Katzen erziehen – so gelingt es

Wahrscheinlich hat jeder schon mal Sprüche wie diese gehört: Für Katzen sind Herrchen und Frauchen doch nur „Dosenöffner“! Eine Katze ist eben kein Hund, der nur darauf wartet, seinem Herrchen zu dienen… Doch auch Katzen können Regeln lernen.

INHALT
Kann man wilde Tiger zähmen? Der Ton macht die Musik Notfallmaßnahmen
Kann man wilde Tiger zähmen?

Wie immer beim Thema Erziehung – ob es um Hunde, Pferde oder Katzen geht – liegt der Schlüssel zum Erfolg in positiver Bestärkung kombiniert mit einer guten Portion Konsequenz.

Konsequenz bedeutet auf keinen Fall „Härte“, lautes Schimpfen, oder gar körperliche Bestrafung. Konsequenz heißt, seine eigenen Spielregeln nicht einfach zwischendurch zu ändern. Wenn die Regel lautet „keine Katze auf dem Küchentisch“, dann sollte diese Regel für immer Bestand haben und auch nicht gebrochen werden, weil die Katze gerade so putzig ausschaut, wie sie auf dem Tisch in der Sonne chillt. Runter vom Tisch – und zwar jedes Mal. Alle im Haushalt lebenden Personen sollten die Regeln mit dem Tier umsetzten und einhalten - keine Ausnahme, auch nicht personenbezogen.

Der Lernerfolg wird sich sicher einstellen. Mit einer Portion Geduld und beständigem Dranbleiben wird die Katze deine Regeln früher oder später verstehen. Selbstverständlich müssen Erwartungen und Regelwerk dem Freigeist Katze angemessen kreiert werden. Und vergesse nie das Wichtigste: Loben, loben, loben.

Katzen lernen auch durch Verknüpfungen. Sie werden deine Streicheleinheiten oder das Leckerchen nach einer positiven Tat abspeichert. Soll eine Katze stubenrein werden, hilft es beispielsweise, ihr nach dem Geschäft lobende Worte und zärtliche Berührungen zu schenken. Auch das Benutzen des Kratzbaumes (statt der Möbel) kannst du mit einem Leckerchen und Lob belohnen.

Der Ton macht die Musik

Natürlich darfst du auch mal mit deiner Katze schimpfen. Es kann sogar hilfreich sein, ein „Verbotswort“ zu etablieren. Es bringt allerdings nichts, wenn du laut fluchend hinter deiner Katze herjagst. Oder wenn du sie anschreist, weil sie gerade doch mit dem Kopf in der Schüssel auf dem Küchentisch hängt.

Katzen sind äußerst sensibel für Geräusche und hören weitaus besser als wir Menschen. Es reicht deshalb völlig, wenn du deinen Unmut mit einem klaren Nein in einem angemessenen Ton zum Ausdruck bringen. Bitte schließe nicht den Namen deiner Katze an das Nein an, sonst verbindet sie bald nichts Gutes mehr damit.

Ein Beispiel für gelingende Erziehung: Wenn deine Katze am Sofa kratzt, sage ihr: „Nein“. Nur das Nein, zur Not mit Nachdruck. Meist wirkt das bereits Wunder. Danach kannst du die Katze zum Kratzbaum bringen – und wenn sie dann immer noch in Kratzlaune ist und tatsächlich dort weitermacht, kannst du ihr dort ein Leckerchen geben.

Vergiss bei der Erziehung nie: Es handelt sich bei den Tieren oft um angeborene Verhaltensweisen. Sich die Krallen zu kürzen ist ein Grundbedürfnis der Katze. Du kannst es ihr nicht abtrainieren, es geht dabei vielmehr um ein Umlenken, damit wir Menschen mit unseren Stubentigern zu unserer Zufriedenheit unter einem Dach leben können.

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Notfallmaßnahmen

Vielleicht zeigt sich deine Samtpfote das eine oder andere Mal doch resistent gegen deine freundlichen, positiven Erziehungsmaßnahmen und du brauchst einen Notfallplan, damit die Tapeten nicht alle zerkratzt werden.

Da Katzen sehr sensibel und geräuschempfindlich sind, kannst du diesen Aspekt nutzen. Entweder baust du dir eine sogenannte Klapperdose oder du kaufst eine Klatschhand. Es geht darum, ein Geräusch zu erzeugen, das die Katze aufmerken lässt, aber auch nicht komplett verschreckt. Es sollte auch nichts mit dir, dem besten Freund des Tieres, zu tun haben. Für die Klapperdose füllst du eine kleine Dose, die verschlossen werden kann, mit Knöpfen. Kratzt deine Katze nun an den Wänden und hat dein Nein mehrfach überhört, kannst du zu dem Nein ein Klappergeräusch setzen. Danach weist du dem Tier freundlich wieder den richtigen Kratzplatz zu. Die Katze sollte das Erschrecken nicht unbedingt mit dir in Zusammenhang bringen müssen. Die Klatschhand (eine Fliegenklatsche tut es auch) hat denselben Effekt.

Was immer gilt: Bleib der beste Freund deines Tieres. Erzwinge nichts und bleibe liebevoll, auch wenn es manchmal schwerfällt. Irgendwann wird deine Samtpfote es dir danken.