Die Leukose stellt eine tumoröse Erkrankung des blutbildenden Systems dar und kommt beim Pferd im Gegensatz zum Hund oder Rind eher selten vor. Beim Pferd tritt hauptsächlich die lymphatische Leukose auf, die sich durch die Entartung von Zellen des Abwehrsystems entwickelt.
Wie bei vielen Krebserkrankungen sind die Ursachen oder Auslöser der Zellentartung nicht bekannt. Ausgehend von den Zellen des Immunsystems kommt es zunächst zum Befall der lymphatischen Organe (Lymphknoten, Milz, Thymus, Knochenmark). Bei Beteiligung des Knochenmarks kommt es zur Besiedlung des Blutes mit Tumorzellen, was als lymphatische Leukämie bezeichnet wird.
In Abhängigkeit der Hauptlokalisation des Tumors unterscheidet man die multizentrische oder generalisierte Form der Leukose von der extranodularen (= außerhalb der Lymphknoten) Leukose, die wiederum in eine intestinale (= den Darm betreffend), eine mediastinale (= das Mittelfell betreffend) und eine Hautform unterteilt werden kann.
Die Erkrankung zeigt sich durch sehr vielfältige und vorwiegend unspezifische Symptome. Die ersten klinischen Anzeichen können Abgeschlagenheit, Leistungsminderung, Schwäche, Müdigkeit, Abmagerung und Fieber sein. Je weiter die Erkrankung fortgeschritten ist, desto auffälliger sind diese allgemeinen Symptome.
Weiterhin treten Lymphknotenschwellungen, Milzschwellung, blasse Schleimhäute und Ödeme an Unterbauch und Gliedmaßen auf. Am häufigsten sind die Lymphknoten im Kopf-Hals-Bereich betroffen, weswegen im Rahmen der Diagnostik immer auch an Druse gedacht werden muss. Im Bauchraum können zum Teil riesige Tumore (vorrangig an Leber und Milz) entstehen, die dem Tierarzt jedoch selbst bei der rektalen Untersuchung nicht immer zugänglich sind und daher erst spät entdeckt werden.
Aufgrund der vielfältigen, sich schleichend entwickelnden und eher unspezifischen Symptome einer Leukose ist die Diagnostik für den Tierarzt nicht immer ganz einfach.
Anhand seiner klinischen Untersuchung und einem ausführlichen Vorbericht kann er eine erste Verdachtsdiagnose stellen. Hinsichtlich der festgestellten klinischen Symptome müssen jedoch als erstes alle Erkrankungen ausgeschlossen werden, die sich ähnlich äußern, wie etwa Druse oder chronische Atemwegserkrankungen.
Ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel ist die Blutuntersuchung, aus der der Tierarzt weitere wertvolle Hinweise auf eine Leukose erhalten kann. Am lebenden Tier kann die Diagnose jedoch nur durch histologischen Nachweis von Tumorzellen aus einer Gewebeprobe abgesichert werden. Allerdings sind die veränderten Lymphknoten und Tumore nicht immer für die Probenentnahme zugänglich, so dass eine sichere Diagnose nur schwer möglich ist. Auch durch die Entnahme und Untersuchung von Brust- oder Bauchhöhlenflüssigkeit kann der Nachweis von Tumorzellen gelingen.
Es existieren wenig Berichte über erfolgreiche Behandlungen einer Leukose beim Pferd, da die Erkrankung in den meisten Fällen erst in einem bereits weit fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird, so dass mit entsprechenden Medikamenten nur noch ein geringer kurzfristiger Erfolg aber auf lange Sicht keine Heilung erzielt werden kann. In seltenen Fällen kann durch die chirurgische Entfernung einzeln auftretender Tumore eine kurzfristige Besserung erzielt und die Überlebenszeit des Tieres verlängert werden. Bei der Hautform kann eine konsequente und kontinuierliche Behandlung mit immunsuppressiven Medikamenten in einigen Fällen gute Resultate erzielen. Eine zu kurze Behandlungsdauer oder abrupte Unterbrechung der Behandlung kann jedoch Rückfälle mit umso aggressiverem und schnellem Tumorwachstum zur Folge haben.
Die Heilungsaussichten der generalisierten Leukose sind schlecht. Die meisten Pferde sterben innerhalb von einem kurzen Zeitraum nach Auftreten der Symptome oder werden aufgrund der Diagnose eingeschläfert. Die Überlebensrate der Tiere, die an der Hautform der Leukose leiden, ist etwas länger als für Pferde, bei denen auch innere Organe betroffen sind.
Die Legg-Calvé-Perthes Krankheit wird auch als aseptische (= ohne Beteiligung von Krankheitserregern) Femurkopfnekrose (= Absterben des Oberschenkelkopfes) bezeichnet und beschreibt eine nicht-entzündliche Wachstumsstörung junger Hunde. Betroffen sind vor allem Zwerghunderassen und kleine Hunde im Alter von drei bis zehn Monaten.
Es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn man ein Pferd bereits als Jungpferd oder gar Fohlen kauft. Roh und als richtiges Greenhorn braucht das junge Pferd eine Menge Aufmerksamkeit und Wissen, aber es macht uns Reiter letztlich sehr stolz, den Weg zu einem tollen Reiter-Pferd-Team gemeinsam mit unserem Liebling zu gehen. Jeder Pferdebesitzer mit dem Plan das Pferd selber einzureiten zu wollen, sollte sich aber zuerst kritisch fragen, ob die reiterlichen Fähigkeiten dazu ausreichen und ob man die entsprechende Zeit zur Verfügung hat. In jedem Fall sollte man mit einem Trainer Hand in Hand zusammenarbeiten, um schon bei kleineren Problemen gemeinsam Lösungen zu finden. Schließlich geht es um die Basis, die Vorrausetzung für die weitere Ausbildung des Pferdes ist. Eine andere Möglichkeit ist es, das rohe Pferd zum Einreiten zu einem Profi zu geben, der die nötige Routine und Erfahrung im Anreiten junger Pferde besitzt. Oftmals reichen schon wenige Monate aus und man kann dann das Pferd wieder zu sich holen und gemeinsam mit einem Trainer weiter ausbilden.
Tumore der Harnblase oder der Harnröhre sind beim Hund eher selten, jedoch häufig bösartig. In den meisten Fällen handelt es sich um sogenannte Übergangszellkarzinome. Betroffen sind vorrangig ältere, weibliche Hunde. Ein gehäuftes Auftreten konnte bei den Rassen Scottish Terrier, Airedale Terrier, West Highland White Terrier und Beagle beobachtet werden.
Dieser Tumor, der von der Milz ausgeht, gehört zu den bösartigsten Krebserkrankungen des Hundes. Der Milztumor wächst sehr schnell und streut Tochtergeschwülste in sämtliche andere Organe, oft schon bevor der eigentliche Primärtumor entdeckt wird. Betroffen sind meist ältere Hunde im Alter von acht bis zehn Jahren.
Erkrankungen der Nieren kommen beim Pferd eher selten vor, werden jedoch aufgrund ihrer eher unspezifischen Symptome nicht immer sofort erkannt und daher oft erst zu spät behandelt. In vielen Fällen sind Nierenerkrankungen Begleit- oder Folgeerscheinungen anderer Krankheiten.
Diese fälschlicherweise oft auch als Katzen-Leukose bezeichnete Erkrankung wird durch das Feline Leukämie Virus hervorgerufen. Da das Virus jedoch neben bösartigen Tumoren des Lymphgewebes auch viele andere schwerwiegende Symptome verursacht, ist die Bezeichnung etwas irreführend.
Wie bei uns Menschen kann auch im Leben unserer Haustiere einmal ein chirurgischer oder diagnostischer Eingriff notwendig sein, der am wachen Tier nicht durchführbar ist. Für die meisten Operationen sowie einige diagnostische Eingriffe wie beispielsweise Endoskopien oder Zahnbehandlungen ist eine Narkose (= medikamentös induzierter Schlafzustand) notwendig, die auch bei einem gesunden Tier und einem Routine-Eingriff gewisse Risiken birgt. Wir erklären dir, was du vor und nach einem solchen Eingriff beachten musst, um diese Risiken möglichst gering zu halten und welche Komplikationen während einer Narkose auftreten können.
Unter einer Linsenluxation, medizinisch als Luxatio lentis bezeichnet, versteht man eine Erkrankung des Auges, bei der es zur Loslösung und Verlagerung der Linse aus ihrer natürlichen Position kommt. Durch Behinderung des Kammerwasserabflusses kann dieser Zustand schnell zu einer gefährlichen Erhöhung des Augeninnendruckes führen. Wird hier nicht rechtzeitig eingegriffen, droht eine Erblindung.
Das Wetter ist schön an diesem Wochenende und du machst einen langen Ausritt mit deinem Pferd. Doch schon zu Beginn der ersten Galoppstrecke macht sich das Pferd plötzlich sehr steif und beginnt ungewöhnlich stark zu schwitzen. Es möchte sich kaum noch bewegen und drückt den Rücken nach unten. Für einen einfachen Muskelkater erscheinen dir diese Anzeichen jedoch zu stark, außerdem hast du doch die letzten Tage gar nichts mit dem Pferd gemacht. Vermeide jede weitere Bewegung des Pferdes und verständige in einem solchen Fall immer umgehend den Tierarzt, denn die oben beschriebenen Symptome sind sehr schmerzhaft und können erste Anzeichen eines Kreuzverschlages sein. Da diese Muskelerkrankung gehäuft auftritt, nachdem die Pferde ein oder mehr Tage bei gleichbleibender Futterration nicht gearbeitet wurden, ist sie auch unter dem Namen „Feiertagskrankheit“ oder „Monday Morning Disease“ bekannt. Allerdings können auch regelmäßig gearbeitete Pferde erkranken. Eine besondere Gefährdung besteht für Jungpferde schwerer Rassen. Zu Zeiten schwer arbeitender Kutsch- und Arbeitspferde war diese Krankheit sehr gefürchtet. Heute tritt sie nur noch vereinzelt auf, meist bei leichtfuttrigen Pferden mit gutem Ernährungszustand.
Diese schon seit dem Mittelalter bekannte Erkrankung ist eine Bewegungsstörung und betrifft ausschließlich die Hinterbeine des Pferdes. Dabei werden ein oder beide Hintergliedmaßen beim Vorführen übermäßig und ruckartig gebeugt so dass der Fesselkopf fast den Bauch berührt und genauso schlagartig wieder abgesetzt. Das stechschrittartige Gangbild erinnert an das Stolzieren eines Hahnes, daher stammt auch der Name.
Milzbrand oder Anthrax ist eine akut, oft tödlich verlaufende Infektionskrankheit, für die vor allem Rinder und Schafe, aber auch Pferde sehr empfänglich sind. Das „verbrannte“ Aussehen der Milz erkrankter Tiere gab der Krankheit ihren Namen. Milzbrand ist weltweit verbreitet und gilt als Zoonose, da sie auch für den Menschen gefährlich ist. Sie zählt zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen, wird in Deutschland jedoch nur noch selten beobachtet. Das Milzbrand-Bakterium gilt als einer der gefährlichsten Erreger, der auch von Terroristen als biologische Waffe eingesetzt werden könnte.
In jedem Pferdestall ein Muss: die Box mit den wichtigsten Utensilien, um eine Erstversorgung oder kleinere Behandlungen beim Pferd selbst erledigen zu können.