Unter einer Venenentzündung oder Phlebitis versteht man eine entzündliche Veränderung der Venenwand. Beim Pferd sind oft die beiden jeweils seitlich am Hals in der sogenannten Drosselrinne liegenden Jugularvenen betroffen, die Blut aus dem Kopfbereich in Richtung Herz transportieren. Aufgrund ihrer Lage und leichten Zugänglichkeit werden sie am häufigsten für Injektionen, Infusionen oder das Legen von Venenkathetern genutzt.
Hinsichtlich der betroffenen Strukturen der Vene werden verschiedene Arten von Venenentzündungen unterschieden. Unter einer Endophlebitis versteht man eine Entzündung der innersten Schicht der Venenwand. Eine Periphlebitis dagegen ist eine Entzündung des die Vene umgebenden Gewebes. Die beim Pferd relativ häufig vorkommende Thrombophlebitis beschreibt die Entzündung der Venenwand mit Bildung eines Thrombus (= Blutgerinnsel).
Eine Venenentzündung kann aseptisch (= ohne Beteiligung von Krankheitserregern) oder septisch (= mit Beteiligung von Krankheitserregern) verlaufen.
Jede Injektion in eine Vene, selbst bei völlig korrekter Durchführung, hinterlässt aufgrund der mechanischen Reizung innerhalb von 24 bis 48 Stunden an der Einstichstelle eine umschriebene aseptische Entzündung, die jedoch innerhalb von 2 bis 3 Tagen ohne Behandlung wieder abklingt. Bei mehrmaliger Nutzung der gleichen Vene kann sich an der Innenwand ein Blutgerinnsel bilden, das nach und nach größer wird und die Vene damit immer undurchlässiger macht. Es liegt eine aseptische Thrombophlebitis vor.
Die septische Thrombophlebitis entsteht durch fehlende Desinfektion der Einstichstelle, unsaubere, nicht sterile Spritzen und Kanülen oder nicht sterile oder reizende Injektions- oder Infusionslösungen. Bakterien dringen durch die Einstichstelle in die Vene und verursachen eine eitrige Entzündung der Venenwand mit Bildung eines ebenfalls eitrigen Blutgerinnsels.
Ursache einer Periphlebitis sind unsachgemäße oder versehentliche Injektionen in das die Vene umgebende Gewebe. Dies kann insbesondere bei Abwehrbewegungen des Pferdes passieren. Durch die injizierten Medikamente oder Flüssigkeiten kommt es zu einer Reizung des Bindegewebes, die ebenfalls aseptisch oder septisch verlaufen kann. Bei der septischen Form kommt es im weiteren Verlauf zur Abszessbildung mit Entleerung von Eiter nach außen.
Häufig wird als erstes eine strangartige, teilweise warme Verdickung im Bereich der Einstichstelle der Vene festgestellt. Die aseptischen Thrombophlebitis zeigt sich durch eine verdickte, aber nicht schmerzhafte Vene.
Im Fall einer septischen Thrombophlebitis ist die betroffene Vene über eine Länge von circa 20 cm und mehr hochgradig verdickt, hart, warm, deutlich schmerzhaft und nicht mehr anstaubar. Aufgrund der Undurchlässigkeit der Vene können Stauungserscheinungen und Schwellungen im Kopfbereich bis hin zum Nilpferdkopf entstehen, da das Blut nicht abtransportiert werden kann. Im weiteren Verlauf kann es zu Abszedierungen und Nekrose (= Absterben) der gesamten Vene kommen.
Eine lebensgefährliche Komplikation dieser Venenentzündung ist die Abschwemmung infizierten Thrombus-Materials. Der Erreger wird über das Blut im gesamten Organismus verstreut und kann dadurch zur Infektion weiterer Organe wie etwa der Lunge, der Niere oder auch der Gelenke führen.
Im Fall einer Periphlebitis entstehen flächige Schwellungen in der Umgebung der Vene, die bei bakterieller Beteiligung häufig auch zu Mattigkeit und Fieber führen.
Nach eingehender klinischer Untersuchung und entsprechenden Vorbericht hinsichtlich verabreichter Injektionen wird dein Tierarzt meist schnell eine Diagnose stellen können. Mit Hilfe einer zusätzlichen Ultraschalluntersuchung kann er das genaue Ausmaß der Veränderungen innerhalb der Vene darstellen und exakte Aussagen über die Durchlässigkeit der Vene treffen.
Leichte Venenentzündungen ohne Thrombus-Bildung heilen meist selbstständig innerhalb einiger Tage ab, eine Behandlung ist nicht notwendig. Aseptische Entzündungen mit Thrombus-Bildung werden über mehrere Tage mehrmals täglich lokal mit entzündungshemmenden Salben oder Gels behandelt. Ob zusätzlich auch gerinnungshemmende Medikamente zum Einsatz kommen, um das Blutgerinnsel aufzulösen und die Vene wieder durchgängig zu machen, wird dein Tierarzt im Einzelfall entscheiden. In schwerwiegenden Fällen kann es zur besseren Überwachung des Patienten notwendig sein, die Behandlung stationär in einer Klinik durchzuführen.
Bei septischen Venenentzündungen werden durchblutungsfördernde Salben aufgetragen. Das Ziel dieser Behandlung ist es, entstandene Abszesse zum Reifen zu bringen, um sie dann zu spalten, damit sich der Eiter nach außen entleert. Die Pferde werden zusätzlich antibiotisch behandelt, um einer eventuellen Streuung der Bakterien über das Blut entgegenzuwirken. Es empfiehlt sich, diese Behandlung stationär in einer Tierklinik vornehmen zu lassen.
WICHTIG: Salben dürfen bei thrombosierten Venen NICHT einmassiert, sondern nur aufgetragen werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sich Teile des Thrombus ablösen und über das Blut im Körper verteilen.
Ist die Vene im Fall einer infizierten Thrombophlebitis nicht mehr durchgängig und die Wiederherstellung ihrer Funktion nicht gegeben, besteht die Möglichkeit, die gesamte Vene operativ zu entfernen. Die Vorteile dieser als Phlebektomie bezeichneten Operation sind ein schneller Heilungsverlauf und die Verhinderung der Abschwemmung von infiziertem Thrombus-Material.
Bei einfachen Venenentzündungen besteht eine gute Prognose, da sie meist ohne Therapie ausheilen. Venenentzündungen mit nicht infizierten Blutgerinnseln haben eine deutlich längere Heilungsphase, jedoch auch noch eine günstige Prognose, da sich die Blutgerinnsel meist wieder vollständig abbauen. Infizierte Venenentzündungen können bei konservativer Therapie einen sehr langen, zum Teil über Monate dauernden Heilungsverlauf in Anspruch nehmen. Aufgrund des potenziellen Verlustes der betroffenen Vene ist die Prognose als vorsichtig einzustufen. Nach operativer Entfernung der entzündeten Vene dauert die Heilung nur etwa drei Wochen. Die Funktion der entfernten Vene wird von anderen nahegelegenen Gefäßen übernommen.
Venenentzündungen lassen sich nicht komplett verhindern. Allerdings kann das Risiko einer Entzündung mit Hilfe verschiedener Maßnahmen erheblich reduziert werden. Wichtigste Maßnahmen im Rahmen der tierärztlichen Untersuchung und Behandlung sind die sorgfältige Desinfektion, die Anwendung sterilen Materials und die korrekte und sorgfältige Durchführung jeglicher intravenösen Injektion oder Infusion. Insbesondere in Kliniken gehört ein konsequentes Management von Venenverweilkathetern, wie die richtige Auswahl des Kathetersystems, die Pflege, Überwachung sowie rechtzeitiger Wechsel, zur wichtigsten Maßnahme, um Venenentzündungen vorzubeugen.
Pferde sind Fluchttiere, macht ihnen etwas Angst, sind sie schneller weg, als mancher Besitzer schauen kann. Die Auslöser können vielfältig sein: der große grüne Traktor beim Ausritt, Plakate in einer Reithalle oder spielende Kinder auf dem Hof. Mit den richtigen Übungen kannst du deinem Pferd jedoch mit der Zeit zu mehr Gelassenheit verhelfen.
Wie in vielen anderen Sportarten spielt auch im Pferdesport das Thema Doping eine wichtige Rolle, wenn es um Wettkämpfe und Leistungsvergleiche geht. Anders als jedoch beispielsweise in der Leichtathletik ist es nicht der Mensch, der versucht seine eigene Leistung durch Einnahme bestimmter Substanzen zu steigern, sondern das Tier, dessen Leistung durch Verabreichung dieser Stoffe gesteigert werden soll. Seit der Olympischen Spiele 2004 in Athen ist das Thema Doping im Pferdesport aufgrund zahlreicher nachgewiesener Doping-Fälle auch öffentlich in den Fokus gerückt, was einen erheblichen Image-Schaden für den Pferdesport zur Folge hat.
Die Kaninchenpest oder medizinisch Myxomatose ist eine in ganz Mitteleuropa verbreitete gefährliche Virusinfektion der Haus- und Wildkaninchen. Die Erkrankung ist hochansteckend und kann in ungeschützten Beständen seuchenartige Züge annehmen. Als vorbeugender Schutz steht eine wirksame Schutzimpfung zur Verfügung. Feldhasen dagegen sind dem Erreger gegenüber nahezu unempfindlich.
So wie wir Menschen und der Hund erkranken auch immer mehr Katzen an der Stoffwechselkrankheit Diabetes. Die Zuckerkrankheit der Katze unterscheidet sich jedoch in einigen wesentlichen Aspekten von der des Hundes und des Menschen. Betroffen sind vor allem kastrierte Kater mittleren Alters. Maine Coon und Siamkatzen weisen eine erhöhte Anfälligkeit für Diabetes auf.
Leben Freigänger oder Wohnungskatzen gesünder und glücklicher? Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile und was passt zu meiner Katze und meiner Lebenssituation am besten? Hier findest du nützliche Informationen zur Entscheidungsfindung.
Für Besitzer und Reiter oft ein dramatischer Anblick: von einem Tag auf den anderen zeigt dein Pferd plötzlich eine hochgradige Lahmheit. Die betroffene Gliedmaße wird vermehrt geschont oder gar nicht mehr richtig aufgesetzt. Gelegentlich, jedoch nicht immer, fühlt sich der betroffene Huf wärmer an als die anderen Hufe. Es ist offensichtlich, dein Pferd hat starke Schmerzen und du vermutest das Schlimmste. Nicht selten handelt es sich dabei aber lediglich um ein Hufgeschwür. Der umgangssprachliche Begriff Hufgeschwür ist jedoch irreführend, da es sich nicht um ein Geschwür oder eine Gewebewucherung handelt, sondern um eine eitrige Entzündung in Form eines Abszesses. Rufe in einem solchen Fall bitte umgehend einen Tierarzt, der dein Tier untersucht, einen Verdacht gegebenenfalls bestätigen und sofort behandeln kann.
Deine Katze ist bestimmt ab und an für Abwechslung dankbar, vor allem wenn sie permanent in der Wohnung lebt. Natürlich spielen nicht nur Wohnungskatzen gern mit ihrem Menschen, auch Freigänger haben Spaß daran.
Bist du auch fasziniert von der Schönheit, Intelligenz und Charakterstärke der fröhlichen, verspielten Mitbewohner? Wunderbar! Dann haben wir hier einige Tipps für dich.
Da die Leber eine sehr hohe Regenerationsfähigkeit und funktionelle Reservekapazität besitzt, verlaufen die meisten Lebererkrankungen beim Pferd zunächst ohne sichtbare Krankheitsanzeichen und werden erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert.
Kissing Spines bedeutet übersetzt etwa „die sich küssenden Dornfortsätze“. Es handelt sich um eine Veränderung an der Wirbelsäule des Pferdes. Hierbei kommt es zu einer deutlichen Verengung der Abstände zwischen den Dornfortsätzen der Brust- und Lendenwirbelsäule, häufig im Bereich der Sattellage. Die Diagnose fordert Reiter und Besitzer zur Aufmerksamkeit und dem richtigen Training auf.
Erkrankungen der Nieren kommen beim Pferd eher selten vor, werden jedoch aufgrund ihrer eher unspezifischen Symptome nicht immer sofort erkannt und daher oft erst zu spät behandelt. In vielen Fällen sind Nierenerkrankungen Begleit- oder Folgeerscheinungen anderer Krankheiten.
Diese fälschlicherweise oft auch als Katzen-Leukose bezeichnete Erkrankung wird durch das Feline Leukämie Virus hervorgerufen. Da das Virus jedoch neben bösartigen Tumoren des Lymphgewebes auch viele andere schwerwiegende Symptome verursacht, ist die Bezeichnung etwas irreführend.