Milztumor - regelmäßige Vorsorge kann Leben retten

Dieser Tumor, der von der Milz ausgeht, gehört zu den bösartigsten Krebserkrankungen des Hundes. Der Milztumor wächst sehr schnell und streut Tochtergeschwülste in sämtliche andere Organe, oft schon bevor der eigentliche Primärtumor entdeckt wird. Betroffen sind meist ältere Hunde im Alter von acht bis zehn Jahren.

INHALT
Entstehung Symptome Diagnose Behandlung Prognose Prophylaxe
Entstehung

Die Milz gehört zu den Organen des Abwehrsystems und liegt im Bauchraum des Hundes in der Nähe des Magens. Zu ihren Aufgaben gehört die Bildung und Speicherung verschiedener Arten weißer Blutkörperchen, die der Abwehr körperfremder Stoffe dienen, und der Aussonderung überalterter roter Blutkörperchen. Bei jungen Hunden ist die Milz auch an der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt.

Grundsätzlich kann sich in der Milz anhand ihres Aufbaus jegliche Art von Tumor entwickeln, jedoch ist das Hämangiosarkom, ein von der Innenauskleidung der Gefäßwände ausgehender bindegewebiger Tumor, mit fast 85% der am häufigsten vorkommende Typ.

Obwohl sich die Tumorzellen über das Blut im Körper verteilen, finden sich trotz ihrer guten Blutversorgung in der Milz selten Metastasen (= Tochtergeschwülste). Von der Milz ausgehende Tumoren metastasieren jedoch sehr häufig in andere Organe. Am häufigsten betroffen sind Leber, Lunge und Herz, aber auch Knochen oder Haut können von Tochtergeschwülsten befallen sein.

Schema Hund Bauchorgane
1 Maulhöhle | 2 Speiseröhre | 3 Leber | 4 Magen | 5 Milz | 6 Bauchspeicheldrüse | 7 Dünndarm | 8 Dickdarm
Symptome

Die Anzeichen eines Hämangiosarkoms sind eher unspezifisch. Durch die Größe des Tumors kann es zum Druck auf andere Organe kommen, wodurch es zu Appetitverlust, Abmagerung, Atembeschwerden oder Erbrechen kommen kann. In vielen Fällen verläuft die Erkrankung jedoch ganz ohne erkennbare Symptome, bis es durch das Wachstum des Tumors zu einer Blutung in das Milzgewebe und den Bauchraum kommt. Schon einfaches Spazierengehen, ein Sprung aus dem Auto oder auf einen Baumstamm können eine solche Blutung auslösen. Betroffene Tiere zeigen akute Schocksymptome, kollabieren oder werden plötzliche apathisch (= teilnahmslos), hecheln und haben grau-weiße, statt rosafarbene Schleimhäute. Diese Situation stellt immer einen lebensbedrohlichen Notfall dar und der erkrankte Hund muss sofort in eine Tierklinik gebracht werden.

Diagnose

Die Diagnosestellung ist im Falle einer akuten inneren Blutung durch die charakteristischen Schocksymptome für den Tierarzt meist nicht sehr schwer. Auch der Vorbericht liefert in vielen Fällen wichtige Hinweise, da den Besitzern oft im Nachhinein einfällt, dass der Hund schon über ein paar Wochen oder sogar Monate hin etwas schlapper geworden ist. Bei älteren Hunden werden solche unspezifischen Symptome häufig dem fortgeschrittenen Alter des Tieres zugesprochen und nicht mit einer Erkrankung in Verbindung gebracht.

Mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung lässt sich eine Umfangsvermehrung an oder in der Milz feststellen, wobei der Tumortyp nur anhand einer Gewebeprobe (nach operativer Entfernung) bestätigt werden kann.

Hat der Tumor bereits eine gewisse Größe erreicht und es ist bisher nicht zur Blutung gekommen, kann er auch von außen ertastet werden. Auch hier ist die Ultraschalluntersuchung eine schonende und effektive Methode zur Sicherung der Diagnose. Eine Blutuntersuchung kann weitere Hinweise liefern und helfen die Erkrankung von einem Lymphosarkom oder einer Leukämie abzugrenzen. Es sollten jedoch immer auch Röntgenaufnahmen vom Brust- und Bauchraum erstellt werden, um eventuelle Tochtergeschwülste zu erkennen.

Behandlung

Eine operative Entfernung der Milz ist die einzige Möglichkeit, den Tumor zu behandeln. Sind bereits Metastasen in Lunge oder Leber vorhanden, beschränkt sich die Therapie auf die Schmerzbehandlung und die Erhaltung der restlichen Lebenszeit des Hundes, da ihm auch die Operation nicht mehr helfen kann.

Prognose

Die Heilungsaussichten hängen stark davon ab, um welche Art von Tumor es sich handelt und ob der Tumor bereits in andere Organe gestreut hat oder nicht. Bei geplatztem Tumor und Blutungen in die Bauchhöhle zählt jede Minute, jedoch überleben viele Hunde diese Schocksituation nicht. Die Prognose ist selbst nach erfolgreicher Entfernung der Milz und des Tumors als schlecht anzusehen, da es durch die Blutung zu einer massiven Verteilung von Tumorzellen im Bauchraum gekommen ist und sich mit hoher Wahrscheinlichkeit kurze Zeit nach der Operation Metastasen in anderen Organen bilden werden. Da aber auch gutartige Tumore oder einfache Blutergüsse in der Milz zu inneren Blutungen führen können, empfiehlt es sich trotzdem immer die operative Entfernung der Milz durchzuführen.

Prophylaxe

Die Entstehung eines Milztumors kann man nicht verhindern. Was du als Besitzer allerdings tun kannst, ist, deinen Hund in regelmäßigen Abständen beim Tierarzt untersuchen und ab einem gewissen Alter dabei auch mindestens einmal jährlich eine Ultraschalluntersuchung der Bauchhöhle vornehmen zu lassen. So kann ein frühzeitig erkannter Tumor eventuell schon vor seiner Metastasierung entfernt werden.