Von dieser wenig bekannten, neurologischen Erkrankung des Rückenmarks und der Wirbelsäule sind vor allem ältere, große Hunde ab einem Gewicht von 20 kg betroffen. Die Krankheit entwickelt sich sehr langsam, ist für den Hund jedoch sehr schmerzhaft und verursacht fortschreitende Lähmungserscheinungen im Bereich der Hinterhand.
Weil es wie ein Pferdeschwanz aussieht, wird die im Bereich des Übergangs von Lendenwirbel zum Kreuzbein liegende hintere Aufzweigung des Rückenmarks in die verschiedenen Nervenbündel als „Cauda equina“ bezeichnet. Von den hier austretenden Nerven wird die Muskulatur der Hinterhand und des Schwanzes sowie der Kot- und Harnabsatz gesteuert. Das Cauda-equina-Syndrom entsteht durch Rückenmarks- und Nervenschädigungen.
Durch die besondere Beweglichkeit in diesem Bereich und den entsprechenden Verschleiß kommt es verhältnismäßig häufig zu degenerativen Veränderungen der Wirbelkörper, der Bandscheiben und der die Wirbel verbindenden Bänder. Die dadurch bedingte Stenose (=Verengung des Wirbelkanals) übt Druck auf das Rückenmark aus und es kommt zu neurologischen Symptomen.
Da sich die Erkrankung sehr schleichend entwickelt, werden erste Anzeichen vom Hundebesitzer oft übersehen oder auf das fortgeschrittene Alter des Hundes geschoben. Betroffene Hunde mögen nicht mehr so viel laufen. Sie springen ungern oder nur unter Schmerzen ins Auto oder über Hindernisse und zeigen Schwierigkeiten beim Aufstehen sowie Treppen steigen. Zu Beginn kommt es zu ein- oder beidseitigen Lahmheiten der Hintergliedmaße. Im weiteren Verlauf treten Lähmungserscheinungen der Hinterhand auf, die zu einem schleifenden Gang führen. Ein markantes Merkmal dieses sogenannten Zehenschleifens ist die übermäßige Abnutzung der Krallenvorderseite. Später kann es zu Empfindungsstörungen, Muskelschwund, Rutenlähmung sowie unkontrolliertem Harn- und Kotabsatz kommen.
Sollten bei deinem Hund die genannten Symptome auftreten, stelle ihn bitte umgehend in deiner Tierarztpraxis vor.
Da die Symptome nicht immer ganz eindeutig sind, ist die Abgrenzung von anderen Erkrankungen wie einer Hüftgelenksdysplasie (siehe entsprechender Artikel), Tumoren oder auch Brüchen für deine/n Tierärzt:in besonders wichtig. Im Rahmen der allgemeinen und neurologischen Untersuchung erhält er/sie durch verschiedene Untersuchungsmethoden und Reflex-Tests erste Hinweise auf das Vorliegen eines Cauda-equina-Syndroms. Betroffen Hunde zeigen meist deutliche Schmerzreaktionen bei Druck auf den Lendenbereich oder bei Überstrecken der Rute.
Eine weiterführende Röntgenuntersuchung gehört fast immer zum Standard, um die Ursache und das Ausmaß der Erkrankung genauer zu bestimmen. Allerdings stellen sich nicht alle Verengungen des Wirbelkanals im Röntgenbild deutlich dar. Der sichere Nachweis eines Cauda-equina-Syndroms kann daher nur mit einer Kontrastmitteluntersuchung oder mit Hilfe einer Computer- oder Magnetresonanztomografie (siehe entsprechende Artikel) erbracht werden.
Die Erkrankung kann je nach Schweregrad konservativ oder chirurgisch behandelt werden. In vielen Fällen wird der betroffene Hund besonders im Anfangsstadium mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten versorgt und ruhiggestellt. Die Aussichten auf eine Besserung der Symptome sind jedoch nur dann gegeben, wenn die Ursache der Nervenquetschung ausschließlich auf eine Überbelastung der Weichteilstrukturen zurückzuführen ist.
Führen knöcherne Veränderungen der Wirbelkörper zu einer Verengung des Wirbelkanals und damit den Schmerzen, ist eine chirurgische Versorgung unumgänglich, um das Rückenmark zu entlasten und vor weiteren Schäden zu schützen. Je nach Ursache bestehen verschiedene Operationsverfahren. Alle haben das gemeinsame Ziel, den Druck auf das Nervengewebe zu beseitigen. Der Erfolg der Operation hängt entscheidend davon ab, wie konsequent die Nachsorge betrieben wird. Auch wenn sich die Nervenfasern der Cauda equina gut regenerieren kann, muss der Hund in der Heilungsphase unbedingt entsprechend geschont werden. Parallel sollte mit Hilfe von Physiotherapie und Massagen die Muskulatur der Hinterhand gezielt wieder aufgebaut werden. Des Weiteren sollten übergewichtige Hunde unbedingt einer Diät unterzogen werden. Über den petsXL Gesundheitspass kannst du dazu die Gewichtsdaten deines Hundes übersichtlich speichern und kontrollieren.
Nach erfolgreicher Operation und konsequenter Nachsorge sind die Aussichten auf eine Heilung grundsätzlich günstig. Ist es bereits zu Lähmungen gekommen, verschlechtert sich die Prognose.
Hauterkrankungen gehören neben den Magen-Darm-Erkrankungen zu den häufigsten Vorstellungsgründen in der Tierarztpraxis. Als Pyodermien werden eitrige Infektionen der Haut bezeichnet, die durch unterschiedliche Bakterien ausgelöst werden. Bei einem gesunden Tier bietet die Haut durch verschiedene Abwehrmechanismen einen guten Schutz vor Infektionen. Es besteht ein Gleichgewicht aus der normale Mikroflora von Bakterien, Hefen und Parasiten auf der Einen und der Neubildung und dem Abbau von Hautzellen mit deren Abbauprodukten auf der anderen Seite. Die Mikroflora ernährt sich von den Abbauprodukten der Haut und verhindert gleichzeitig die Besiedlung mit infektiösen Keimen.
Beim Hufkrebs handelt es sich um eine chronisch verlaufende Erkrankung der Huflederhaut. Im Gegensatz zum Hufabszess kommt es beim Hufkrebs nicht zum Absterben einzelner Zellen, sondern zu einem ungehemmten Wachstum einzelner Teile der Huflederhaut begleitet von einer stinkenden Absonderung und einer ausbleibenden Verhornung dieses Gewebes. Aufgrund des Aussehens dieses übermäßig gewachsenen, blumenkohlartigen Gewebes entstand auch der Begriff „Hufkrebs“, obwohl es sich nicht um eine Krebserkrankung handelt.
Die Bornasche Krankheit, auch als ansteckende Gehirn- und Rückenmarksentzündung oder Kopfkrankheit der Einhufer bezeichnet, ist eine seltene Viruserkrankung des Nervensystems, die vor allem Pferde und Schafe betrifft. Aber auch andere Tiere und der Mensch sind grundsätzlich empfänglich für das Borna-Virus. Die Erkrankung wurde 1813 das erste Mal beschrieben, als eine ganze Gruppe von Kavallerie-Pferden in der Stadt Borna erkrankte.
Die periodische Augenentzündung ist seit über 2000 Jahren bekannt und die häufigste beim Pferd auftretende Augenerkrankung. Sie beschreibt eine wiederkehrende Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea: auch Aderhaut genannt) beim Pferd. In der Veterinärmedizin wird daher inzwischen die Bezeichnung „Equine rezidivierende Uveitis“ (kurz: ERU) verwendet. Die Erkrankung tritt wiederholt, anfangs in längeren und später in kürzeren Intervallen auf und kann zu erheblichen Beeinträchtigungen des Sehvermögens führen. Da die betroffenen Pferde oft an dieser Erkrankung erblindeten und man vermutete, dass sie mit den Mondphasen zusammenhing, wurde sie im Volksmund auch als Mondblindheit bezeichnet.
Unter einer Uveitis versteht man eine Entzündung der Aderhaut des Auges. Sie kann in eine vordere und eine hintere Entzündung unterteilt werden und äußert sich durch eine enge Pupille und gerötete Bindehäute.
Die Genickbeule wird wegen ihres Aussehens auch als Talpa, was Maulwurfsgeschwulst bedeutet, bezeichnet. Sie beschreibt alle entzündlichen Umfangsvermehrungen der Weichteile im Genickbereich des Pferdes. Die Mehrzahl der Fälle sind auf Entzündungen der unter dem Nackenband liegenden Schleimbeutel zurückzuführen.
Es passiert auf der Koppel oder auch in der Box, dein Pferd verletzt sich und blutet eventuell auch. Was ist zu tun? Nur ein kleiner Kratzer, eine Beule oder gar eine riesige, klaffende Fleischwunde? Muss ich den Tierarzt rufen oder kann ich das selbst versorgen und wenn ja, wie? Wie kann ich das Verletzungsrisiko in Zukunft minimieren? Durch Tritte, Bisse, Stürze oder auch Fremdkörper können Schnitt-, Stich- oder Schürfwunden, Prellungen, Quetschungen oder Verbrennungen beim Pferd entstehen, die je nach Schweregrad eine tierärztliche Behandlung erforderlich machen. Wie schwerwiegend eine Verletzung ist, hängt immer auch von ihrer Lokalisation und der Beteiligung umliegender Strukturen, wie etwa Muskeln, Sehnen oder Gelenke, ab. Wie bei uns Menschen werden auch beim Pferd gedeckte und offene Verletzungen unterschieden. Bei gedeckten Verletzungen ist die Haut des Pferdes unbeschädigt, weshalb diese Art der Verletzung nicht immer leicht zu erkennen ist. So kann es zum Bespiel durch einen Tritt zu einem Bluterguss gekommen sein, der uns als Besitzer eventuell erst beim Putzen oder durch ein Lahmen des Pferdes auffällt. Bei Beschädigung der Haut spricht man von offenen Verletzungen oder auch Wunden. Es kommt zu mehr oder weniger starken Blutungen, aber auch hier können kleinere Wunden aufgrund des Fells übersehen werden.
Bewegt sich dein Hund steifer, mag nicht mehr die Treppe runter gehen oder ins Auto springen? Lahmt er oder ist ein Gelenk geschwollen? Rund 20% aller Hunde entwickeln im Laufe ihres Lebens Gelenk-Erkrankungen wie Arthritis und Arthrose. Doch was ist der Unterschied?
Die Ohrenentzündung des Hundes ist einer der häufigsten Vorstellungsgründe in der Tierarztpraxis. Oft wird die Erkrankung jedoch zu spät erkannt und nicht konsequent behandelt. Der anatomische Aufbau des Gehörgangs beim Hund und dessen Länge begünstigen das Auftreten von Entzündungen. Aufgrund verschiedener Faktoren sind einige Hunderassen noch anfälliger für Entzündungen im Bereich der Ohren. Die Außenohrentzündung, auch Ohrenzwang genannt, tritt am häufigsten auf. Mittel- und Innenohrentzündungen kommen seltener vor. Diese können sich aber, sofern sie nicht frühzeitig erkannt werden, zu behandlungsintensiven, chronischen Erkrankungen entwickeln.
Der Hautpilz, auch als Dermatomykose bezeichnet, gehört zu den häufigsten infektiösen Hauterkrankungen der Katze. Er ähnelt in seinem Erscheinungsbild vielen anderen Hauterkrankungen und ist daher nicht immer leicht zu diagnostizieren. Viele Pilzarten sind auch auf den Menschen übertragbar, es handelt sich also um eine Zoonose.
Wenn sich unser Pferd vermehrt scheuert, sollten wir genauer hinschauen, da Juckreiz das Leitsymptom vieler Hautkrankheiten oder Allergien beim Pferd sein kann. Aber auch einige Stoffwechselerkrankungen können beim Pferd Juckreiz hervorrufen. Dieser Zustand ist sehr belastend für dein Tier und sollte daher zeitnah durch einen Tierarzt untersucht und behandelt werden.
Es ist ein dramatischer Anblick für uns als Besitzer, wenn das eigene Pferd das Hinterbein plötzlich nicht mehr beugen kann und kaum noch laufen mag. In vielen Fällen löst sich die Kniescheibenverlagerung von alleine wieder und das Pferd läuft wieder ganz normal. Löst sich die Verlagerung nicht, muss ein Tierarzt Abhilfe schaffen, indem er mit einem gekonnten Handgriff sowie einem Rückwärts- oder Seitwärtsführen des Pferdes dafür sorgt, dass es wieder normal laufen kann. Ein kurzer Exkurs in die Anatomie des Kniegelenks liefert eine einfache Erklärung für dieses Phänomen.