Unter einer Linsenluxation, medizinisch als Luxatio lentis bezeichnet, versteht man eine Erkrankung des Auges, bei der es zur Loslösung und Verlagerung der Linse aus ihrer natürlichen Position kommt. Durch Behinderung des Kammerwasserabflusses kann dieser Zustand schnell zu einer gefährlichen Erhöhung des Augeninnendruckes führen. Wird hier nicht rechtzeitig eingegriffen, droht eine Erblindung.
Zusammen mit der Hornhaut und dem Glaskörper gehört die Linse zu den transparenten Strukturen des Auges, die für die Lichtbrechung und Lichtbündelung zuständig sind. Die Linse ist von einer durchsichtigen Linsenkapsel umgeben und rundherum durch die sogenannten Zonulafasern (= Haltefäden) zwischen Iris (= Regenbogenhaut) und Glaskörper befestigt. Reißen diese Fasern, löst sich die Linse aus ihrer Position und kann sich frei im Auge bewegen. In der Mehrheit der Fälle rutscht die Linse dabei im Auge zwischen Iris und Hornhaut nach vorne und blockiert den Kammerwinkel und damit den Abfluss des Kammerwassers.
Die Linsenluxation kann unterschiedliche Ursachen haben. Grundsätzlich können primäre von sekundären Linsenluxationen unterschieden werden. Die primäre Linsenluxation (PLL) entsteht durch einen erblich bedingten Defekt der Zonulafasern. Die Haltefäden sind dabei fehlerhaft angelegt und können der natürlichen Belastung nicht dauerhaft standhalten. Betroffen sind vor allem Terrier-Rassen wie etwa Jack Russell Terrier, Welsh Terrier, Jagdterrier, oder Miniature Bullterrier. Die Hunde erkranken in einem Alter von drei bis sechs Jahren, wobei in der Regel beide Augen betroffen sind. Eine sekundäre Linsenluxation (SLL) entsteht als Folge einer zu Grunde liegenden Erkrankung des Auges. Dazu gehören Entzündungen der Regenbogenhaut, schwere Verletzungen des Auges, Grauer Star (= Katarakt -> siehe Text), Grüner Star (= Glaukom -> siehe Text), oder auch Tumoren des Auges.
Bei einer primären Linsenluxation sind die ersten Symptome häufig sehr unauffällig und daher für den Besitzer nicht immer leicht zu erkennen. Häufig kommt es zu einem vermehrten Tränenfluss und einer leichten Rötung des Auges. Die Tiere blinzeln vermehrt oder kneifen das Auge zusammen und es kann eine milchige Trübung der Hornhaut festgestellt werden. Diese ersten akuten Symptome können nach einigen Tagen wieder verschwinden und das Auge weitestgehend normal aussehen lassen, weswegen die Erkrankung gelegentlich fehleingeschätzt wird.
Schreitet die Erkrankung weiter fort, kommt es durch die Erhöhung des Augeninnendrucks zu starken Schmerzen, die das Tier auch deutlich zeigt, indem es sich am betroffenen Auge versucht zu reiben oder zu kratzen. Das Auge tränt stark, der Augapfel ist vergrößert und die Pupille ist weitgestellt und reagiert nicht mehr auf Lichteinfall. Das Auge ist sehr empfindlich und schmerzhaft und die Bindehäute sind hochgradig gerötet. Die Tiere sind häufig auch in ihrem Allgemeinbefinden gestört, sie fressen weniger und sind deutlich ruhiger. Die primäre Linsenluxation tritt in der Regel beidseitig auf, wobei zuerst das eine Auge und etwas zeitversetzt auch das zweite Auge erkrankt.
Die sekundäre Linsenluxation wird häufig erst sehr spät diagnostiziert, da die Symptome der auslösenden Grunderkrankung im Vordergrund stehen. Häufig ist das Auge bei Diagnosestellung auch bereits erblindet, so dass sich die Therapie auf die Schmerzbekämpfung beschränkt.
Eine Linsenluxation stellt immer einen akuten Notfall dar, der schnellstmöglich behandelt werden muss. Solltest du einige der oben beschriebenen Symptome bei deinem Tier feststellen, stelle es bitte umgehend bei einem Tierarzt vor. Nach einer ausführlichen Untersuchung des Tieres in Verbindung mit einem detaillierten Vorbericht kann der Tierarzt meist schon eine Verdachtsdiagnose stellen. Mit Hilfe einer speziellen Augenuntersuchung kann dieser Verdacht bestätigt werden.
Je nach Ursache, Dauer und Verlauf der Erkrankung können unterschiedliche Behandlungsmaßnahmen zur Anwendung kommen. Der behandelnde Tierarzt wird das erkrankte Auge zu Beginn meist mit Augensalben oder -tropfen behandeln, um die akute Entzündung im Auge einzudämmen, den Augeninnendruck zu senken und somit die starken Schmerzen zu lindern. Zusätzlich ist das Auge für eine eventuelle Operation vorbereitet.
Bei akuten Beschwerden und einer primären Linsenluxation nach vorne, kann innerhalb der ersten 48 Stunden eine Notfall-Operation durchgeführt werden. Dabei wird das Auge unter einem OP-Mikroskop durch einen großen Hornhautschnitt eröffnet, wodurch die Linse dann entfernt werden kann. Wird dieser chirurgische Eingriff zu spät durchgeführt, können irreversible Schäden oder auch eine Erblindung zurückbleiben. Das Auge ist durch den relativ großen Schnitt in der Hornhaut stark traumatisiert, wodurch es zu Komplikationen wie Netzhautablösungen, Einblutungen ins Auge, Entzündungen oder erhöhtem Augeninnendruck kommen kann.
Das Auge ist nach einem solchen chirurgischen Eingriff noch sehr empfindlich und muss daher weiterhin mit speziellen Augensalben oder -tropfen versorgt werden. Um zu verhindern, dass sich das Tier am Auge kratzt, sollte unbedingt ein Halskragen getragen werden. In den ersten zwei Wochen nach der Operation sollte der Patient weder toben noch wild spielen. Eine weitere Operationsmethode ist die Ultraschall-Zertrümmerung der Linse innerhalb der Kapsel. Diese Methode hat den großen Vorteil, dass sie weitaus weniger invasiv ist und nur zwei kleine Schnitte am Auge notwendig sind. Allerdings kann sie nur bei teilweise luxierter Linse, wie es in vielen Fällen beim Partnerauge der Fall ist, eingesetzt werden.
Bei sekundären Linsenluxationen sollte in erster Linie die zu Grunde liegende Erkrankung diagnostiziert und behandelt werden. Je nach Befund und Prognose wird dein Tierarzt mit dir zusammen die weitere Behandlung besprechen.
Bei Tieren, die nicht mehr operiert werden können oder sollen, kann durch eine lebenslange Gabe spezieller Augentropfen eine Engstellung der Pupille erreicht werden, die dafür sorgt, dass die unbefestigte Linse hinter der Iris im Glaskörperraum stabilisiert wird. Der Erfolg dieser Behandlung hängt jedoch von der konsequenten Verabreichung der Augentropfen ab, da sich die Pupille ohne die Medikamente schnell wieder weitet und die Linse dann nach vorne rutschen und den Kammerwasserabfluss blockieren kann.
Die Heilungsaussichten einer Linsenluxation hängen vom Zeitpunkt der Diagnose, der Dauer der Erkrankung und dem Erfolg einer eventuellen Operation ab. Nach der operativen Entfernung der Linse besteht eine günstige Prognose, solange keine Komplikationen auftreten. Knapp die Hälfte aller operierten Patienten hat auch 2,5 Jahre nach der Operation noch ein gutes Sehvermögen. Die beste Prognose besteht für die Tiere, deren Linsen mit Hilfe der Ultraschall-Zertrümmerung entfernt werden. Hier sind nach 2,5 Jahren noch 75% aller operierten Patienten sehend.
Die Leukose stellt eine tumoröse Erkrankung des blutbildenden Systems dar und kommt beim Pferd im Gegensatz zum Hund oder Rind eher selten vor. Beim Pferd tritt hauptsächlich die lymphatische Leukose auf, die sich durch die Entartung von Zellen des Abwehrsystems entwickelt.
Zahnfrakturen kommen beim Hund relativ häufig vor und entstehen meistens infolge des Spiels mit Steinen oder Stöckchen, bei Beißereien oder durch Unfälle. Dabei kann es zu kleinen, scharfkantigen Zahnschmelz-Absplitterungen bis hin zu größeren Defekten mit Eröffnung der Pulpa (= Nerv und Blutgefäße) kommen. Ist die Pulpahöhle eröffnet, sollte der Zahn schnellstmöglich behandelt werden, um die Infektionsgefahr einzudämmen und den Zahn zu erhalten. Betroffen sind vorrangig die Schneidezähne, die Eckzähne und der Reißzahn. Junge Hunde sind besonders gefährdet, da sich ihre Zähne noch im Aufbau befinden und daher deutlich instabiler sind als die erwachsener Hunde.
Die Legg-Calvé-Perthes Krankheit wird auch als aseptische (= ohne Beteiligung von Krankheitserregern) Femurkopfnekrose (= Absterben des Oberschenkelkopfes) bezeichnet und beschreibt eine nicht-entzündliche Wachstumsstörung junger Hunde. Betroffen sind vor allem Zwerghunderassen und kleine Hunde im Alter von drei bis zehn Monaten.
Es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn man ein Pferd bereits als Jungpferd oder gar Fohlen kauft. Roh und als richtiges Greenhorn braucht das junge Pferd eine Menge Aufmerksamkeit und Wissen, aber es macht uns Reiter letztlich sehr stolz, den Weg zu einem tollen Reiter-Pferd-Team gemeinsam mit unserem Liebling zu gehen. Jeder Pferdebesitzer mit dem Plan das Pferd selber einzureiten zu wollen, sollte sich aber zuerst kritisch fragen, ob die reiterlichen Fähigkeiten dazu ausreichen und ob man die entsprechende Zeit zur Verfügung hat. In jedem Fall sollte man mit einem Trainer Hand in Hand zusammenarbeiten, um schon bei kleineren Problemen gemeinsam Lösungen zu finden. Schließlich geht es um die Basis, die Vorrausetzung für die weitere Ausbildung des Pferdes ist. Eine andere Möglichkeit ist es, das rohe Pferd zum Einreiten zu einem Profi zu geben, der die nötige Routine und Erfahrung im Anreiten junger Pferde besitzt. Oftmals reichen schon wenige Monate aus und man kann dann das Pferd wieder zu sich holen und gemeinsam mit einem Trainer weiter ausbilden.
Tumore der Harnblase oder der Harnröhre sind beim Hund eher selten, jedoch häufig bösartig. In den meisten Fällen handelt es sich um sogenannte Übergangszellkarzinome. Betroffen sind vorrangig ältere, weibliche Hunde. Ein gehäuftes Auftreten konnte bei den Rassen Scottish Terrier, Airedale Terrier, West Highland White Terrier und Beagle beobachtet werden.
Dieser Tumor, der von der Milz ausgeht, gehört zu den bösartigsten Krebserkrankungen des Hundes. Der Milztumor wächst sehr schnell und streut Tochtergeschwülste in sämtliche andere Organe, oft schon bevor der eigentliche Primärtumor entdeckt wird. Betroffen sind meist ältere Hunde im Alter von acht bis zehn Jahren.
Milzbrand oder Anthrax ist eine akut, oft tödlich verlaufende Infektionskrankheit, für die vor allem Rinder und Schafe, aber auch Pferde sehr empfänglich sind. Das „verbrannte“ Aussehen der Milz erkrankter Tiere gab der Krankheit ihren Namen. Milzbrand ist weltweit verbreitet und gilt als Zoonose, da sie auch für den Menschen gefährlich ist. Sie zählt zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen, wird in Deutschland jedoch nur noch selten beobachtet. Das Milzbrand-Bakterium gilt als einer der gefährlichsten Erreger, der auch von Terroristen als biologische Waffe eingesetzt werden könnte.
In jedem Pferdestall ein Muss: die Box mit den wichtigsten Utensilien, um eine Erstversorgung oder kleinere Behandlungen beim Pferd selbst erledigen zu können.
Epilepsie ist eine chronische neurologische Gehirnerkrankung, die durch wiederkehrende Krampfanfälle gekennzeichnet ist. Da Pferde eine deutlich höhere Krampfschwelle als beispielsweise Kleintiere oder der Mensch haben, sind sogenannte Anfallsleiden sind bei ihnen eher selten. Erst bei schwerwiegenden Gehirnschäden kommt es beim Pferd zu Krampfanfällen. Fohlen haben dagegen eine deutlich niedrigere Krampfschwelle und sind krampfauslösenden Faktoren gegenüber empfänglicher.
Diese schon seit dem Mittelalter bekannte Erkrankung ist eine Bewegungsstörung und betrifft ausschließlich die Hinterbeine des Pferdes. Dabei werden ein oder beide Hintergliedmaßen beim Vorführen übermäßig und ruckartig gebeugt so dass der Fesselkopf fast den Bauch berührt und genauso schlagartig wieder abgesetzt. Das stechschrittartige Gangbild erinnert an das Stolzieren eines Hahnes, daher stammt auch der Name.
Die Katzenseuche, auch als Parvovirose oder Panleukopenie bezeichnet, ist eine akut verlaufende schwerwiegende Infektionskrankheit, die vor allem für junge, ungeimpfte Katzen gefährlich und auch lebensbedrohlich sein kann. Dank einer wirksamen Schutzimpfung kann dieser Erkrankung inzwischen gut vorgebeugt werden.
Saftige, grüne Wiesen, eine kleine Herde von Pferden, die gerade einem aus der Ferne rufenden Menschen entgegen galoppiert, die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel … wie schön sind die Bilder des Sommers! Und welch eine Zeit für unsere Pferde, in der sie ihrem ursprünglichen Leben am nächsten kommen. Trotzdem braucht die Weidezeit auch ein entsprechendes Management, egal ob die Pferde nur stundenweise auf der Weide stehen oder aber monatelang auf einer Dauerweide leben.