hervorrufen. Dieser Zustand ist sehr belastend für dein Tier und sollte daher zeitnah durch einen Tierarzt untersucht und behandelt werden.