Dirofilarien sind lange Fadenwürmer, deren Larven durch verschiedene Mückenarten übertragen werden. Je nach Art besiedeln sie entweder die Haut oder die großen Blutgefäße der Lunge, bei starkem Befall auch das Herz. Deshalb sind sie als Herzwürmer bekannt. Dirofilarien sowie die Mücken, die sie übertragen, kommen hauptsächlich im Mittelmeerraum, Osteuropa und Nordamerika vor. Als Mitbringsel von Reisen und durch die Einfuhr von Hunden aus dem Ausland gelangt die Erkrankung nach Deutschland. Durch die klimabedingte Ausbreitung der Mücken nach Norden gewinnt sie zunehmend an Bedeutung.
Es wird die kutane Dirofilariose (=die Haut betreffend) und die kardiovaskuläre Dirofilariose (=Herz-Kreislauf betreffend) unterschieden. Auslöser sind zwei unterschiedliche Erreger. Dirofilaria repens entwickelt sich rein in der Unterhaut, während Dirofilaria immitis in die Blutgefäße der Lunge und das Herz weiterwandert.
Der Lebenszyklus von Dirofilarien findet in zwei Wirtstieren statt. Dies ist erstens die Mücke, zweitens der Hund oder auch Wildtiere wie Fuchs und Marder. Dirofilariose ist ohne die Mücke nicht von Tier zu Tier übertragbar. Es sind mittlerweile über 70 Stechmückenarten bekannt, die Dirofilarien übertragen können. Von ihnen wurden einige bereits in Deutschland nachgewiesen.
Sticht eine Mücke einen infizierten Hund, so nimmt sie bei der Blutmahlzeit Dirofilaria-Larven auf. Innerhalb von circa zwei Wochen entwickeln sich in der Mücke über verschiedene Larvenstadien die infektiösen Larven. Diese werden bei der Blutmahlzeit auf das nächste Tier übertragen. Je höher und stabiler die Umgebungstemperatur ist, desto schneller läuft diese Entwicklung ab. Die Klimaerwärmung spielt den Dirofilarien also auch hier in die Karten.
Im Hund befinden sich die Larven zunächst in der Unterhaut. Dort entwickeln sie sich innerhalb von circa zwei Monaten zu jungen Würmern. Diese wandern im Fall von Dirofilaria immitis weiter in die Blutgefäße. Sie siedeln sich bevorzugt in den kleinen Gefäßen der Lunge an. Dort reifen sie über weitere vier bis fünf Monate zu erwachsenen Herzwürmern. Diese wandern in die größeren, herznahen Venen und teils bis in die rechte Herzkammer. Herzwürmer können bis zu 31 Zentimeter lang und sieben Jahre alt werden. Hautwürmer erreichen bis zu 17 Zentimeter Länge und leben ebenfalls einige Jahre. Die weiblichen Würmer produzieren neue Larven. Diese nimmt die nächste stechende Mücke dann über das Blut auf.
An Dirofilariose können auch Katzen, Frettchen sowie der Mensch erkranken. Es handelt sich also um eine Zoonoose (=Erkrankung, die vom Tier auf den Menschen übertragbar ist). Auch hier entwickeln sich Würmer, die bis ins Herz wandern können. Es werden jedoch in der Regel keine neuen Larven produziert.
Eine Infektion mit dem Hautwurm zeigt sich durch Knoten in der Unterhaut. Da die Würmer wandern, können die Knoten wieder verschwinden und an anderer Stelle auftauchen. Es kommen Hautentzündungen mit Juckreiz, Haarausfall oder Abszessen (=abgekapselte Ansammlung von Eiter) vor.
Das häufigste Symptom bei Herzwurmbefall ist ein chronischer (=länger andauernder) Husten. Dieser beginnt leicht und verschlimmert sich über Monate bis Jahre. Dazu kommt eine langsam zunehmende Atemnot. Diese fällt hauptsächlich bei Belastung auf. In Ruhe bemerkst du die Symptome lange nicht. Herzwürmer zerstören durch mechanische Reibung die roten Blutkörperchen, was zu einer Anämie (=Blutarmut) führen kann. Zeichen dafür sind blasse Schleimhäute, Müdig- und Antriebslosigkeit. Die Belastbarkeit sinkt stetig weiter. Verengen Herzwürmer Lungengefäße, kann es zu einer lebensbedrohlichen Embolie (=Verstopfung von Blutgefäßen) in der Lunge mit Atemnot und Benommenheit kommen. Gelangen die Würmer weiter in die rechte Herzkammer, kann eine Rechtsherz-Insuffizienz (=Herzschwäche) entstehen. Diese zeigt sich durch Wassereinlagerung in den Gliedmaßen sowie im Bauchraum, wodurch der Bauchumfang zunimmt. Neben einem schlechten Allgemeinbefinden und stärkerer Atemnot kann dies im Extremfall zum plötzlichen Herztod führen. Gelangen Herzwürmer durch die rechte Herzkammer weiter bis in die Vena cava (=große Hohlvene zum Herzen), können sie den Blutfluss zum Herzen behindern. Das dadurch entstehende Vena-cava-Syndrom kann schnell zu Bewusstlosigkeit und einem lebensbedrohlichen Zustand führen.
Abnehmende Leistungsfähigkeit und Bewegungsunlust werden oft auf den natürlichen Alterungsprozess geschoben. Bei Tieren aus dem Auslandstierschutz ist dir ihr Wesen und normaler Bewegungsdrang nicht bekannt. So wird an eine kardiovaskuläre Dirofilariose oft erst sehr spät gedacht.
Bei Katze, Frettchen und Mensch treten je nach erreichtem Wurmalter und -größe häufig keine oder nur geringe Symptome auf. Es kommen aber auch Fälle mit starker Erkrankung vor.
Nach einer allgemeinen Untersuchung führt deine Tierarztpraxis verschiedene Blutuntersuchungen durch. Mit diesen können neben Blutbild-Veränderungen die Dirofilarien und/oder ihre Larven nachgewiesen werden. Bei positivem Herzwurm-Befund sollte eine Röntgenuntersuchung vom Brustkorb und eine Echokardiografie (=Ultraschalluntersuchung des Herzens, siehe entsprechender Artikel) durchgeführt werden. Das genaue Betrachten von Lunge, Herz und Blutgefäßen ist entscheidend zur Einschätzung der Schwere der Erkrankung und der damit verbunden Wahl der Behandlung.
Aufgrund des langen Entwicklungszyklus der Dirofilarien kann ein Nachweis im Blut erst sechs Monate nach der Infektion erfolgen. Deshalb sollten aus betroffenen Gebieten importierte Hunde direkt nach ihrer Einreise und ein zweites Mal nach sechs Monaten untersucht werden.
Sobald Dirofilarien nachgewiesen werden, wird dein Hund alle vier Wochen mit einem Entwurmungsmittel gegen die Larven behandelt. Dies kann in Form von Tabletten oder Spot-on-Präparaten (=zum Aufträufeln auf die Haut) geschehen. Beim Herzwurm geschieht dies vier Monate lang, beim Hautwurm mindestens über sechs Monate bis zu einem Jahr. Auf Dirofilarien leben Bakterien, die Blutgefäß-Entzündungen verursachen. Deshalb wird eine vierwöchige Behandlung mit einem Antibiotikum empfohlen. Ein bis zwei Monate nach der ersten Behandlung gegen die Larven wird ein Medikament gegeben, das die erwachsenen Würmer abtötet. Es wird tief in die Lendenmuskulatur gespritzt. Da dies schmerzhaft ist, wird dein Hund dafür eventuell in eine Kurznarkose gelegt. Vier Wochen nach der ersten erfolgt eine zweite Injektion. Eine dritte Injektion wird 24 Stunden nach der zweiten verabreicht. Zusätzlich werden je nach Menge der Würmer und dem Ausmaß der Lungenschädigung Gerinnungs- und Entzündungshemmer eingesetzt.
Halte deinen Hund während der gesamten Therapie bis einen Monat nach der dritten Injektion ruhig, denn Bewegung führt zu einer vermehrten Durchblutung. Durch diese können Verklumpungen der abgestorbenen Würmer und Larven und dadurch Embolien entstehen.
Bei starkem Herzwurmbefall birgt das gleichzeitige Absterben von vielen Würmern ein hohes Risiko für Embolien und allergische Reaktionen bis hin zum allergischen Schock. Wenn bereits Herzwürmer die rechte Herzkammer oder Hohlvene erreicht haben, kann eine medikamentöse Abtötung der Würmer lebensgefährlich für deinen Hund sein. Diese können dann nur noch chirurgisch entfernt werden.
Bei Katzen mit fehlender oder milder Symptomatik wird darauf gewartet, dass die Erkrankung von selbst ausheilt. Lungenveränderungen werden mit einem Entzündungshemmer behandelt.
Hautknoten können chirurgisch entfernt werden. Hautentzündungen werden mit entzündungshemmenden und wenn nötig antibiotischen Salben behandelt.
Die Prognose ist bei Herzwürmern vom Schweregrad der Infektion abhängig. Je länger die Infektion besteht, desto größer sind die Würmer bereits und umso höher ist das Risiko für Komplikationen und Folgeschäden. Hunde mit leichtem Befall und frühzeitiger Therapie haben eine gute Prognose. Es verbleiben in der Regel keine Folgeschäden. Liegen aber bereits Lungen- oder Herzschäden vor, so ist die Prognose sehr schlecht.
Die Prognose der kutanen Dirofilariose ist mit Behandlung gut.
Die beste Prophylaxe ist der Verzicht auf Reisen mit Hund und Katze in Gebiete, in denen Dirofilarien und die übertragenden Mücken vorkommen. Ist dies nicht möglich, musst du dein Tier während der Reise monatlich mit dem Entwurmungsmittel gegen die Larven schützen. Wichtig ist, die Anwendung einen Monat nach eurer Rückkehr noch einmal durchzuführen.
Wende zusätzlich während der Reise ein mückenabweisendes Präparat an. Einige Hunderassen vertragen jedoch nicht alle Wirkstoffe gegen Herzwürmer. Verwende auch niemals ein Produkt für Hunde bei einer Katze oder umgekehrt. Bei Katzen kann dies tödlich ausgehen. Wende dich daher immer an deine Tierarztpraxis. Diese unterstützt dich gerne bei der Auswahl geeigneter Präparate.
Schütze dein Tier zusätzlich vor Mückenstichen, indem es sich insbesondere während der mückenaktivsten Zeit, der Dämmerung, nur in Innenräumen aufhält. Diese sollten mit Insektengittern geschützt sein.
Sicher kommt auch deine Katze ab und an mit kleineren Verletzungen nach Hause – oder sie zeigt, dass sie sich nicht rundum wohl fühlt. Dann ist es gut, wenn du auf eine passende Notfallapotheke zu Hause zurückgreifen kannst.
Die Computertomografie gehört zu den bildgebenden Verfahren und ist aufgrund ihrer schnellen und unkomplizierten Durchführung sowie der hohen Aussagekraft der Bilder in vielen modernen Tierarztpraxen ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel.
Sommer, Sonne, Sonnenschein - für viele die schönste Zeit des Jahres. Die Temperaturen nehmen aber auch in unseren Breitengraden immer öfter tropische Ausmaße an. Und damit einhergehend schwirren und krabbeln die lästigen Insekten. Mit den folgenden Tipps machst du deinem Pferd das Leben im Sommer leichter.
Das nach dem Schweizer Augenarzt Johann Friedrich Horner (1831-1886) benannte Horner Syndrom ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Komplex aus verschiedenen Symptomen am Auge von Hund und Katze, die alle durch eine Schädigung des Sympathikus-Nerven hervorgerufen werden.
Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei nicht um eine eigenständige Erkrankung, sondern um einen Komplex aus verschiedenen Erscheinungsformen entzündlicher Veränderungen der Maulhöhle und der Haut der Katze.
Im Spätsommer und Herbst sind sie wieder da – Herbstgrasmilben. Sie verursachen bei Tieren und beim Menschen allergische Reaktionen mit starkem Juckreiz und Haut-Entzündungen. Wie du sie erkennst, behandelst und im besten Fall einen Befall verhinderst, erfährst du hier.
Diese fieberhafte Infektionskrankheit gehört zu den häufigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten des Hundes und ist nicht immer einfach zu diagnostizieren. Sie verursacht Fieberschübe, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Lahmheiten. Übertragen werden die Erreger in Deutschland vorrangig durch den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus), wobei im Durchschnitt jede dritte Zecke dieser Art mit ihnen infiziert ist.
Die Maine Coon ist eine beeindruckende Katzenrasse: groß, muskulös und mit einem menschenbezogenen und freundlichen Wesen. Ihr kräftiger Körperbau und das dichte Fell machen sie zu einer richtigen Erscheinung und einer idealen Begleiterin für Menschen, die viel Platz und noch mehr Zuneigung zu bieten haben.
FORL steht für feline odontoklastische resorptive Läsionen und ist eine sehr schmerzhafte Zahnerkrankung bei Katzen. Ab dem fünften Lebensjahr ist fast jede zweite Katze davon betroffen. Selbst für Tierärzt:innen ist FORL mit bloßem Auge erst im Endstadium zu erkennen. Röntgenbilder von den Zähnen liefern Klarheit.
Die Anaplasmose ist eine bakterielle Erkrankung, die durch heimische Zecken übertragen wird. Sie kommt vor allem bei Hunden, aber auch bei Pferden, Katzen, Schafen, Ziegen, Rindern und dem Menschen vor. Die Infektion führt akut zu teils hohem Fieber. Nicht erkannt und behandelt, treten immer wieder Erkrankungsschübe mit Lahmheiten und neurologischen Störungen auf.
Viele Tiere sind schon nervös, bevor sie überhaupt wissen, dass es in die Tierarztpraxis geht. Der Gang in den Behandlungsraum ist dann ein riesiges Problem. Hunde verweigern sich, wollen davonlaufen, beginnen zu jaulen oder kläffen. Katzen sind im Katzenkorb sichtlich gestresst. Und sie sind Tierärzt:innen gegenüber meist deutlich skeptisch. Aufregung ist auf allen Seiten vorprogrammiert. Doch es geht auch anders.
Katzen stubenrein zu erziehen, erfordert Ruhe und etwas Geduld. Katzen sind oft wählerisch, wenn es um ihr Klo geht. Hier findest du wertvolle Tipps für die Stubenreinheit.