Hahnentritt – der Zuckfuß

Diese schon seit dem Mittelalter bekannte Erkrankung ist eine Bewegungsstörung und betrifft ausschließlich die Hinterbeine des Pferdes. Dabei werden ein oder beide Hintergliedmaßen beim Vorführen übermäßig und ruckartig gebeugt so dass der Fesselkopf fast den Bauch berührt und genauso schlagartig wieder abgesetzt. Das stechschrittartige Gangbild erinnert an das Stolzieren eines Hahnes, daher stammt auch der Name.

INHALT
Ursachen Symptome Diagnose Behandlung und Prognose
Ursachen

Genaue wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Ursachen des "echten Hahnentritts" gibt es nach wie vor nicht. Diskutiert werden entzündliche Veränderungen der Nerven der Hintergliedmaßen und des Rückenmarks. Hierbei soll es in Folge der Schädigung zu einer Verringerung der hemmenden Impulse kommen, was wiederum die starke Überreaktion begründet. Eine zweite Form, der "australische Hahnentritt", auch als toxisch bedingter Hahnentritt bezeichnet, lässt sich auf die Aufnahme bestimmter Pflanzen zurückführen und betrifft meistens beide Hintergliedmaßen und mehrere Pferde eines Bestandes.

Symptome

Charakteristisches Symptom dieser Erkrankung ist das ruckartige, übermäßige Beugen der Hintergliedmaße und ein daraus resultierender stechschrittartiger Gang. In engen Wendungen und beim Rückwärtsrichten kommt es zu einer Verstärkung der Symptome. Diese Bewegungsstörung tritt meist abrupt auf und ist hauptsächlich im Schritt und zum Teil auch im Trab zu beobachten, im Galopp zeigen betroffene Pferde meist keine Beeinträchtigung.

Pferd mit Hahnentritt
Pferd mit hochgezogenem Hinterbein
Diagnose

Das Erscheinungsbild des Hahnentritts ist typisch und ermöglicht daher eine rasche Diagnose. Abgegrenzt werden müssen lediglich Hahnentritt-ähnliche Symptome, die bei Spat und Kniescheibenverlagerung vorkommen können und das Shivering-Syndrom.

Behandlung und Prognose

Eine sichere Heilungsmethode für den echten Hahnentritt gibt es nicht. Bei einigen Pferden sind die Symptome nur zu Beginn der Bewegung vorhanden und verschwinden nach 5-10 Minuten von selbst. Die medikamentöse Therapie beschränkt sich auf Präparate, die zu einer Muskelentspannung führen und Vitamine, die der Gesunderhaltung der Nerven dienen. Dein Tierarzt wird im Einzelfall entscheiden welches Mittel bei deinem Pferd am besten geeignet ist.

Tritt nach der medikamentösen Therapie kein Erfolg ein, kann der Tierarzt zu einer Operation raten. Es werden verschiedene Operationen in unterschiedlichen Varianten empfohlen, die jedoch alle keine vollständige Heilung garantieren. Möglich ist die Entfernung von Teilen der Sehne des seitlichen Zehenstreckers oder die komplette Entfernung desselben. Vor einer Operation muss jedoch vom Tierarzt genau abgeklärt werden, ob es sich nicht um einen symptomatischen Hahnentritt handelt.