Milzbrand oder Anthrax ist eine akut, oft tödlich verlaufende Infektionskrankheit, für die vor allem Rinder und Schafe, aber auch Pferde sehr empfänglich sind. Das „verbrannte“ Aussehen der Milz erkrankter Tiere gab der Krankheit ihren Namen. Milzbrand ist weltweit verbreitet und gilt als Zoonose, da sie auch für den Menschen gefährlich ist. Sie zählt zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen, wird in Deutschland jedoch nur noch selten beobachtet. Das Milzbrand-Bakterium gilt als einer der gefährlichsten Erreger, der auch von Terroristen als biologische Waffe eingesetzt werden könnte.
Der Erreger des Milzbrandes ist das Bakterium Bacillus anthracis. Die eigentlich ansteckende Form sind die von Erreger gebildeten Sporen, die eine Dauerform des Bakteriums darstellen. Diese Sporen sind sehr widerstandsfähig und können über viele Jahre im Erdreich überdauern. Sie gelten als die widerstandsfähigsten Dauerformen im Reich der Bakterien. Selbst Fäulnis, Trockenheit oder der Gerbprozess und die Lederkonservierung töten sie nicht ab.
Lange Zeit waren Weideböden durch Ausscheidungen milzbranderkrankter Tiere oder Kadaver über Jahre oder Jahrzehnte verseucht. Die Übertragung erfolgt durch mit Milzbrandsporen verunreinigtes Futter oder Wasser, eine Ansteckung von Tier zu Tier findet nicht statt. Im tierischen oder menschlichen Organismus verwandeln sich die Sporen wieder in vermehrungsfähige Erreger zurück, wo sie hochpotente Gifte absondern, die das Gewebe durch Blutungen, starke Entzündungsreaktionen und Ödeme (= Wassereinlagerungen) zerstören.
Durch flächendeckende amtliche Bekämpfungsmaßnahmen und moderne Tierkörperbeseitigungsanlagen konnte die Erkrankung zumindest in Deutschland praktisch ausgerottet werden. Im Nahen und mittleren Osten kommt die Erkrankung jedoch noch regelmäßig vor, so dass weiterhin die Gefahr besteht, dass der Erreger durch Import tierischer Rohstoffe, wie etwa Häute, Felle, Haare oder Wolle, eingeschleppt werden kann.
Nach einer Inkubationszeit (= Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung) von nur ein bis zwei Tagen treten die ersten Symptome auf. Dabei werden unterschiedliche Verläufe der Erkrankung beschrieben.
Bei Pferden können perakute Verlaufsformen auftreten, bei denen die Tiere vor Auftreten klinischer Symptome während der Arbeit, im Stall oder auch auf der Weide plötzlich zusammenbrechen und sterben.
Die akute Verlaufsform ist gekennzeichnet durch hohes Fieber, erhöhte Herzfrequenz, erschwerte Atmung, blass-blaue Schleimhäute und Koliken mit blutigem Durchfall. Die Tiere sind zu Beginn stark erregt, zeigen dann im weiteren Verlauf depressives Verhalten, zunehmende Schwäche, einen schwankenden Gang und Muskelkrämpfe. Nach wenigen Stunden bis einigen Tagen kommt es zum Tod durch Ersticken.
Während des subakuten Verlaufs treten ähnliche Symptome auf wie in der akuten Verlaufsform, jedoch kommt es zwischendurch zur Besserung der Beschwerden. Es kann zu wiederkehrenden Koliken, nur geringfügig erhöhter Körpertemperatur und Unterkieferödemen (= Wassereinlagerungen) kommen. Der subakute Verlauf kann über Monate andauern und die betroffenen Pferde können genesen oder letztendlich an Koliken verenden.
Auch beim Pferd kann es zu einer lokalen Form des Milzbrand, dem Hautmilzbrand kommen. Hierbei bilden sich, meist nach einer Infektion mit dem Erreger durch blutsaugende Insekten, Eiterbeulen und Flüssigkeitsansammlungen in Haut und Unterhaut. Diese sogenannten Karbunkel finden sich gehäuft an Hals, Brust, Bauch und Gliedmaßen.
Am lebenden Tier kann und darf der Tierarzt nur eine Verdachtsdiagnose stellen, da die Entnahme von Probenmaterial im Hinblick auf eine potentielle Erregerverschleppung zu gefährlich ist. Die Erkrankung gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen, was bedeutet, dass bereits der Verdacht einer Infektion unverzüglich beim zuständigen Veterinäramt angezeigt werden muss.
Da das Blut verendeter Tiere große Mengen des Erregers enthält, die bei Kontakt zur Außenluft sofort Sporen bilden würden, dürfen die Tierkörper vor Ort auf keinen Fall aufgeschnitten werden. Tests zum Erregernachweis bleiben aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr ausschließlich speziellen Hochsicherheits-Laboren vorenthalten.
Da es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche handelt, sind eigenständige Behandlungsversuche verboten. Nach Anzeige des Verdachts einer Milzbrandinfektion leitet die zuständige Behörde die staatlich vorgeschriebenen Bekämpfungsmaßnahmen ein. Hierzu können auch die Tötung und unschädliche Beseitigung der erkrankten und verdächtigen Tiere gehören.
Mit Ausnahme des Hautmilzbrands ist die Prognose bei einer Milzbrandinfektion ungünstig. Aufgrund der Anzeigepflicht und gesetzlichen Vorschriften müssen die erkrankten oder verdächtigen Tiere meist ohnehin getötet werden.
Dank der gesetzlichen Vorschriften zur Milzbrandbekämpfung konnte die Erkrankung in Deutschland bereits so gut wie ausgelöscht werden. Es existiert zurzeit keine für Tiere zugelassene Schutzimpfung.
Kommt es in einem Bestand zu einem Milzbrandausbruch, können die folgenden prophylaktischen Maßnahmen dazu beitragen, dass sich der Erreger nicht weiterverbreitet:
Wie bei uns Menschen kann auch im Leben unserer Haustiere einmal ein chirurgischer oder diagnostischer Eingriff notwendig sein, der am wachen Tier nicht durchführbar ist. Für die meisten Operationen sowie einige diagnostische Eingriffe wie beispielsweise Endoskopien oder Zahnbehandlungen ist eine Narkose (= medikamentös induzierter Schlafzustand) notwendig, die auch bei einem gesunden Tier und einem Routine-Eingriff gewisse Risiken birgt. Wir erklären dir, was du vor und nach einem solchen Eingriff beachten musst, um diese Risiken möglichst gering zu halten und welche Komplikationen während einer Narkose auftreten können.
Unter einer Linsenluxation, medizinisch als Luxatio lentis bezeichnet, versteht man eine Erkrankung des Auges, bei der es zur Loslösung und Verlagerung der Linse aus ihrer natürlichen Position kommt. Durch Behinderung des Kammerwasserabflusses kann dieser Zustand schnell zu einer gefährlichen Erhöhung des Augeninnendruckes führen. Wird hier nicht rechtzeitig eingegriffen, droht eine Erblindung.
Das Wetter ist schön an diesem Wochenende und du machst einen langen Ausritt mit deinem Pferd. Doch schon zu Beginn der ersten Galoppstrecke macht sich das Pferd plötzlich sehr steif und beginnt ungewöhnlich stark zu schwitzen. Es möchte sich kaum noch bewegen und drückt den Rücken nach unten. Für einen einfachen Muskelkater erscheinen dir diese Anzeichen jedoch zu stark, außerdem hast du doch die letzten Tage gar nichts mit dem Pferd gemacht. Vermeide jede weitere Bewegung des Pferdes und verständige in einem solchen Fall immer umgehend den Tierarzt, denn die oben beschriebenen Symptome sind sehr schmerzhaft und können erste Anzeichen eines Kreuzverschlages sein. Da diese Muskelerkrankung gehäuft auftritt, nachdem die Pferde ein oder mehr Tage bei gleichbleibender Futterration nicht gearbeitet wurden, ist sie auch unter dem Namen „Feiertagskrankheit“ oder „Monday Morning Disease“ bekannt. Allerdings können auch regelmäßig gearbeitete Pferde erkranken. Eine besondere Gefährdung besteht für Jungpferde schwerer Rassen. Zu Zeiten schwer arbeitender Kutsch- und Arbeitspferde war diese Krankheit sehr gefürchtet. Heute tritt sie nur noch vereinzelt auf, meist bei leichtfuttrigen Pferden mit gutem Ernährungszustand.
Die Leukose stellt eine tumoröse Erkrankung des blutbildenden Systems dar und kommt beim Pferd im Gegensatz zum Hund oder Rind eher selten vor. Beim Pferd tritt hauptsächlich die lymphatische Leukose auf, die sich durch die Entartung von Zellen des Abwehrsystems entwickelt.
Zahnfrakturen kommen beim Hund relativ häufig vor und entstehen meistens infolge des Spiels mit Steinen oder Stöckchen, bei Beißereien oder durch Unfälle. Dabei kann es zu kleinen, scharfkantigen Zahnschmelz-Absplitterungen bis hin zu größeren Defekten mit Eröffnung der Pulpa (= Nerv und Blutgefäße) kommen. Ist die Pulpahöhle eröffnet, sollte der Zahn schnellstmöglich behandelt werden, um die Infektionsgefahr einzudämmen und den Zahn zu erhalten. Betroffen sind vorrangig die Schneidezähne, die Eckzähne und der Reißzahn. Junge Hunde sind besonders gefährdet, da sich ihre Zähne noch im Aufbau befinden und daher deutlich instabiler sind als die erwachsener Hunde.
Die Legg-Calvé-Perthes Krankheit wird auch als aseptische (= ohne Beteiligung von Krankheitserregern) Femurkopfnekrose (= Absterben des Oberschenkelkopfes) bezeichnet und beschreibt eine nicht-entzündliche Wachstumsstörung junger Hunde. Betroffen sind vor allem Zwerghunderassen und kleine Hunde im Alter von drei bis zehn Monaten.
Die Katzenseuche, auch als Parvovirose oder Panleukopenie bezeichnet, ist eine akut verlaufende schwerwiegende Infektionskrankheit, die vor allem für junge, ungeimpfte Katzen gefährlich und auch lebensbedrohlich sein kann. Dank einer wirksamen Schutzimpfung kann dieser Erkrankung inzwischen gut vorgebeugt werden.
Saftige, grüne Wiesen, eine kleine Herde von Pferden, die gerade einem aus der Ferne rufenden Menschen entgegen galoppiert, die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel … wie schön sind die Bilder des Sommers! Und welch eine Zeit für unsere Pferde, in der sie ihrem ursprünglichen Leben am nächsten kommen. Trotzdem braucht die Weidezeit auch ein entsprechendes Management, egal ob die Pferde nur stundenweise auf der Weide stehen oder aber monatelang auf einer Dauerweide leben.
Hautpilzinfektionen sind auch beim Chinchilla keine Seltenheit. Am häufigsten kommen die Ring- oder Glatzflechte vor, die beim Chinchilla zu Fell- und Hautveränderungen führen. Hautpilzerkrankungen sind nicht lebensbedrohlich, können jedoch durch ihre Ansteckungsfähigkeit zu hartnäckigen Problemen führen. Hautpilze können auch auf den oder vom Menschen an Tiere übertragen werden, man spricht daher von einer Zoonose.
Neben vielen anderen Haustieren können auch unsere Hunde von Hautpilzen befallen werden. Hautpilzerkrankungen treten vor allem bei jungen, immungeschwächten oder durch Parasitenbefall oder andere Krankheiten vorbelasteten Tieren auf. Die Erkrankung stellt jedoch nicht nur für deinen Hund eine Gefahr dar, denn viele Hautpilze sind auch auf den Menschen übertragbar und sind somit Zoonosen. Gerade für alte und geschwächte Menschen besteht ein hohes Risiko, an einer gefährlichen Pilzinfektion zu erkranken.
Die Mykoplasmose ist die häufigste Atemwegserkrankung der Ratte. Diese auch als Murine respiratory mycoplasmosis (MRM) bezeichnete Erkrankung wird durch ein bei Heimtierratten sehr verbreitetes Bakterium hervorgerufen und verläuft chronisch fortschreitend.
Es ist ganz wunderbar, wenn du darüber nachdenkst, einen Hund aus dem Ausland aufzunehmen, denn du willst retten und das ist toll! Aber bitte sei darauf vorbereitet, dass dein neuer Hund vielleicht nicht sofort die große Liebe und Dankbarkeit zeigt. Zudem solltest du dich fragen, ob du nicht einem der vielen Hunde aus einem deutschen Tierheim eine Chance geben möchtest. Die Rettung eines Hundes aus dem Ausland birgt nämlich auch Risiken und Probleme.