Die Katzenseuche, auch als Parvovirose oder Panleukopenie bezeichnet, ist eine akut verlaufende schwerwiegende Infektionskrankheit, die vor allem für junge, ungeimpfte Katzen gefährlich und auch lebensbedrohlich sein kann. Dank einer wirksamen Schutzimpfung kann dieser Erkrankung inzwischen gut vorgebeugt werden.
Die Katzenseuche wird durch das Feline Panleukopenie Virus (=FPV) hervorgerufen, das dem Parvovirus des Hundes (=CPV) sehr ähnlich ist. Katzen können sich daher auch mit dem CPV infizieren. Bei jungen Katzen nimmt die Erkrankung einen schweren Verlauf mit Todesraten von bis zu 75%. Katzen im Alter von über vier Monaten zeigen meist einen eher milden bis sogar symptomlosen Krankheitsverlauf. Für uns Menschen sind beide Viren ungefährlich.
Das Virus ist sehr widerstandsfähig und kann in der Umwelt mehrere Monate oder auch Jahre infektiös bleiben. Nur spezielle Desinfektionsmittel vermögen das Virus abzutöten.
Das Virus wird zum Großteil mit dem Kot ausgeschieden und durch direkten Kontakt von Tier zu Tier oder indirekt über verunreinigte Gegenstände, andere Tiere oder Menschen übertragen. Auch bereits im Mutterleib kann das Virus in der Gebärmutter auf die Jungen weitergegeben werden. Eintrittspforte ist der Nasen-Rachen-Raum der Katze. Hier vermehrt sich das Virus zu Beginn, um dann über das Blut in den gesamten Körper verteilt zu werden. Zur weiteren Vermehrung benötigt das Virus Zellen mit besonders hoher Teilungsrate, wie sie im Dünndarm, im Knochenmark und im Lymphsystem zu finden sind. Die Inkubationszeit (= Zeit von der Infektion bis zum Auftreten erster Symptome) beträgt drei bis zwölf Tage, wobei infizierte Tiere das Virus bereits nach vier Tagen ausscheiden und somit andere Katzen bereits anstecken können.
Je nach Schweregrad und Verlauf der Erkrankung können die ersten Symptome allmählich oder auch sehr plötzlich auftreten. Bei jungen, ungeimpften Tieren kommt es häufig als erstes zu eher unspezifischen Symptomen wie Apathie (=Teilnahmslosigkeit), Appetitlosigkeit, Abmagerung, Erbrechen, Fieber und Durchfall. Der zum Teil massive Durchfall kann wässrig bis blutig werden und durch den extremen Flüssigkeitsverlust zu hochgradiger Austrocknung führen. Plötzliche Todesfälle ohne erkennbare Symptome sind nicht selten. Aufgrund der Zerstörung von weißen Blutkörperchen und der damit verbundenen Schwächung der körpereigenen Abwehr steigt das Risiko bakterieller Sekundärinfektionen.
Ältere Tiere zeigen meist einen abgemilderten Verlauf, der jedoch durch die Schwächung des Immunsystems andere Erkrankungen begünstigen kann. Infolge der Zerstörung der Darmschleimhaut in Kombination mit eventuellen Sekundärinfektionen können sich chronische Durchfallerkrankungen entwickeln.
Katzenwelpen, die sich bereits im Mutterleib infiziert haben, zeigen nach der Geburt häufig Koordinations- und Bewegungsstörungen in Form eines tapsigen Ganges. Diese neurologischen Symptome sind auf eine Entwicklungsstörung des Kleinhirns zurückzuführen und stellen eine Sonderform der Katzenseuche dar. Überleben diese Tiere die Erkrankung, bleibt die Koordinationsstörung meist lebenslang bestehen.
Neben der klinischen Untersuchung ist der Vorbericht für den Tierarzt besonders wichtig. Alter, Impfstatus, Herkunft und die zugehörigen klinischen Symptome geben ihm erste wichtige Informationen über die mögliche Diagnose. Zu den zusätzlichen weiterführenden Untersuchungen sollten immer die Blutuntersuchung und der Virusnachweis im Kot gehören. Bestimmte charakteristisch veränderte Blutwerte geben bereits deutliche Hinweise auf eine FPV-Infektion. So sind beispielsweise die weißen Blutkörperchen im Blutbild stets stark erniedrigt, weswegen die Erkrankung auch den Namen Panleukopenie (=Mangel an weißen Blutkörperchen) trägt. Der direkte Virusnachweis im Kot, der in den meisten Praxen mit Hilfe eines Schnelltests durchgeführt werden kann, liefert einen weiteren sehr sicheren Beweis für das Vorliegen der Katzenseuche.
Da nach wie vor noch kein wirksames Medikament existiert, um den Erreger direkt abzutöten, sollte es oberste Priorität sein, die Ausbreitung der Erkrankung zu verhindern oder zumindest zu reduzieren. Erkrankte Tiere müssen daher sofort von gesunden getrennt und unter strengsten Hygienemaßnahmen behandelt werden.
Ziel der Behandlung ist die Stabilisierung des Patienten, wobei der Flüssigkeitsausgleich an erster Stelle steht. Des Weiteren werden Mittel gegen Erbrechen und Durchfall und zur Therapie eventueller Sekundärinfektionen oft auch antibiotische Präparate eingesetzt. Zum Schutz der geschädigten Darmschleimhaut werden spezielle Medikamente verabreicht.
Die Heilungsaussichten sind stark abhängig vom Verlauf und Schweregrad der Erkarnkung, vom Alter, dem Impfstatus, dem eventuellen Vorliegen von Sekundärinfektionen aber besonders auch von der Art der Therapie des erkrankten Tieres. Bei schnellstmöglicher intensivmedizinischer Behandlung und strikter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen könne die Überlebensraten auf bis zu 90% gesteigert werden. Unbehandelt überleben nur etwa 10% der erkrankten Tiere die Infektion.
Der wirksamste Schutz vor dieser schweren Krankheit ist die regelmäßige Schutzimpfung. Mit Hilfe der seit Jahrzenten durchgeführten Impfpraxis konnte die Erkrankung bereits deutlich zurückgedrängt werden. Es wird jedoch dringend geraten nach wie vor weiter zu impfen, da das Virus immer noch weltweit verbreitet und in der Umwelt lange überlebensfähig ist. Die Ständige Impfkomission Veterinärmedizin (=StiKo Vet), ein Gremium aus tiermedizinischen Experten, empfiehlt die Impfung gegen Panleukopenie deswegen als „Core-Komponente“, was bedeutet, dass jede Katze zu jeder Zeit gegen diese Krankheit geschützt sein sollte. Geimpft werden können Katzen ab einem Alter von acht Wochen. Es werden drei aufeinanderfolgende Impfungen im Alter von acht, zwölf und 16 Wochen und eine weitere im Alter von 15 Monaten als vollständige Grundimmunisierung empfohlen. Danach sind Auffrischungsimpfungen im Abstand von drei Jahren notwendig. Es kommen meist Kombinationsimpfstoffe zum Einsatz. Über petsXL kann dir deine Tierarztpraxis einen individuellen Impfplan für deine Katze schicken und du bekommst automatisch Benachrichtigungen, wenn wieder du wieder einen Termin vereinbaren solltest.
Diese schon seit dem Mittelalter bekannte Erkrankung ist eine Bewegungsstörung und betrifft ausschließlich die Hinterbeine des Pferdes. Dabei werden ein oder beide Hintergliedmaßen beim Vorführen übermäßig und ruckartig gebeugt so dass der Fesselkopf fast den Bauch berührt und genauso schlagartig wieder abgesetzt. Das stechschrittartige Gangbild erinnert an das Stolzieren eines Hahnes, daher stammt auch der Name.
Milzbrand oder Anthrax ist eine akut, oft tödlich verlaufende Infektionskrankheit, für die vor allem Rinder und Schafe, aber auch Pferde sehr empfänglich sind. Das „verbrannte“ Aussehen der Milz erkrankter Tiere gab der Krankheit ihren Namen. Milzbrand ist weltweit verbreitet und gilt als Zoonose, da sie auch für den Menschen gefährlich ist. Sie zählt zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen, wird in Deutschland jedoch nur noch selten beobachtet. Das Milzbrand-Bakterium gilt als einer der gefährlichsten Erreger, der auch von Terroristen als biologische Waffe eingesetzt werden könnte.
In jedem Pferdestall ein Muss: die Box mit den wichtigsten Utensilien, um eine Erstversorgung oder kleinere Behandlungen beim Pferd selbst erledigen zu können.
Epilepsie ist eine chronische neurologische Gehirnerkrankung, die durch wiederkehrende Krampfanfälle gekennzeichnet ist. Da Pferde eine deutlich höhere Krampfschwelle als beispielsweise Kleintiere oder der Mensch haben, sind sogenannte Anfallsleiden sind bei ihnen eher selten. Erst bei schwerwiegenden Gehirnschäden kommt es beim Pferd zu Krampfanfällen. Fohlen haben dagegen eine deutlich niedrigere Krampfschwelle und sind krampfauslösenden Faktoren gegenüber empfänglicher.
Wie bei uns Menschen kann auch im Leben unserer Haustiere einmal ein chirurgischer oder diagnostischer Eingriff notwendig sein, der am wachen Tier nicht durchführbar ist. Für die meisten Operationen sowie einige diagnostische Eingriffe wie beispielsweise Endoskopien oder Zahnbehandlungen ist eine Narkose (= medikamentös induzierter Schlafzustand) notwendig, die auch bei einem gesunden Tier und einem Routine-Eingriff gewisse Risiken birgt. Wir erklären dir, was du vor und nach einem solchen Eingriff beachten musst, um diese Risiken möglichst gering zu halten und welche Komplikationen während einer Narkose auftreten können.
Unter einer Linsenluxation, medizinisch als Luxatio lentis bezeichnet, versteht man eine Erkrankung des Auges, bei der es zur Loslösung und Verlagerung der Linse aus ihrer natürlichen Position kommt. Durch Behinderung des Kammerwasserabflusses kann dieser Zustand schnell zu einer gefährlichen Erhöhung des Augeninnendruckes führen. Wird hier nicht rechtzeitig eingegriffen, droht eine Erblindung.
Die Mykoplasmose ist die häufigste Atemwegserkrankung der Ratte. Diese auch als Murine respiratory mycoplasmosis (MRM) bezeichnete Erkrankung wird durch ein bei Heimtierratten sehr verbreitetes Bakterium hervorgerufen und verläuft chronisch fortschreitend.
Hautpilzinfektionen sind auch beim Chinchilla keine Seltenheit. Am häufigsten kommen die Ring- oder Glatzflechte vor, die beim Chinchilla zu Fell- und Hautveränderungen führen. Hautpilzerkrankungen sind nicht lebensbedrohlich, können jedoch durch ihre Ansteckungsfähigkeit zu hartnäckigen Problemen führen. Hautpilze können auch auf den oder vom Menschen an Tiere übertragen werden, man spricht daher von einer Zoonose.
Neben vielen anderen Haustieren können auch unsere Hunde von Hautpilzen befallen werden. Hautpilzerkrankungen treten vor allem bei jungen, immungeschwächten oder durch Parasitenbefall oder andere Krankheiten vorbelasteten Tieren auf. Die Erkrankung stellt jedoch nicht nur für deinen Hund eine Gefahr dar, denn viele Hautpilze sind auch auf den Menschen übertragbar und sind somit Zoonosen. Gerade für alte und geschwächte Menschen besteht ein hohes Risiko, an einer gefährlichen Pilzinfektion zu erkranken.
Mit zunehmender Mobilität, offenen Grenzen und vielerlei Reisemöglichkeiten hat diese tückische Infektionskrankheit auch in unseren Breiten an Bedeutung gewonnen. Viele Hundebesitzer möchten ihren Vierbeiner auch im Urlaub bei sich haben und reisen daher mit Hund in den Süden. Auch immer mehr Tierschutzhunde werden aus Südeuropa nach Deutschland gebracht und hier vermittelt mit der Folge, dass auch Krankheiten mit importiert werden können.
Es ist ganz wunderbar, wenn du darüber nachdenkst, einen Hund aus dem Ausland aufzunehmen, denn du willst retten und das ist toll! Aber bitte sei darauf vorbereitet, dass dein neuer Hund vielleicht nicht sofort die große Liebe und Dankbarkeit zeigt. Zudem solltest du dich fragen, ob du nicht einem der vielen Hunde aus einem deutschen Tierheim eine Chance geben möchtest. Die Rettung eines Hundes aus dem Ausland birgt nämlich auch Risiken und Probleme.
Die Chirurgie beschreibt die Behandlung von Krankheiten und Verletzungen durch mechanische Eingriffe am Körper. Diese finden meistens unter verschiedenen Formen der Anästhesie (=Betäubung) statt. Während des Eingriffs werden die Körperfunktionen und die Betäubungstiefe mit modernen Geräten überwacht.