Für Besitzer und Reiter oft ein dramatischer Anblick: von einem Tag auf den anderen zeigt dein Pferd plötzlich eine hochgradige Lahmheit. Die betroffene Gliedmaße wird vermehrt geschont oder gar nicht mehr richtig aufgesetzt. Gelegentlich, jedoch nicht immer, fühlt sich der betroffene Huf wärmer an als die anderen Hufe. Es ist offensichtlich, dein Pferd hat starke Schmerzen und du vermutest das Schlimmste. Nicht selten handelt es sich dabei aber lediglich um ein Hufgeschwür. Der umgangssprachliche Begriff Hufgeschwür ist jedoch irreführend, da es sich nicht um ein Geschwür oder eine Gewebewucherung handelt, sondern um eine eitrige Entzündung in Form eines Abszesses. Rufe in einem solchen Fall bitte umgehend einen Tierarzt, der dein Tier untersucht, einen Verdacht gegebenenfalls bestätigen und sofort behandeln kann.
Ein Hufabszess entsteht infolge einer eitrigen Wundinfektion der Huflederhaut durch Bakterien. Verschiedene Faktoren können für das Eindringen der Bakterien verantwortlich sein. Ein eingetretener Fremdkörper, ein Tritt gegen die Boxenwand, ein fehlerhafter Hufbeschlag oder auch eine fehlerhafte Belastung, die zu Quetschungen der Lederhaut führt, können Auslöser eines Hufabszesses sein. In der Hornschicht entstehen kleine Risse, durch die die Bakterien in die Lederhaut eindringen und dort eine Entzündung hervorrufen können.
Bedingt durch den Aufbau des Hufes, insbesondere die die Lederhaut umschließende Hornkapsel, kann entstehendes eitriges Wundsekret nicht abfließen und sammelt sich zwischen Lederhaut und Hornkapsel. Bei größeren Mengen an Eiter entsteht ein hoher Druck im Huf, der für das Pferd extrem schmerzhaft ist. Die Flüssigkeit kann sich durch den Druck im Huf ausbreiten und an Stellen geringerer Horndichte, wie etwa dem Kronsaum, dem Ballen oder der weißen Linie nach außen durchbrechen und sich entleeren. In den meisten Fällen muss diese Öffnung jedoch erst durch den Tierarzt geschaffen werden. Sobald der Druck durch den Austritt der Flüssigkeit nachlässt, ist eine deutliche Besserung der Lahmheit zu erkennen. Kommt es jedoch nicht zum Durchbruch kann ein unbehandelter Hufabszess den gesamten Huf aushöhlen und in seltenen Fällen auch dazu führen, dass die Hornkapsel sich von der Huflederhaut ablöst und es zum sogenannten "Ausschuhen" kommt.
In der Anfangsphase der Erkrankung sind meist noch keine äußerlichen Anzeichen erkennbar. Je nach Ausprägung des Hufabszesses ist ab einem bestimmten Zeitpunkt eine mehr oder weniger starke Lahmheit zu beobachten. Zum Teil wird der Huf nur noch an der Hufspitze aufgesetzt oder zunehmend geschont. Der Huf kann warm sein, in einigen Fällen können Schwellungen am Kronsaum zu sehen sein. Die Entzündung im Huf kann jedoch auch dazu führen, dass die Schwellung das gesamte Bein hochzieht. Die durch die Entzündung hervorgerufene verstärkte Durchblutung kann als Pulsation an der Mittelfußarterie (fühlbar hinten, seitlich am Fesselgelenk) gespürt werden. In sehr seltenen Fällen ist auch das Allgemeinbefinden der Tiere gestört.
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Pferd an einem Hufabszess leidet, solltest du umgehend deinen Tierarzt rufen. Der Tierarzt wird eine umfassende Lahmheitsuntersuchung vornehmen, um sicher zu gehen, dass Erkrankungen des Hufes mit ähnlichen Symptomen ausgeschlossen werden können. Ein eventuell vorhandenes Hufeisen wird der Tierarzt entfernen, um Zugang zum gesamten Huf zu erhalten. Mit Hilfe der Hufuntersuchungszange kann er dann die erkrankte Region an der Hufsohle genauer lokalisieren. Verdächtige Stellen im Bereich der weißen Linie werden vom Tierarzt vorsichtig nachgeschnitten, bis sich gräulich schwarzer Eiter entleert. Die Auflösung schon verhornter Bereiche führt zur schwarzen Farbe des Eiters. Fließt dickflüssiger, gelber Eiter ab, kann man davon ausgehen, dass schon tiefere Schichten der Lederhaut angegriffen sind. Komplikationen einer tiefen Huflederhautentzündung können Einbrüche in das Hufgelenk oder den Hufrollenschleimbeutel sein.
Sind nur rote Blutpunkte zu sehen und reagiert das Pferd auf die Zangenprobe an der gesamten Sohle, handelt es sich um eine nicht-infektiöse Lederhautentzündung, die mit ähnlichen Symptomen jedoch ohne Eiteransammlung einhergeht. Sollte nichts dergleichen zu sehen sein und sich die Symptomatik jedoch nicht bessern, müssen weitergehende Untersuchungen eingeleitet werden, da es sich auch um Hufbein-, Strahlbein- oder Hufbeinastbrüche handeln kann.
Sollte sich die schmerzhafte Stelle am Huf nicht deutlich darstellen, empfiehlt es sich über 2 bis 3 Tage einen feuchtwarmen Hufverband anzulegen, damit der Abszess reifen kann. Hat der Tierarzt den erkrankten Bereich durch die Zangenprobe genau eingegrenzt, kann er das Horn an dieser Stelle vorsichtig aufschneiden, um den Abszess zu eröffnen. Der angesammelte Eiter kann so abfließen, wodurch der Druck im Huf nachlässt und dem Pferd sofort ein Großteil der Schmerzen genommen werden. Das entstandene Loch und der Abszesskanal werden gespült und desinfiziert. Zum Schutz vor erneuter Infektion und einem Vorfall der frei gelegten Lederhaut wird dein Tierarzt einen Hufverband anlegen. Die Verbände werden alle 2 bis 3 Tage gewechselt, bis die Entzündung so weit abgeklungen ist und genügend Horn nachgebildet wurde. Eine Behandlung mit allgemeinen entzündungshemmenden und antibiotischen Medikamenten hängt von der Schwere der Erkrankung ab und wird im Einzelfall vom behandelnden Tierarzt entschieden.
Sollte der Hufabszess sich bereits am Kronsaum oder Ballen selbst entleert haben, sind trotzdem über einige Tage desinfizierende Hufverbände anzulegen. Eine bekannte Komplikation, die nach Durchbruch des Abszesses am Kronsaum auftreten kann, ist die Hornsäule, ein sich zwischen Huflederhaut und Hornkapsel bildender Hohlraum. Eine Hornsäule kann zu langwierigen Lahmheiten führen und muss im schlimmsten Fall operativ entfernt werden.
Die besten Maßnahmen, um der Entstehung von Hufabszessen vorzubeugen sind optimale Haltungsbedingungen und eine regelmäßige und korrekte Hufpflege und -bearbeitung. Kontrolliere die Hufe deines Pferdes täglich auf Fremdkörper und entferne Schmutz und kleine Steinchen. Bei Pferden mit schlechter Hornqualität ist auf besondere Hygiene zu achten, da durch Risse Bakterien eher eindringen können. Bei einigen Pferden mit sehr dünnen Sohlen oder besonderen Empfindlichkeiten sind Hufeisen oder spezielle Hufschuhe zu empfehlen.
Es ist ein dramatischer Anblick für uns als Besitzer, wenn das eigene Pferd das Hinterbein plötzlich nicht mehr beugen kann und kaum noch laufen mag. In vielen Fällen löst sich die Kniescheibenverlagerung von alleine wieder und das Pferd läuft wieder ganz normal. Löst sich die Verlagerung nicht, muss ein Tierarzt Abhilfe schaffen, indem er mit einem gekonnten Handgriff sowie einem Rückwärts- oder Seitwärtsführen des Pferdes dafür sorgt, dass es wieder normal laufen kann. Ein kurzer Exkurs in die Anatomie des Kniegelenks liefert eine einfache Erklärung für dieses Phänomen.
Der Hautpilz, auch als Dermatomykose bezeichnet, gehört zu den häufigsten infektiösen Hauterkrankungen der Katze. Er ähnelt in seinem Erscheinungsbild vielen anderen Hauterkrankungen und ist daher nicht immer leicht zu diagnostizieren. Viele Pilzarten sind auch auf den Menschen übertragbar, es handelt sich also um eine Zoonose.
Wenn sich unser Pferd vermehrt scheuert, sollten wir genauer hinschauen, da Juckreiz das Leitsymptom vieler Hautkrankheiten oder Allergien beim Pferd sein kann. Aber auch einige Stoffwechselerkrankungen können beim Pferd Juckreiz hervorrufen. Dieser Zustand ist sehr belastend für dein Tier und sollte daher zeitnah durch einen Tierarzt untersucht und behandelt werden.
Es passiert auf der Koppel oder auch in der Box, dein Pferd verletzt sich und blutet eventuell auch. Was ist zu tun? Nur ein kleiner Kratzer, eine Beule oder gar eine riesige, klaffende Fleischwunde? Muss ich den Tierarzt rufen oder kann ich das selbst versorgen und wenn ja, wie? Wie kann ich das Verletzungsrisiko in Zukunft minimieren? Durch Tritte, Bisse, Stürze oder auch Fremdkörper können Schnitt-, Stich- oder Schürfwunden, Prellungen, Quetschungen oder Verbrennungen beim Pferd entstehen, die je nach Schweregrad eine tierärztliche Behandlung erforderlich machen. Wie schwerwiegend eine Verletzung ist, hängt immer auch von ihrer Lokalisation und der Beteiligung umliegender Strukturen, wie etwa Muskeln, Sehnen oder Gelenke, ab. Wie bei uns Menschen werden auch beim Pferd gedeckte und offene Verletzungen unterschieden. Bei gedeckten Verletzungen ist die Haut des Pferdes unbeschädigt, weshalb diese Art der Verletzung nicht immer leicht zu erkennen ist. So kann es zum Bespiel durch einen Tritt zu einem Bluterguss gekommen sein, der uns als Besitzer eventuell erst beim Putzen oder durch ein Lahmen des Pferdes auffällt. Bei Beschädigung der Haut spricht man von offenen Verletzungen oder auch Wunden. Es kommt zu mehr oder weniger starken Blutungen, aber auch hier können kleinere Wunden aufgrund des Fells übersehen werden.
Bewegt sich dein Hund steifer, mag nicht mehr die Treppe runter gehen oder ins Auto springen? Lahmt er oder ist ein Gelenk geschwollen? Rund 20% aller Hunde entwickeln im Laufe ihres Lebens Gelenk-Erkrankungen wie Arthritis und Arthrose. Doch was ist der Unterschied?
Die Ohrenentzündung des Hundes ist einer der häufigsten Vorstellungsgründe in der Tierarztpraxis. Oft wird die Erkrankung jedoch zu spät erkannt und nicht konsequent behandelt. Der anatomische Aufbau des Gehörgangs beim Hund und dessen Länge begünstigen das Auftreten von Entzündungen. Aufgrund verschiedener Faktoren sind einige Hunderassen noch anfälliger für Entzündungen im Bereich der Ohren. Die Außenohrentzündung, auch Ohrenzwang genannt, tritt am häufigsten auf. Mittel- und Innenohrentzündungen kommen seltener vor. Diese können sich aber, sofern sie nicht frühzeitig erkannt werden, zu behandlungsintensiven, chronischen Erkrankungen entwickeln.
Leben Freigänger oder Wohnungskatzen gesünder und glücklicher? Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile und was passt zu meiner Katze und meiner Lebenssituation am besten? Hier findest du nützliche Informationen zur Entscheidungsfindung.
So wie wir Menschen und der Hund erkranken auch immer mehr Katzen an der Stoffwechselkrankheit Diabetes. Die Zuckerkrankheit der Katze unterscheidet sich jedoch in einigen wesentlichen Aspekten von der des Hundes und des Menschen. Betroffen sind vor allem kastrierte Kater mittleren Alters. Maine Coon und Siamkatzen weisen eine erhöhte Anfälligkeit für Diabetes auf.
Pferde sind Fluchttiere, macht ihnen etwas Angst, sind sie schneller weg, als mancher Besitzer schauen kann. Die Auslöser können vielfältig sein: der große grüne Traktor beim Ausritt, Plakate in einer Reithalle oder spielende Kinder auf dem Hof. Mit den richtigen Übungen kannst du deinem Pferd jedoch mit der Zeit zu mehr Gelassenheit verhelfen.
Wie in vielen anderen Sportarten spielt auch im Pferdesport das Thema Doping eine wichtige Rolle, wenn es um Wettkämpfe und Leistungsvergleiche geht. Anders als jedoch beispielsweise in der Leichtathletik ist es nicht der Mensch, der versucht seine eigene Leistung durch Einnahme bestimmter Substanzen zu steigern, sondern das Tier, dessen Leistung durch Verabreichung dieser Stoffe gesteigert werden soll. Seit der Olympischen Spiele 2004 in Athen ist das Thema Doping im Pferdesport aufgrund zahlreicher nachgewiesener Doping-Fälle auch öffentlich in den Fokus gerückt, was einen erheblichen Image-Schaden für den Pferdesport zur Folge hat.
Die Kaninchenpest oder medizinisch Myxomatose ist eine in ganz Mitteleuropa verbreitete gefährliche Virusinfektion der Haus- und Wildkaninchen. Die Erkrankung ist hochansteckend und kann in ungeschützten Beständen seuchenartige Züge annehmen. Als vorbeugender Schutz steht eine wirksame Schutzimpfung zur Verfügung. Feldhasen dagegen sind dem Erreger gegenüber nahezu unempfindlich.
Das Pferdemaul ist ein sensibler Bereich. Nicht nur für die Futteraufnahme, sondern auch für das Reiten mit Zäumung und Mundstück spielen gesunde Zähne eine wichtige Rolle. So manches Kopfschlagen oder Unruhe unter dem Sattel können ihren Ursprung im Maul des Pferdes haben.